Gesundheitsschäden durch Cadmium und Blei? Landkreis veranlasst Gutachten

Grundschüler und Eltern in Oker, Harlingerode und Göttingerode sollen untersucht werden.

Vor allem Schüler sollen untersucht werden. Symbolbild
Vor allem Schüler sollen untersucht werden. Symbolbild | Foto: pixabay

Landkreis. Mit einem umweltmedizinischen Gutachten will der Landkreis Goslar noch in diesem Jahr untersuchen, ob durch Cadmium und Blei verursachte Umweltbelastungen Auswirkungen auf die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger in den Ortschaften Oker, Harlingerode und Göttingerode haben. Zu diesem Zweck wird ein umfangreiches Human-Biomonitoring durchgeführt. Das teilt der Landkreis in einer Pressemitteilung mit.


Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) war in einer Machbarkeitsstudie zu dem Ergebnis gekommen, dass diese Vorgehensweise die größten Erfolgsaussichten erwarten lässt. Für das Studienkonzept, das die Vorgehensweise explizit beschreibt und strengen wissenschaftlichen und medizinischen Vorgaben folgt, zeichnen Epidemiologen, Arbeitsmediziner und Chemiker der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität verantwortlich. Die Pläne stellte der Epidemiologe, Dr. Tobias Weinmann, Ende Februar dem Projektbeirat in Goslar vor.

Rund 600 Probanden werden erwartet


Die Studie umfasst demnach die Analyse von Blut und Urin sowie die schriftliche Abfrage gesundheitlicher Beschwerden. Untersucht werden die Schüler der Grundschulen Oker und Harlingerode sowie deren Eltern. Insgesamt rechnen die Münchner Wissenschaftler mit einer Teilnahmequote zwischen 60 bis 80 Prozent, im Idealfall entspräche dies rund 600 Probanden. Die Lehrkräfte der Schulen wurden Anfang dieser Woche umfassend über die Untersuchungen unterrichtet und werden die entsprechende Weitergabe dieser Informationen an die Eltern der Schülerinnen und Schüler übernehmen. Darüber hinaus sind Ende April / Anfang Mai Elternabende in beiden Grundschulen geplant.

Die Untersuchungen, so sieht es das Studienkonzept vor, werden pro Proband fünf bis zehn Minuten beanspruchen und sollen im Fall der Grundschüler während der Unterrichtszeit erfolgen. Die Eltern sollen nach Möglichkeit nach Schulschluss beziehungsweise nach Absprache untersucht werden. Die Fragebögen sind zu Hause oder gegebenenfalls in den Schulen zu beantworten. Insgesamt wird die Studie rund fünf Monate dauern.

Bislang keine Hinweise auf Gesundheitsbeschwerden durch Umweltbelastungen


Die vom Umweltmediziner Dr. Wolfgang Baur angeregte und inzwischen erfolgte Abfrage von statistischen Daten der niedergelassenen Ärzte zu deren häufigsten Diagnosen, hat keine Auffälligkeiten hervorgebracht. Wie Amtsarzt Dr. Martin Hepp erläutert, böten die Daten keinerlei Anhaltspunkte, die auf durch Umweltbelastungen ausgelöste Häufungen von Gesundheitsbeschwerden schließen lassen. Das umweltmedizinische Gutachten Oker-Harlingerode dient in erster Linie der Sachverhaltsermittlung, um den Ängsten und Sorgen der Bevölkerung nachzugehen.


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