Wiedelah. Wie die Freiwillige Feuerwehr mitteilte, war am gestrigen Samstag volles Haus. Rund 90 Mitglieder und Gäste konnte Ortsbrandmeister Kai Wegener zur Jahreshauptversammlung des Jahres 2018 in der Feuerzeughalle des Feuerwehrhauses Wiedelah begrüßen. Die Mitglieder der Einsatzabteilung waren bis auf wenige fehlende Mitglieder fast vollständig vertreten.
Auch zahlreiche fördernde Mitglieder waren erschienen. Als Gäste waren Oberbürgermeister Dr. Junk, Kreisbrandmeister Uwe Fricke, Stadtbrandmeister Christian Hellmeier, Mitglieder des Stadtkommandos, Ortsvorsteher Hans-Joachim Michaelis sowie Vertreter von vielen Ortsfeuerwehren aus dem Stadtgebiet sowie der Freiwilligen Feuerwehr Wülperode vertreten.
Wie bei einer Jahreshauptversammlung üblich musste eine ordentliche Tagesordnung abgearbeitet werden. Die Vorträge des Ortsbrandmeisters Kai Wegener, des stellvertretenden Ortsbrandmeisters und das Kassenwartes Markus Schlimme waren jedoch kurzweilig. Aus Ihnen wurde deutlich, dass die Feuerwehr Wiedelah gut aufgestellt in das Jahr 2018 gestartet ist. Zu folgenden Bereichen wurde berichtet:
Mitgliederentwicklung
Die Mitgliederzahl hat sich im Jahr 2017 außerordentlich positiv entwickelt. Insgesamt konnten sechs neue Mitglieder für die Feuerwehr gewonnen werden. Insgesamt 335 Mitglieder zählte die Feuerwehr zum Jahreswechsel. Sie zählt damit zu den mitgliederstärksten Feuerwehren im Stadtgebiet Goslar. Besonders erfreulich war die Entwicklung in der Einsatzabteilung. Aktuell sind 38 Männer und Frauen im Einsatzdienst tätig. Über die Hälfte, nämlich 20 Mitglieder, sind ausgebildete Atemschutzgerteträger. Sechs Mitglieder sind in der Altersabteilung der Wehr tätig.
Einsätze
Zu insgesamt 32 Einsätzen wurde die Feuerwehr Wiedelah im Jahr 2017 alarmiert. Sechs Einsätze waren Brandeinsätze, zwei Brandsicherheitswachen beim Osterfeuer und Schützenfest. Den Schwerpunkt des Einsatzgeschehens im Jahr 2017 bildeten die technischen Hilfeleistungen. Grund hierfür waren die zahlreichen Unwetter und Schlechtwetterlagen wie das schwere Hochwasser im Juli sowie das Sturmtief „Xavier“ im Oktober. Hier waren die Mitglieder der Einsatzabteilung stark gefordert.
Ausbildung und Lehrgänge
Im Jahr 2017 wurden 34 Ausbildungsdienste in der Ortsfeuerwehr absolviert. Im Zugverband mit anderen Feuerwehren fanden drei Übungen statt. Für die Atemschutzgeräteträger wurden weiteren Ausbildungen organisiert, auch in der Übungsstrecke der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Goslar. Aber auch für den Stadtverband Goslar fanden Ausbildungen am Standort Wiedelah statt, die von Mitgliedern der Feuerwehr Wiedelah organisiert werden. Neben dem Lehrgang „Absturzsicherung“ soll ab dem Jahr 2018 auch eine Kettensägenausbildung in Wiedelah stattfinden.
Neben der Ausbildung haben 12 Mitglieder an Lehrgängen auf Kreisebene sowie an der Akademie für Brandschutz in Celle teilgenommen. Dankbar waren die Mitglieder zudem darüber, dass für ein Mitglied der Führerschein der Klasse CE (LKW) von der Stadt Goslar übernommen wurde.
Kinder- und Jugendfeuerwehr
Besonders stolz ist die Feuerwehr Wiedelah auf ihre Nachwuchsarbeit. Im Jahr 2016 wurden eine Kinderfeuerwehr und eine Jugendfeuerwehr gegründet. Beide Abteilungen erfreuen sich seitdem großer Beliebtheit. Die Kinderfeuerwehr ist bislang die einzige im Stadtgebiet Goslar. Anfragen kommen auch aus anderen Stadtteilen. Leider ist die Aufnahmekapazität mit derzeit 22 Kindern erschöpft, so dass derzeit keine neuen Kinder in die Kinderfeuerwehr aufgenommen werden können. In beiden Abteilungen wurden regelmäßige Dienste durchgeführt. Zu 12 Diensten traf sich die Kinderfeuerwehr, bei der Jugendfeuerwehr werden 2 mal im Monat Übungsdienste durchgeführt. Möglich ist dies nur durch das Engagement von vielen Betreuerinnen und Betreuern. Insgesamt sind 15 Betreuerinnen und Betreuer tätig.
