Großes Ritual-Feuer im Sperrgebiet?

Am heutigen Montag plant die sogenannte Rainbow-Family den Höhepunkt ihres Camps. Die Behörden wollen dies unbedingt verhindern.

Goslars Landrat Saipa schaut sich einen Gesprächskreis der Teilnehmer an.
Goslars Landrat Saipa schaut sich einen Gesprächskreis der Teilnehmer an. | Foto: Landkreis Göttingen

Harz. Das Betretungsverbot, das die Landkreise Göttingen und Goslar am 12. August für ein etwa 200 Hektar großes Gebiet im Harz erlassen haben, bleibt weiter bestehen. Zwar sei bereits ein großer Teil der mehr als 1.000 Campern abgereist und sucht ein neues Lager, aus Sicherheitsgründen bleibe es trotzdem verboten, das auf der Karte rot eingefasste Gebiet zu betreten. Am heutigen Montag könnte es eine größere Aktion geben. Das geht aus einer Pressemitteilung des Landkreises Goslar hervor.



Große und viele kleine Feuerstellen der Bewohnerschaft des illegalen Camps in dem gemeindefreien Landschaftsschutzgebiet zwischen Bad Grund und Clausthal Zellerfeld stellten für alle Personen, die sich in dem Bereich aufhalten, eine Gefahr dar. Zudem hielten die Camper das absolute Rauchverbot im Landschaftsschutzgebiet nicht ein. Daher gelte weiter: Betreten verboten!

Übersichtskarte Sperrgebiet.
Übersichtskarte Sperrgebiet. Foto: Niedersächsische Landesforsten


Da die bisherigen Bemühungen der Goslarer und Göttinger Kreisverwaltungen nicht den erhofften Erfolg erzielt haben und die Mitglieder der sogenannten Rainbow-Family noch immer verbotener Weise in einem Harzer Landschaftsschutzgebiet campen, wird es ab dem heutigen Montagnachmittag eine weitere größere Maßnahme der Landkreise geben, bei der die Polizei unterstützen wird, heißt es in einer Pressemeldung des Landkreises Göttingen. Vorrangiges Ziel werde sein, ein großes „Ritualfeuer“ sowie gegebenenfalls weitere Feuerstellen der Bewohnerschaft des illegalen Camps in dem gemeindefreien Landschaftsschutzgebietzwischen Bad Grund und Clausthal Zellerfeld zu löschen. Feuer stellten für alle Personen, die sich in dem Bereich aufhalten, eine Gefahr dar und sind im Schutzgebiet generell verboten.

Seit Bekanntwerden des Camps hatten die Kreisrätin des Landkreises Göttingen, Marlies Dornieden, und der Landrat des Landkreises Goslar, Dr. Alexander Saipa, sowie die Mitarbeiter der jeweiligen Ordnungsämter und Experten für den Brandschutz kontinuierlich Gespräche mit den Campern geführt, auf die Konsequenzen verwiesen und alternative, legale Ausweichaufenthaltsorte gesucht.

Fahrzeuge werden abgeschleppt


Zudem werden die auf den Waldwegen wild geparkten Fahrzeuge abgeschleppt, um Rettungswege freizuhalten, und Zelte konfisziert sowie Ordnungswidrigkeiten und Bußgelder verhängt. Diese Aktionen sowie permanente Durchsagen per Lautsprecher im betroffenen Gebiet, die auf das Sicherheitsrisiko und die Sperrzone verweisen, hätten in Teilen Wirkung gezeigt, einige Camp-Bewohner seien mittlerweile abgereist.

Campende überall im Wald verteilt, Versammlungsplatz leer.
Campende überall im Wald verteilt, Versammlungsplatz leer. Foto: Landkreis Göttingen


In einer gemeinsamen Aktion hatten Ordnungskräfte der Kreisverwaltungen Göttingen und Goslar mit Unterstützung der Landespolizei und der Landesforsten am Mittwoch, 14. August, begonnen, die Teilnehmer des Großzeltlagers der so genannten Rainbow-Family aufzufordern, dass Sperrgebiet zu verlassen.

Feuer zum Vollmond


Dornieden bekräftigt erneut: „Wir haben mehrfach Gespräche gesucht, die notwendigen Verwaltungsschritte transparent erläutert und verschiedene Hilfeangebote unterbreitet. An einer Durchsetzung der Allgemeinverfügung und der bestehenden Regeln führt kein Weg vorbei, denn dies schon aus Gründen des Eigen- und Fremdschutzes sowie der Gleichbehandlung mit anderen Besuchern des Harzes geboten. Insbesondere werden wir konsequent auch das Ziel verfolgen, dass die Campenden das große Ritual-Feuer zum Vollmond am 19. August, das ein wichtiger Teil dieser Zusammenkunft zu sein scheint, nicht abbrennen können.“

Versuche, geeignete Ausweichflächen im Goslarer und Göttinger Kreisgebiet zu finden, verliefen ergebnislos. Die wichtigen Zufahrtswege für Waldarbeit und Rettungsfahrzeuge freizumachen und dafür zu sorgen, dass durch offenes Feuer keine Waldbrandgefahr entstünde, habe oberste Priorität, so die Kreisrätin.

Entschlossenheit der Behörden


Die Entschlossenheit der Behörden unterstreicht auch Dr. Saipa: „Wir werden weiterhin abschleppen und konfiszieren. Sollten sich die verbleibenden Camperinnen und Camper ihren Mitstreitern, die das Camp verlassen haben, nicht anschließen, werden wir uns erneut Unterstützung durch das Land erbitten und die Hilfe der Bereitschaftspolizei in Anspruch nehmen.“ Dies hätte zur Folge, dass es am heutigen Montag eine weitere großangelegte Aktion der Landkreise geben würde, unterstützt durch Einsatzkräfte der Polizei.


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