Corona-Krise: SPD will Hotels, Gastronomie und Einzelhandel entlasten

Zudem soll der Tourismus in Goslar und der Region besser vermarktet werden.

Die Fraktionsspitze der SPD im Rat der Stadt Goslar: Martin Mahnkopf und Urte Schwerdtner.
Die Fraktionsspitze der SPD im Rat der Stadt Goslar: Martin Mahnkopf und Urte Schwerdtner. | Foto: SPD

Goslar. Wie die SPD-Ratsfraktion in der Stadt Goslar in einer Pressemitteilung berichtet, fordert die Fraktion eine Entlastung der Hotellerie, der Gastronomie und des Einzelhandels aufgrund der Corona-Pandemie.


„Die größten Brocken der Ertragsausfälle sind im Bereich der Gewerbesteuer und des Gemeindeanteils der Einkommenssteuer zu verzeichnen“, so Martin Mahnkopf, Fraktionsvize der SPD-Ratsfraktion. Beide Einkommensverluste werden von der Stadtverwaltung auf 5,6 Millionen Euro prognostiziert. Mit den weiteren Verlusten von Gästebeitrag, Vergnügungssteuern und Gebühren sowie Eintrittsgeldern droht ein Verlust von bis zu 9 Millionen Euro inklusive der Verluste der Töchtergesellschaften. „Natürlich hoffen wir - wie andere Kommunen auch - aus Hilfen des Bundes und des Landes die drohenden Schulden durch die Corona-Krise zu reduzieren, doch müssen wir auch selber schauen, wie wir unsere eigene Einnahmesituation, die Wirtschaftssituation verbessern und Arbeitslätze erhalten“, meint Mahnkopf.

Touristen bringen Geld in die Stadt


Die Gewerbesteuer sei eine der wesentlichen Einnahmequellen und abhängig vom Einkaufsverhalten, welches durch den Tourismus in der Stadt maßgeblich beeinflusst werde. „Besonders am Wochenende ist die Stadt voller willkommener Touristen“, schildert Urte Schwerdtner, Fraktionschefin der SPD die Situation. So sei auch die Rückmeldung der Gewerbetreibenden bei den Besuchen der Fraktion zur Wiedereröffnung nach der Corona-Schließung ausgefallen. „Genau bei der Stellschraube Tourismus fördern, Gewerbesteuereinnahmen erhöhen, Arbeitsplätze sichern wollen wir ansetzen“, meint das Duo Schwerdtner und Mahnkopf.

Ein erster Ansatz soll der Wegfall der Sondernutzungsgebühren für Außenflächen in der Gastronomie, Hotellerie und Einzelhandel sein. Ebenso soll bei Neuanträgen für die Außenfläche keine Gebühr erhoben werden. Hinzu kommt der Wegfall des Tourismusbeitrages in Hahnenklee. Beide Summen zusammen müssten sich auf zirka 250.000 EUR belaufen. Um dieses zu erreichen haben Mahnkopf und Schwerdtner pünktlich zur Arbeitsgruppensitzung Finanzen einen Antrag verfasst.

Die Werbetrommel rühren


Weiterhin unterstützt die SPD-Ratsfraktion ein Sonderwerbeetat in Höhe von 45.000 Euro für das Goslarer Marketing um die Werbetrommel im Radio und Social Media ordentlich anzurühren und Goslar stärker in die Vermarktung zu bringen. Laut Bundesumfrage wollen mindestens 50 Prozent der Deutschen nicht ins Ausland verreisen, berichtet Mahnkopf. Goslar und Umgebung seien ein ganz hervorragender Urlaubsort mit allen Möglichkeiten im Freizeitbereich, schwärmt Mahnkopf: „Aus dem Strategieprozess der GMG – an dem ich teilgenommen habe - ist auch deutlich geworden, dass wir insbesondere im Bereich des Familientourismus und damit bei jüngeren Menschen noch viel Luft nach oben haben. Das wurde bislang nicht angepackt, daher müssen wir jetzt Familien und jüngere Menschen für Goslar und den Harz begeistern“, fordert Mahnkopf und versteht die aktuelle Situation auch als Chance neue Märkte zu gewinnen.

Die typischen Urlaubsregionen wie Ostsee oder Nordseeinseln seien sicherlich sehr schnell wieder an der oberen Belastungsgrenze des Tourismus angelangt. Der Harz mit Goslar müsse diese Lücke der Nachfrage nach Urlaubszielen in Deutschland jetzt ausfüllen. Davon - sind sich Mahnkopf und Schwerdtner sicher - würde die gesamte Stadt und Region profitieren. „Unsere Stadt muss sich jetzt in der Vermarktung jünger aufstellen“, fordert der Kulturausschussvorsitzende Martin Mahnkopf.

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