Einsatz für den Fachzug Absturzsicherung und Seilbahnrettung


Die Feuerwehr Bad Harzburg musste am Sonntagvormittag zu einem Rettungseinsatz am Burgberg ausrücken. Fotos: Feuerwehr Bad Harzburg
Die Feuerwehr Bad Harzburg musste am Sonntagvormittag zu einem Rettungseinsatz am Burgberg ausrücken. Fotos: Feuerwehr Bad Harzburg | Foto: FFW Bad Harzburg



Bad Harzburg. Viele Tausende nutzen derzeit noch das schöne Wetter für Wanderungen und Spaziergänge durch die Harzer Wälder. So auch ein älterer Mann höhe „Kleiner Burgberg“. Aus bisher ungeklärter Ursache – ob ein internistischer Hintergrund oder einfach nur weggerutscht ist nicht bekannt – stürzte er zirka 100 Meter einen Abhang herunter, über mehrere große Felsen und blieb schwer verletzt an einem Baum liegen.

Um 9.16 Uhr erfolgte zunächst die Alarmierung einer erweiterten Rüstgruppe der Bad Harzburg Feuerwehr, mittels Kleinalarm-RIC. Ein Führungsfahrzeug, das zweite Löschgruppenfahrzeug und der Rüstwagen fuhren über den Eselsweg den Antonius Platz (300 Meter unterhalb des Burgbergs) an und richteten dort die Örtliche Einsatzleitung und einen ersten Materialsammelplatz ein. Da man davon ausgehen konnte, dass der Verunfallte in sehr schwer zugänglichem Gebiet liegt, wurde parallel bereits der Fachzug Absturzsicherung und Seilbahnrettung durch den Einsatzleiter Uwe Fricke nachalarmiert.



Ausgerüstet mit mehreren Gerätesätzen Absturzsicherung und Material zur medizinischen Erstversorgung, machte sich eine erste Gruppe auf, Richtung vermeidlicher Unfallstelle. Etwa 500 Meter unterhalb des Großen Burgbergs Richtung kleinem wurde von einem sehr unwegsamen Trampelpfad der Verunfallte Wanderer gefunden – jedoch weitere etwa 100 Meter steil den Abhang runter. Da er offensichtlich schwer verletzt und initial bewusstlos war, stiegen zunächst zwei feuerwehreigene Rettungsassistenten, gesichert durch Gurtzeug, zum Patienten ab. Eine schnelle Traumauntersuchung ergab weitere Verletzungen an der Wirbelsäule und einen offenen Bruch des Unterschenkels.

Durch den zwischenzeitlich eingetroffenen Fachzug wurde weiteres Personal und Material an die Unfallstelle gebracht und ein Materialdepot eingerichtet. In Absprache mit dem Einsatzleiter entschied sich der Zugführer des Fachzuges, für den Bau eines Seilbahnsystems, womit der Patient mittels Schleifkorbtrage auf den Waldweg geholt werden sollte. Gesichert stiegen weitere Kräfte den Abhang runter und begannen mit dem Aufbau der Seilbahn. Parallel lief eine weitere Versorgung des Patienten –Boarden auf ein Spineboard und den Wärmeerhalt mittels Rettungsdecken und Wärmflaschen (Vorgehalten für solch Fälle beim FZ Absturzsicherung und Seilbahnrettung). Um 10.54 Uhr war der Patient schließlich auf dem Waldweg gerettet, wurde noch zum weiteren Wärmeerhalt mit Spineboard in einen Wärmesack umgebettet und dann mit der Schleifkorbtrage und jeder Menge Manpower zum fiktiven Rettungsmittelhalteplatz verbracht (gleicher Standort wie die ÖEL).

Aus Übung wurde ein Ernstfall


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Der Verletzte wird abtransportiert. Foto: FFW Bad Harzburg



Die Übung musste kurz vor dem Ende, aufgrund eines Realeinsatzes unterbrochen werden – ein Kamerad erlitt einen kurzzeitigen Kreislaufzusammenbruch und musste ebenfalls durch das feuerwehreigene Rettungsdienstpersonal erstversorgt werden. Mit der besagten Schleifkorbtrage und dem Wärmesack wurde er dann zum nachalarmierten Rettungswagen transportiert. Von wo er aus zur weiteren Kontrolle in das Krankenhaus Goslar verbracht wurden.

In der Feuerwache am Holzhof erfolgte dann die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft und im großen Unterrichtsraum versammelten sich alle eingesetzten Kräfte für eine kurze Nachbesprechung. Aus Sicht des Ortsbrandmeisters Uwe Fricke und dem Zugführer des Fachzuges Kai Michel – sie hatten die Übung gemeinsam ausgearbeitet – war die Übung sehr gut verlaufen. Die Übungsziele, darunter der Bau eines Seilbahnsystems zur Rettung mittels Schleifkorbtrage aus unwegsamen Gelände, wurden erreicht. „Unsere Stadt wirbt für das Wanderland Harz und wir sind für solche Art von Einsätze gut aufgestellt. Die Gründung eines Fachzuges und die intensive Ausbildung in der Thematik machen sich da immer wieder bezahlt“, ergänzte Fricke.


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