Goslar. Der Landkreis Goslar hat am Freitagnachmittag mit rund 40 Gästen die erste Einbürgerungsfeier ausgerichtet. Auf Wunsch von Landrat Dr. Alexander Saipa sollen derartige Feierlichkeiten künftig viermal pro Jahr veranstaltet werden. Dies teilte der Landkreis mit.
Insgesamt durfte Landrat Saipa im Rahmen der ersten Feierstunde 25 Frauen und Männer aus neun verschiedenen Herkunftsländern die deutsche Staatsbürgerschaft verleihen. Für den musikalischen Rahmen im großen Sitzungssaal des Kreishauses sorgte die Violinistin Zoey Bohn. Am Klavier wurde sie von Julia Lahmer begleitet.
Landrat Saipa äußerte nicht nur seine herzlichen Glückwünsche zu diesem „bedeutenden Schritt“, sondern hob auch den Stellenwert der Einbürgerung hervor. „Durch diese Entscheidung“, so der Chef der Goslarer Kreisverwaltung, „zeigen Sie deutlich, dass Sie sich mit unserem Land identifizieren, sich zu den Rechten und Pflichten bekennen und unsere Verfassung anerkennen und unterstützen.“
Appell des Landrats
Ferner betonte Dr. Saipa, dass die Bundesrepublik ihren Staatsbürgern eine Fülle an Chancen und Möglichkeiten bietet, für die wir von vielen Menschen auf der gesamten Welt beneidet werden. In diesem Zusammenhang unterstrich der Landrat auch die Grundpfeiler unserer Demokratie. Das Recht der freien Meinungsäußerung, die Gewaltenteilung sowie die Pressefreiheit bezeichnete er als immanente Bestandteile unserer demokratischen Grundordnung.
In Richtung der Neubürger appellierte der Verwaltungschef, dass sie bitte eine Vorbildfunktion bei der Integration einnehmen sollten: „Seien Sie Brückenbauer zu ihren Landsmännern und Landsfrauen, die in Deutschland leben und vielleicht noch nicht so gut integriert sind wie Sie!“
Mit Gesprächen bei einem kleinen Imbiss klang der Nachmittag aus.
Einbürgerungen im Landkreis Goslar
Die Zahl der Einbürgerungen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. In diesem Jahr erfuhr die Statistik einen weiteren kräftigen Schub durch das Inkrafttreten des Einbürgerungsgesetzes. In diesem Jahr sind es bislang 443 gewesen. Im Vorjahr lag die Zahl bei 342. Bis Jahresende rechnet die Ausländerbehörde des Kreises mit rund 600 Einbürgerungen.
In den zurückliegenden 15 Jahren ist auch die Zahl der im Kreisgebiet lebenden Ausländer deutlich angestiegen. Lag sie im Jahr 2009 noch bei 7.089 Personen so zählt die Behörde inzwischen 16.398. Die Gründe dafür liefen unter anderem in der großen Flüchtlingskrise 2015/2016 sowie den Fluchtbewegungen aufgrund der russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.
Mit 2.236 bilden Ukrainer zahlenmäßig die stärkste Fraktion unter den ausländischen Staatsangehörigkeiten. Es folgen Türkei (1.579), Syrien (1.382), Polen (908), Serbien (708), Kamerun (647), Rumänien (645), China (644), Italien (514) und Bulgarien (498).
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