Gutachten zum Öffentlichen Nahverkehr erst im kommenden Jahr

Das Gutachten soll erst im kommenden Jahr in Auftrag gegeben werden. Der Regionalverband Braunschweig stellte zudem ein neues, barrierefreies Fahrzeug für das Angebot des Flexo-Busses vor.

Der Kleinbus soll auch für Rollstuhl und Kinderwagen einen einfach Einstieg ermöglichen.
Der Kleinbus soll auch für Rollstuhl und Kinderwagen einen einfach Einstieg ermöglichen. | Foto: Landkreis Goslar

Goslar. Rund eineinhalb Stunden tagte am Dienstagnachmittag der Arbeitskreis Öffentlicher Personennahverkehr im Kreistagssaal. Einen großen Teil der Sitzung nahm dabei eine Diskussion über das aktuelle Angebot des Öffentlichen Nahverkehrs im Landkreis Goslar ein. Anlass hierfür war ein Gutachten, das der Arbeitskreis ursprünglich noch in diesem Jahr beauftragen lassen wollte. Für dieses sollten Themen festgelegt werden, um den ÖPNV im Landkreis Goslar weiterzuentwickeln und zu verbessern. Der Haushalt des Landkreises sieht für das Gutachten ein Budget von 100.000 Euro vor. Dies teilte der Landkreis mit.



Ein solches Gutachten zum gegenwärtigen Zeitpunkt auf den Weg zu bringen hielten die Mitglieder des Arbeitskreises für weniger sinnvoll: Neben noch ungeklärten Ansatzpunkten wurde auch die Aussicht auf geplante Angebote für den öffentlichen Nahverkehr, wie das 49-Euro-Ticket, als Gegenargumente genannt. Statt die Mittel noch in diesem Jahr auszugeben, sollte man diese vorerst zurückstellen und die Entwicklung abwarten, so die Arbeitskreismitglieder. So können die Auswirkungen, die günstigere Tickets auf die Nutzung des ÖPNV im Landkreis Goslar haben, in die Analyse miteinbezogen werden.

Man könne sich Zeit nehmen


Thomas Wiesenhütter, beim Landkreis Goslar verantwortlich für Kreisentwicklung, zeigte sich offen für den Vorschlag der Arbeitskreismitglieder. „Sie haben den Wunsch geäußert, sich zu beteiligen. Das Gutachten ist jetzt Ihre Chance dafür“, sagte er. Um gemeinsam konkrete Punkte herauszuarbeiten, an denen die Untersuchungen für das Gutachten ansetzen, brachte er einen Workshop im neuen Jahr ins Spiel. „Dabei können wir uns die Zeit nehmen und genau erarbeiten, wo der Bedarf liegt“, schlug Thomas Wiesenhütter vor: „Außerdem können wir so auch das Handeln der neuen Landesregierung zunächst beobachten.“

Der neue Flexo-Bus


Im Anschluss an die Sitzung präsentierten Susanne Koch und Stefan Bartels vom Regionalverband Braunschweig dem Arbeitskreis zudem ein neues Fahrzeug, das in Zukunft für das Flexo-Bus-Angebot eingesetzt wird. Die neuen Modelle bieten Platz für maximal acht Fahrgäste und ermöglichen durch Rampen den einfachen Einstieg mit Rollstühlen und Kinderwagen.

Bereits seit 2021 gibt es das Flexo-Bus-Angebot in elf Projektgebieten im Großraum Braunschweig, bis Ende November 2022 sollen die neuen Kleinbusse in all diesen Projektgebieten unterwegs sein. Fahrgäste sollen den Bus zudem in Zukunft per App anfordern können.

In Seesen fährt der Flexo-Bus seit dem vergangenen Jahr mehr als 80 Halteorten sogenannte „flexo Stops“ an. Seit April ersetzt er das bestehende Angebot der Seesener Stadtverkehrslinie 859 („Lila Linie“).

Beim Flexo-Bus handelt es sich, wie der Name bereits verrät, um ein flexibleres Angebot als beispielsweise das Anrufsammeltaxi: Im Gegensatz zu diesem verkehrt der Kleinbus nicht zu festen Zeiten auf den bestehenden Strecken des Liniennetzes. Stattdessen richten sich die Abfahrtszeiten nach den Wünschen der Fahrgäste, und Zielorte sollen auf der schnellstmöglichen Route erreicht werden. Weitere Informationen zum Angebot des Flexo-Busses gibt es unter www.flexo-bus.de.


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