Bund fördert Weltkulturerbe Rammelsberg

Mit dem Förderprogramm "KulturInvest 2023" beabsichtigt der Bund, seine nationale Verantwortung für die Kulturentwicklung in Deutschland wahrzunehmen. Davon profitiert auch das Bergwerk Rammelsberg in Goslar.

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Archivfoto | Foto: Anke Donner

Goslar. Das Weltkulturerbe Rammelsberg erhält 2,25 Million Euro vom Bund. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat die Förderung heute beschlossen, wie der LINKEN-Abgeordnete Victor Perli und die SPD-Bundestagsabgeordnete Frauke Heiligenstadt am heutigen Donnerstag mitteilen.



„Das ist eine gute Nachricht für den Landkreis Goslar“, freute sich Perli. Er habe sich im Haushaltsausschuss für die Förderung eingesetzt, heißt es in einer Mitteilung. „Der Rammelsberg ist ein bedeutsamer Erinnerungsort. Die Bildungsarbeit, die dort zur Geschichte des mittelalterlichen und neuzeitlichen Bergbaues und auch zu den dunklen Zeiten der Zwangsarbeit geleistet wird, hat diese Förderung mehr als verdient.“

Insgesamt seien Fördermittel für Kultureinrichtungen und Kulturprojekte in Höhe von rund 300 Millionen Euro auf den Weg gebracht worden, so Perli. „Die aktuelle Krise verschärft die Finanzprobleme der Kommunen und auch vieler Denkmäler und kultureller Einrichtungen. Das zeige auch die Vielzahl der Anträge. DIE LINKE setzte sich für eine Erhöhung und Verlängerung des Förderprogramms ein, da erneut hunderte Anträgen nicht berücksichtigt werden konnten. Es muss überall im Land eine gute Versorgung mit Kultureinrichtungen und kulturellen Angeboten geben“, so Perli.

Bedeutsame Geschichte vermitteln


Auch die Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Goslar - Northeim - Osterode, Frauke Heiligenstadt (SPD), zeigt sich erfreut über die Förderung. "Mit großer Freude kann ich mitteilen, dass der Haushaltsausschuss des Bundestages Fördermittel in Höhe von 2.25 Millionen Euro für das Weltkulturerbe Rammelsberg aus dem Förderprogramm KulturInvest 2023 freigegeben hat. Mit diesen Mitteln kann das Weltkulturerbe Rammelsberg weiterhin die bedeutsame Geschichte des Bergbaus für unsere Region an einem authentischen Ort vermitteln und die vorhandene Dauerausstellung auf den neusten Stand der Forschung und der Technik bringen", so Heiligenstedt und liefert einige Hintergrundinformationen zum Erzbergwerk Rammelsberg.

Erzbergwerk Rammelsberg


Am Ende der 1990er Jahre wurde in das ehemalige Zentralmagazin des Erzbergwerks Rammelsberg im Rahmen des Aufbaus einer musealen Infrastruktur nach der Ernennung zum Weltkulturerbe über drei Etagen auf zirka 2.200 Quadratmeter Fläche eine kulturhistorische Dauerausstellung zur Geschichte des Bergbaus im Unterharz eingerichtet.

Inhaltlich sind in vielen Bereichen neue Forschungsergebnisse einzupflegen und diese unter Berücksichtigung schwindender Allgemeinkenntnisse über den Bergbau und seine historische und aktuelle Bedeutung für eine nachhaltige wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland mittels zukunftsfähiger Vermittlungsformen für Besucher:innen aufzubereiten. Bei den geplanten Maßnahmen zum Aufbau der neuen Dauerausstellung handelt es sich um investive Maßnahmen mit kulturellem Bezug.

Verwendung der Förderung


Für dieses Vorhaben soll die vorhandene Ausstellung im Museumshaus Magazin mit vorhandenen und ergänzenden analogen und digitalen Ausstellungsmitteln in Wert gesetzt werden.

Zur Verbesserung der Barrierefreiheit für körperlich eingeschränkte Besuchern wird ein vorhandener Fahrstuhl über die drei Etagen der Ausstellungsfläche modernisiert. Die kognitiven Barrieren in der vorhandenen Dauerausstellung durch bergbauspezifische Informationen werden ersetzt durch verständlichere Ausstellungstexte und einen gezielten Medienwechsel.

Nach Abschluss des Projektes ist die Ausstellung im Museumshaus Magazin die zentrale museale Attraktion im Übertagebereich des Weltkulturerbes Rammelsberg. Mit dieser Ausstellung werden die bisher wenig genutzten Möglichkeiten der Verbindung von untertägigem Besucherbergwerk und übertägigen Bergwerksmuseum hergestellt.

In einem Werkstattbereich in der oberen Etage des Museumshauses können Inhalte und Vermittlungsformen in temporären Ausstellungseinheiten evaluiert werden, um neue Wege im Ausstellungsbereich zu testen. Damit soll eine nachhaltige, langfristige Verwendung modular verwendeter Ausstellungseinheiten garantiert werden.


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