Feuerwehrtraining extrem: Heißübung im Brandcontainer


Feuer unter Treppe, umdenken des weiteren Löschangriffs zum Eigenschutz. Fotos: Feuerwehr Goslar
Feuer unter Treppe, umdenken des weiteren Löschangriffs zum Eigenschutz. Fotos: Feuerwehr Goslar | Foto: Feuerwehr Goslar

Goslar. Nach 2016 fand zum zweiten Mal im Oktober eine zweitägige Ausbildung in einem Brandübungscontainer statt. 100 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner aus den elf Goslarer Ortsfeuerwehren konnten sich in sicherer Umgebung auf heiße Einsatzszenarien vorbereiten.


Ein Zimmerbrand kann die Feuerwehren tagtäglich ereilen, wie die Feuerwehr mitteilte. Wenn es auch glücklicherweise nicht an der Tagesordnung ist, so ist die Ausbildung und stete Weiterbildung gerade für Atemschutzgeräteträger unabdingbar. So war am letzten Oktoberwochenende reger Betrieb auf dem Hof der Ortsfeuerwehr Goslar in der Okerstraße. Eine Brandübungsanlage ermöglichte die realistische Ausbildung für Einsatzkräfte aus den Ortsfeuerwehren des Goslarer Stadtgebietes.

Erfahrungsaustausch


Im Fokus der Ausbildung standen gerade die jungen Brandschützer. Nach Auskunft von Stadtbrandmeister Christian Hellmeier galt es den handwerklichen Umgang in heißer Umgebung zu erfahren und zu erlernen. Den Einsatz eines Hohlstrahlrohrs und die möglichen Auswirkungen durch entstehenden heißen Wasserdampf überwachte ein Trainer direkt bei den Übenden. Tipps und Verhaltenshinweise folgten sofort oder wurden in einer Nachbesprechung ausführlich erörtert.

Die Teilnehmer hatten die Wahl zwischen einem Zimmerbrand oder einem Kellerbrand, inklusive Abstieg vom Dach der Übungsanlage. Von einem Regiestand kontrollierte ein Mitarbeiter der Firma Firehouse die Regler für die Gasbefeuerung. Wie reagieren die Übenden auf ein plötzlich auftretendes Feuer unter der Treppe? Auf Knopfdruck entzündete sich Gas und brachte die Feuerwehrkräfte zum Überdenken ihrer Situation und dem weiteren Löschangriff. Auch der gefährliche Flashover, die Durchzündung thermisch aufbereiteter Rauchgase, war ein gefragtes Übungsszenario.

Zum Schutz der Kameraden


Vorsorglich sicherte das Deutsche Rote Kreuz Vienenburger Land die Übungseinheiten mit Sanitätern an beiden Tagen ab. Die Logistik für die Ausbildung bereiteten die vier Atemschutzgerätewarte der Feuerwehr Goslar vor und nach. 135 Atemschutzmasken und 129 Lungenautomaten mussten nach Benutzung gereinigt, desinfiziert und wieder verpackt werden. Die Füllung von 135 Atemluftflachen gehörte ebenso zu den Aufgaben.

Der Fachzug Atemschutzüberwachung des Stadtverbandes der Goslarer Feuerwehren nutzte die Gelegenheit und übte die Überwachung der eingesetzten Trupps zur Verfestigung ihrer Dokumentation.

Stadtbrandmeister zufrieden


Am Ende der 50 Übungsgänge zieht Stadtbrandmeister Christian Hellmeier ein sehr positives Fazit. „Wir müssen unsere Einsatzkräfte stets auf dem Laufenden halten. Die Gewöhnung an solche Einsatzszenarien und die Fortbildung sind wichtiger denn je“, so Hellmeier. Ohne Unterstützung ist eine solche Ausbildung allerdings nicht möglich. Mit Hilfe von Sponsoren und der Kostenübernahme des Brandübungscontainers durch die Stadt Goslar konnte die Ausbildung ermöglicht werden. Einen besonderen Dank schickt Hellmeier an die Adresse der Ausbilder. Hellmeier begeistert: „In ständiger Rotation waren sie stets voll konzentriert an der Seite der Übenden.“

Die Ausbildung stand am zweiten Tag unter besonderen Erschwernissen. Sturmtief Herwart verschaffte den Feuerwehren viel Arbeit. Der Goslarer Feuerwehr gelang die Herausforderung die zahlreichen Einsätze abzuarbeiten und gleichzeitig die logistische Abwicklung der Ausbildung zu bewerkstelligen.

Bilder vom Training


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Zugang Kellerbrand. Foto: Feuerwehr Goslar



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Übungseinlage, retten einer Person. Foto: Feuerwehr Goslar



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Richtiges Vorgehen mit dem Hohlstrahlrohr. Rechts zu erkennen der Ausbilder. Foto: Feuerwehr Goslar


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