Goslar. Bereits am Montag, den 11. Juni, erhielten über 600 Schülerinnen und Schüler aus insgesamt 28 niedersächsischen Berufsbildenden Schulen (BBS) im Rahmen einer Feierstunde, die im Beisein des Niedersächsischen Kultusministers Grant Hendrik Tonne im Stephanstift in Hannover durchgeführt wurde, ihre Deutschen Sprachdiplome und -zertifikate.
Beim Deutschen Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz – Erste Stufe (DSD I), das übrigens bereits seit über 40 Jahren im Ausland bekannt und geschätzt und seit 2014 auch in Niedersachsen angeboten wird, handelt es sich um eine Sprachprüfung für Deutsch als Fremdsprache oder Deutsch als Zweitsprache für neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren. Sie kann nach mehrjährigem schulischen Deutschunterricht abgelegt werden, bescheinigt Deutschkenntnisse auf dem Niveau A2/B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER) und stärkt dadurch die Chancen der Lernenden auf soziale Teilhabe, fördert ihren schulischen Erfolg und erhöht die Chancen beim Übergang von Schule in Ausbildung und Beruf.
Die berufsorientierte Variante, das DSD I PRO, hingegen zertifiziert die Deutschkenntnisse neu zugewanderter Jugendlicher ab 16 Jahren und junger Erwachsener, die eine Berufsbildende Schule besuchen. Es bescheinigt Deutschkenntnisse auf dem Niveau A2/B1 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens (GER).
Berufsorientierte Inhalte der Prüfung können hier unmittelbar angewendet werden, zum Beispiel im Fachpraxisunterricht und in Praktika. Dabei zielt das DSD I PRO nicht auf die Fachsprache bestimmter Berufe, sondern auf berufsorientiertes Deutsch aus Praktikum und betrieblicher Ausbildung; auch kommunikative Situationen in den beruflichen Schulen werden thematisiert.
Unter den Geehrten befanden sich auch drei Schülerinnen der Berufsbildenden Schule Goslar-Baßgeige/Seesen, die dabei hervorragende Leistungen erzielt hatten und die Glückwünsche und Diplome sowie Zertifikate stellvertretend für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler entgegennahmen.
Insgesamt unterzogen sich 25 Schülerinnen und Schüler der beiden Schulstandorte Goslar und Seesen der DSD I PRO Prüfung, bei der sie ihre Kompetenzen im Hör- und Leseverstehen sowie in der mündlichen und schriftlichen Kommunikation unter Beweis stellen mussten.
Die Feierlichkeiten in den beiden Schulstandorten Goslar und Seesen selbst mussten etwas verschoben werden, weil unmittelbar nach dem Ablegen der Prüfung des Deutschen Sprachdiploms für einen Großteil der Schülerinnen und Schüler noch das Betriebspraktikum anstand.
Doch dann war es endlich soweit, in Goslar erhielten alle Absolventinnen und Absolventen ihre Sprachdiplome und -zertifikate am 26.06.18, also einen Tag vor der offiziellen Zeugnis-übergabe, im Rahmen einer kleinen Feier von ihren Klassenlehrerinnen Frau Eisenberg und Frau Mahlke überreicht. Am Schulstandort Seesen fand diese Veranstaltung bereits am 20.06.2018 statt, hier wurden die Ehrungen von Frau Ertel und Frau Koch vorgenommen.
Neben den Schülerinnen und Schülern hatten auch die beiden Lehrkräfte Frau Anette Koch (Standort Seesen) und Frau Stefanie Mahlke (Standort Goslar) Grund zur Freude, sie erhielten ihre Zertifikate zur DSD-Prüferin nach mehreren seit Anfang des letzten Jahres zusätzlich zu Ihrer Tätigkeit absolvierten und aufeinander aufbauenden Modulen.
Damit sind beide Lehrkräfte berechtigt, in den kommenden Schuljahren die zukünftigen Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schulen Goslar-Baßgeige/Seesen auf die DSD I PRO –Prüfung vorzubereiten sowie die Abschlussprüfungen durchzuführen und abzunehmen.
In diesem Zusammenhang erwarb auch die BBS Goslar-Bassgeige/Seesen als derzeitig einzige Bildungseinrichtung im Landkreis Goslar das DSD-Zertifikat als Zeichen der Profilierung, der Qualitätssicherung und – entwicklung in den sogenannten Flüchtlings- oder Willkommensklassen für die Integration der Schülerinnen und Schüler in Regelklassen sowie der Vernetzung mit anderen besonders engagierten Schulen im Bereich der Sprachförderung.
Die Verantwortlichen der BBS Goslar-Bassgeige/Seesen und insbesondere die unmittelbar beteiligten Lehrkräfte hoffen, durch ihre Arbeit die Grundlage dafür geschaffen zu haben, dass sich die Schülerinnen und Schülern innerhalb der Gesellschaft und auf dem Arbeitsmarkt schnellstmöglich integrieren können - allerdings in dem Bewusstsein, dass die überreichten Sprachdiplome und –zertifikate erst den Anfang dafür bilden und weitere Schritte folgen müssen, die sich aber für alle Beteiligten lohnen werden!
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