Vienenburg. Am späten Samstagabend wurde die Feuerwehr Vienenburg zu einem Gebäudefeuer in das Oberdorf zusammen mit der Atemschutzlogistik aus Hahndorf alarmiert. In einem Mehrfamilienhaus kam es zu einem Brand im Dachstuhl. Schnell breitete sich das Feuer aus. Umgehend wurden weitere Feuerwehren zur Unterstützung angefordert. Insgesamt gab es 17 betroffene Personen, welche durch das DRK, sowie den Rettungsdienst betreut wurden.
Um 21 Uhr gingen mehrere Notrufe in der Leitstelle Goslar ein. Ein Gebäude soll in Flammen stehen. Die Bewohner konnten sich alle selbstständig ins Freie und somit in Sicherheit bringen. Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte mussten die betroffenen Personen erst einmal sortiert und gesammelt werden. Es wurde ein Großalarm ausgelöst und weitere Kräfte angefordert. Aufgrund der hohen Anzahl an betroffenen wurde MANV (Massenanfall an Verletzten) der Stufe 6 bis 8 ausgelöst. Zur Unterstützung wurden die Feuerwehren Goslar, Bad Harzburg, Harlingerode, Bettingerode, der Löschzug 1 des Stadtfeuerwehrverbandes Goslar bestehend aus der Feuerwehr Jerstedt, Immenrode und Weddingen nachalarmiert. Das Kriseninterventionsteam wurde zusammen mit dem DRK und dem Rettungsdienst angefordert um eine Verletzten-Sammelstelle aufzubauen und einzurichten.
Die Goslarer Brandschützer fuhren die Einsatzstelle mit einem Löschzug an. Das Feuer breitete sich im Dachstuhl aus. Die Vienenburger Einsatzkräfte führten Löschversuche von außen mit mehreren B-Rohren durch. Über die zwei eingesetzten Drehleitern aus Bad Harzburg und Goslar erfolgten erfolgreiche Löschangriffe aus dem Rettungskorb der Drehleiter. Teilweise wurden Dachziegel aufgenommen um gezielter an den Brandherd zu gelangen.
Haus systematisch abgesucht
Unter Atemschutz durchsuchten mehrere Trupps systematisch jeden Raum von unten nach oben auf mögliche vermisste Personen. Hierbei wurde allerdings keine Person gefunden. Es konnten sich bereits alle Bewohner in Sicherheit bringen. Aufgrund der starken Rauchentwicklung in der Osterwiecker Straße ließ Einsatzleiter Christian Hellmeier Sirenenalarm und Lautsprecherdurchsagen durchführen. Die Bewohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten. Vorsorglich wurde die Einheit „Spüren und Messen“ angefordert um die Schadstoffe in der Luft zu kontrollieren. Hier bestand allerdings keine Gefahr für die Bewohner, die Messwerte blieben konstant bei 0.
Das eingesetzte Löschwasser staute sich im Keller des betroffenen Wohnhauses und stieg so stark an, dass die Elektroverteilung in Brand geriet. Hier wurde mit einem Pulverlöscher das Feuer schnell erstickt. Eine ausreichende Löschwasserversorgung wurde aus mehreren Hydranten aufgebaut. Die Polizei sperrte die Osterwiecker Straße im Bereich der Einsatzstelle für den fließenden Verkehr ab. Harz Energie sowie Avacon schalteten das Gebäude stromlos und überwachten die Wasserleitungen.
Die insgesamt 17 Betroffenen wurden durch den Rettungsdienst und Helfer des Deutschen Roten Kreuzes betreut. Unweit der Einsatzstelle baute die Hahndorfer Feuerwehr eine Atemschutzsammelstelle auf. Von hier konnten die einzelnen Trupps mit Atemschutzgeräten in den Einsatz entsandt werden. Um die vielen eingesetzten Atemschutztrupps mit Geräten zu versorgen, wurde von der FTZ der Wechsellader Atemschutz angefordert und eingesetzt. Ebenfalls wurde für die Koordination der Einsatzleitwagen 2 von der FTZ eingesetzt.
Haus nicht bewohnbar
Nach rund drei Stunden, um kurz nach Mitternacht, war das Feuer aus und die Lage unter Kontrolle. Die Vienenburger Kräfte blieben noch einige Stunden zur Kontrolle an der Einsatzstelle. Alle anderen eingesetzten Kräfte konnten aus dem Einsatz entlassen werden.
Das Brandhaus ist bis auf weiteres komplett unbewohnbar. Zwei betroffene Personen wurden mit einer leichten Rauchgasvergiftung vorsorglich in das Krankenhaus gebracht. Ein Mitarbeiter der Stadt Goslar kümmerte sich um eine Unterbringung der restlichen Betroffenen, welche nicht bei Familie oder Verwandten untergebracht werden konnten. Die Kriminalpolizei hat das Haus beschlagnahmt und die Ermittlungen aufgenommen. Im gesamten Einsatz waren etwa 198 Einsatzkräfte beteiligt.
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