In der Jugendfeuerwehr sind insgesamt 19 Jugendliche tätig, davon elf Jugendliche aus Wiedelah und acht Jugendlich aus dem Nachbarort Lengde.
Sowohl Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk als auch Stadtbrandmeister Christian Hellmeier lobten die gute Nachwuchsarbeit.
Feuerwehrhaus und Ausrüstung
Seit Anfang des Jahres 2017 hat die Feuerwehr ein neues „altes Pferd“ im Stall. Das Tanklöschfahrzeug wurde durch ein Löschgruppenfahrzeug aus Goslar ersetzt. Somit ist nun auch ein Hilfeleistungssatz in Wiedelah stationiert. Stadtbrandmeister Christian Hellmeier betonte diesen Mehrwert für die Ortsfeuerwehr aber auch für den Stadtverband, da somit nun neben dem Hilfeleistungssatz in Vienenburg insgesamt zwei Hilfeleistungssätze insbesondere für Verkehrsunfälle in Nähe der Autobahn A395 stationiert sind. Er betont allerdings auch, dass es nicht Standard sei, dass gebrauchte Fahrzeuge aus Goslar in die Ortsfeuerwehren gegeben werden. In diesem Ausnahmefall sei dies eine Übergangslösung aus gutem Grund. Aus seiner Sicht müsse auch bei einer Ersatzbeschaffung des Fahrzeugs in der Zukunft weiterhin ein Hilfeleistungssatz in Wiedelah vorhanden sein.
Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk kündigte an, dass in diesem Jahr die Beschaffung eines weiteren Fahrzeugs für die Feuerwehr Wiedelah gestartet werde. Auch zur Unterstützung der Nachwuchsarbeit werde ein Mannschaftstransportfahrzeug beschafft.
Momentan sind mit den Bertreuerinnen und Betreuern der Kinder- und Jugendfeuerwehr über 90 Personen im Feuerwehrhaus tätig. Damit gerät das Feuerwehrhaus an seine Kapazitätsgrenzen.
Ehrungen und Beförderungen
Wie bei einer Jahreshauptversammlung üblich, standen auch Ernennungen, Ehrungen und Beförderungen auf der Agenda.
Ortsbrandmeister Kai Wegener händigte Arne Bastian, Philipp Groß, Lennart Gens, Dennis Daxenberger, André Grossmann die Schulterstücke als Feuerwehrmann-Anwärter aus.
Zu Feuerwehrmännern wurden Moritz John, Joachim Loebs und Marius Politz ernannt.
Beförderungen zu Oberfeuerwehrmännern konnten André Schlewitz und Max Groß entgegennehmen.
Jugendfeuerwehrwart Christian Kratkai wurde von Stadtbrandmeister Christian Hellmeier zum Löschmeister befördert.
Die Ehrung für 25-jährige Mitgliedschaft als aktives Mitgliedermitglied erhielt Ortsbrandmeister Kai Wegener von Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk.
Den Pokal für die größte Dienstbeteiligung erhielt Marius Politz.
Gesellschaftliches Engagement
Wie in den vergangenen Jahren war die Feuerwehr Wiedelah wieder fester Bestandteil der Ortsgemeinschaft und hat sich an zahlreichen Aktivitäten im Ort beteiligt, wie beispielsweise dem Herrenabendschießen des Schützenfestes, der Fahrzeugpräsentation beim Schützenfest Wiedelah, dem Königsball der Kyffhäuser Kameradschaft, am Volkstrauertag, dem Boßelturnier MGV Concordia Wiedelah mit zwei Mannschaften sowie dem Weihnachtsmarkt der Dorfgemeinschaft Wiedelah.
Das Engagement ging selbstverständlich über die Ortsgrenzen Wiedelahs hinaus. Am Jubiläum 125 Jahre Feuerwehr Vienenburg, den Spaßwettkämpfe in Vienenburg, an Fahrzeugübergaben von Feuerwehren (Vienenburg, Lochtum, Immenrode), sowie an Jahreshauptversammlungen in Goslar, Vienenburg, Oker, Hahndorf, Jerstedt, Immenrode Lengde, Lochtum und Weddingen haben Mitglieder teilgenommen.
Den Abschluss der Jahreshauptversammlung bildeten die Grußworte von Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk, Ortsvorsteher Hans-Joachim Michaelis, Stadtbrandmeister Christian Hellmeier sowie Kreisbrandmeister Uwe Fricke. Alle betonten in ihren Ausführungen die besonderen Herausforderungen und Belastungen der Mitglieder der Einsatzabteilung durch das Hochwasser und den Sturm im Jahr 2017.
In seinem Schlusswort dankte Ortsbrandmeister Kai Wegener den Mitgliedern, Angehörigen und Förderern der Feuerwehr Wiedelah. Ohne ihre Unterstützung wäre die erfolgreiche Arbeit im Jahr 2017 nicht möglich gewesen. Anschließend lud die Feuerwehr die Anwesenden noch zu einem Imbiss und Getränken ein. Zufrieden konnten alle auf ein arbeitsreiches, aber auch erfolgreiches Jahr 2017 zurückblicken.
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