Das Kind ist krank: Lohnt sich der Weg zum Bereitschaftsdienst?

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Ist die weite Anreise vertretbar, wenn es dem Kind schlecht geht?Symbolfoto: Landkreis Goslar
Ist die weite Anreise vertretbar, wenn es dem Kind schlecht geht?Symbolfoto: Landkreis Goslar | Foto: Landkreis Goslar

Goslar. Seit der Neuorganisation des Kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes im Raum Braunschweig herrscht seitens vieler Eltern gerade im Landkreis Goslar große Verunsicherung. Ist die weite Anreise vertretbar, wenn es dem Kind schlecht geht? Eine Antwort darauf suchen SPD, Grünen und FDP nun in einem gemeinsamen Eilantrag.


Nach Wegfall des Kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes im Landkreis Goslar, werden Eltern immer wieder in die Situation kommen, dass sie entscheiden müssen, ab wann sie ihr krankes Kind noch selbst und zu Hause versorgen können, ab wann sie besser einen Kinderarzt während der Bereitschaftszeiten in Salzgitter, Braunschweig oder Göttingen aufsuchen sollten und was zu tun ist, wenn es sich um einen Notfall handelt.

Da der weite Weg in den Bereitschaftszeiten eine hohe Belastung - besonders auch für das kranke Kind - sein kann und der Weg mit öffentlichem Nahverkehr aus dem Landkreis Goslar eine hohe Hürde darstellt, sollenEltern durch geeignete Schulungen besser auf die Entscheidung vorbereitet werden.

Kursangebotfür Eltern


Die Kreisverwaltung soll deshalb damit beauftragt werden schnellstmöglich ein Kursangebot für junge Eltern zu erarbeiten. Dies sollhelfenKrankheiten im Kindesalter und die Situationen von Kinderunfällen besser einschätzen zu können und tiefere Kenntnisse zu besitzen, um sicherer entscheiden zu können, wann die Inanspruchnahme des Bereitschaftsdienstes in Salzgitter, Braunschweig oder Göttingen notwendig ist.

"Die Kurse sollen unserer Ansicht nach neben den klassischen Erste-Hilfe-Themen für die Erstversorgung von Babys und Kindern insbesondere auch praktische Tipps im Umgang mit Erkrankungen beinhalten", so die Fraktionen.

Hilfe zur Selbsthilfe


Explizit soll auch vermittelt werden, wie mit Notfällen umzugehen ist. Diese Hilfe soll laut Antrag auchin Zusammenarbeit mit Kreisvolkshochschule, Rettungsdienst, Rettungsschule, Hebammen und den ansässigen Kinderärzten erarbeitet werden.

Während der stattfindenden Kurse, die optimalerweise dezentral im Landkreis organisiert werden sollen, soll für teilnehmende Eltern eine Kinderbetreuung – sofern notwendig - bereitgestellt werden.

Eltern sollen in geeigneter Weise auf dieses Angebot aufmerksam gemacht werden während der Geburtsvorbereitung, nach erfolgter Geburt, auf den Internetseiten des Landkreises und im „Wegweiser: Angebote, Leistungen und Hilfen in der Schwangerschaft und Frühen Kindheit“.

Die Kursbeiträge sollen sozialverträglich gering gehalten werden. Im Bedarfsfall sollauch eine Gebührenbefreiung geprüft werden.

In die weitere Beratung geht derAntrag zur Erstellung eines Kurskonzeptesam 11. April. Dort wird der Bildungsausschuss über die Idee diskutieren.


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