Goslar. Sonniges, frühlingshaftes Wetter lockte am Wochenende wieder viele Touristen in den Harz. Da die Saison für Motorradfahrer gerade begonnen hat, wurden an einigen spezifischen Gefahrenstellen im Landkreis Goslar gezielte Verkehrskontrollen durchgeführt. Das teilt die Polizei Goslar mit.
Kontrollorte waren die B 4 zwischen Braunlage und Hohegeiß, der sogenannte Kesselberg, Die B 498 zwischen Dammhaus und Altenau, die B 242 zwischen Clausthal-Zellerfeld und Dammhaus und die B 241 im Bereich Kreuzeck. Im Rahmen der Kontrollen wurden die Fahrerinnen und Fahrer nicht nur auf die Gefahren des Motorradfahrens im Harz, sondern auch auf die Probleme der Ablenkung im Straßenverkehr hinweisen. Hier können insbesondere die Nutzung von Navigationsgeräten, Helmkameras und die Bluetoothkommunikation ablenken und dadurch die Konzentration beim Motorradfahren beeinflussen. Als Folge kann dabei schnell ein Unfall geschehen.
Die Goslarer Polizei wurde bei den Kontrollen von zwei Kräften des Landkreises Goslar, einem Mitarbeiter des TüV-Nord und von zwei Motorradfahrern der Johanniter Unfallhilfe unterstützt. An drei Stellen wurden die gefahrenen Geschwindigkeiten überwacht und an einem weiteren Ort gezielt nach den Ausstattungen der Motorräder geschaut, also Um- und Anbauten, sowie das Abbauen von Komponenten am Motorrad kontrolliert.
Doppelt so schnell wie erlaubt
Die Ergebnisse der Kontrollen waren wieder recht ernüchternd. Von den 144 festgestellten Geschwindigkeitsüberschreitungen, waren mehr als zwei Drittel, nämlich 97 Verstöße, von Motorradfahrerinnen und Motorradfahrern begangen worden. Die höchste Überschreitung wurde an der häufig als Rennstrecke missbrauchten B 4 in Höhe Kesselberg gemessen. In dem Bereich, wo aufgrund der Unfalllage der vergangenen Jahre für motorisierte Zweiräder die Geschwindigkeit auf 70 km/h reduziert ist, fuhr ein Motorradfahrer mit 142 km/h also 72 km/h zu schnell. Nicht weit dahinter lagen die unrühmlichen Spitzenreiter auf der B 498. Hierbei handelte es sich jedoch um den Fahrer eines Daimler Benz aus der Hansestadt Hamburg, der mit 128 km/h und einen Jaguarfahrer aus Hildesheim, der mit 116 km/h im Bereich von erlaubten 60 km/h unterwegs waren.
Auf den erstgenannten Motorradfahrer wird ein dreimonatiges Fahrverbot und ein Bußgeld von mindestens 600 EUR, auf den Fahrer des Daimler Benz aus Hamburg wird ein zwei Monate andauerndes Fahrverbot und ein Bußgeld in Höhe von 440 EUR zukommen. Bei beiden werden zudem noch zwei Punkte auf das Konto des Kraftfahrtbundesamtes in Flensburg kommen.
36 Fälle von Bauartveränderungen
Bei den technischen Überprüfungen wurden weiterhin 36 Fälle von Bauartveränderungen festgestellt. Hier waren Kennzeichenwinkel verändert, Rückstrahler abgebaut, Bremsgriffe verändert und weitere Manipulationen vorgenommen worden. Neben erhobenen Verwarngeldern wurden Mängelberichte geschrieben, die den Betroffenen auffordern, den Missstand in einer vorgegebenen Zeit zu beheben. Drei Motorreifen wiesen nicht die erforderliche Profiltiefe auf. Bei dem Fahrer eines Daimler Benz Pritschenwagens, der ebenfalls wegen überhöhter Geschwindigkeit aufgefallen war, wurde zudem noch eine offensichtliche Beeinflussung durch Drogen festgestellt. Ihm wurde eine Blutprobe entnommen und die Weiterfahrt untersagt.
Auf den Fahrer wird ein Bußgeld von 500 Euro zukommen und ein einmonatiges Fahrverbot wird ebenfalls fällig. Da die Ladung auf der offenen Ladefläche nicht ordnungsgemäß gesichert war, wurde bis zur ordnungsgemäßen Sicherung die Weiterfahrt untersagt. Da der Fahrer nach der Blutprobenentnahme nicht mehr weiterfahren durfte, musste ein Ersatzfahrer an den Kontrollort gebracht werden.
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