Goslar. Die Bundesstraße 4 ist besonders zwischen Braunlage und Hohegeiß sehr kurvenreich und deshalb auch beliebt bei Motorradfahrern. Vor allem im Bereich des „Kesselbergs" käme es jedoch häufig zu Unfällen. Der Landkreis Goslar, die Polizeiinspektion Goslar und die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) reagieren darauf mit sogennannten „Rüttelstreifen", die im kommenden Jahr aufgebracht werden.
Dabei geht es vorrangig darum, den Verkehrsteilnehmenden rechtzeitig für die Gefahrenstelle zu sensibilisieren, damit diese ihre Geschwindigkeit anpassen können. Deshalb sei es wichtig, dass die „Rüttelstreifen" mit genügend Abstand zur Kurve aufgebracht werden. Allerdings müsse der Abstand auch so gewählt werden, dass kein erneutes Beschleunigen vor der Kurve möglich werde.
Etliche Unfälle
Insgesamt kam es seit 2012 zu 53 Verkehrsunfällen unter Beteiligung von motorisierten Zweirädern. Bei diesen Unfällen wurden zehn Personen leicht verletzt, 32 Personen erlitten schwere Verletzungen, vier Personen tödliche Verletzungen. Der letzte Unfall mit tödlichem Ausgang ereignete sich dabei im Mai des Jahres 2022 und führte zu einer Neubewertung der Unfalllage.
Bis zu diesem Zeitpunkt seien bereits umfangreiche Maßnahmen zur Reduzierung der Unfallzahlen vorgenommen worden. Unter anderem wurde dabei die Geschwindigkeit auf 80 km/h begrenzt, die Mittelstreifen auf der Fahrbahn doppelt angelegt sowie Unterfahrschutzeinrichtungen an den Leitplanken angebracht. Zudem wurde der Verkehr in diesem Bereich intensiv durch Kontrollen überwacht, welche zum Teil erschreckende Ergebnisse hinsichtlich der gemessenen Geschwindigkeiten erbracht hätten. Teilweise seien Geschwindigkeiten von mehr als 180 km/h festgestellt worden.
Rüttelstreifen beschlossen
Im Rahmen einer Unfallkommissionssitzung im Sommer 2022 wurde vom Landkreis Goslar als Verkehrsbehörde, der Polizeiinspektion Goslar und der NLStBV die Prüfung der Voraussetzungen zur Einrichtung von sogenannten „Rüttelstreifen" im Bereich der besonders betroffenen Kurvenlagen am „Kesselberg" vorgenommen. Dabei zeigten sich „Rüttelstreifen" als Möglichkeit und angemessene Maßnahme, auf die gefahrenen Geschwindigkeiten und im Falle eines Unfalls auch auf die Schwere der Verletzungen Einfluss zu nehmen. Die Mitglieder der Unfallkommission hatten daraufhin die „Rüttelstreifen" einstimmig beschlossen.
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