Vienenburg. Ein neuer Erdwall in Vienenburg ist ein wichtiger Baustein des Hochwasserschutzes, den die Stadt Goslar erfolgreich nahe der Bahnüberführung umgesetzt hat. Der 130 Meter lange Wall verhindert künftig, dass bei Hochwasserlagen eine Überflutung aus der Radau in Richtung Wiedelaher Straße erfolgt, berichtet der Wasserverband Peine in einer Pressemitteilung.
Ende März wurde das Bauwerk nach zweieinhalbmonatiger Bauzeit abgenommen. Zeit- und Kostenplan wurden bei dieser Hochwasserschutz-Maßnahme eingehalten. Rund 80.000 Euro investiert die Stadt Goslar in diesen Wall.
Zufriedene Gesichter bei der Bauabnahme in Vienenburg. „Die Fachfirma Blümler hat schnell und professionell gearbeitet. Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Mit diesem Wall haben wir den Hochwasserschutz für ein hundertjähriges Ereignis an dieser Stelle nahe der Bahnüberführung erreicht“, sagen Dirk Sielaff, Fachdienstleiter Umwelt- und Gewässerschutz der Stadt Goslar, und Sven Glodniok vom Wasserverband Peine, die die Umsetzung dieser Hochwasserschutz-Maßnahme eng begleitet haben. Mit diesem Projekt in Vienenburg wurde eine weitere Maßnahme der Flussgebietspartnerschaft Nördliches Harzvorland erfolgreich umgesetzt.
Natürliche Böschung, darüber der neue Hochwasserschutzwall an der Radau in Vienenburg, der den dahintergelegenen Bereich vor Überflutung schützt. Foto: Wasserverband Peine
„Nicht so groß wie das Rückhaltebecken Immenrode, das am Weddebach 2020 mit einem Investitionsaufwand von rund 1,5 Millionen Euro entstand, handelt es sich bei diesem Wall aber dennoch um eine signifikante Maßnahme, die den effizienten Hochwasserschutz in Vienenburg nachhaltig unterstützt. Hier zeigt sich, wie unterschiedlich und immer auf die jeweilige Situation vor Ort abgestimmt die Hochwasserschutz-Maßnahmen konzeptionell geprüft und geplant werden. Naturräumliche Gegebenheiten, wie hier etwa der Böschungsverlauf der Radau, werden dabei genau in die Maßnahmenplanung mit einbezogen, sei es beim Wasserrückhalt in Becken oder Poldern, bei der Ableitung wie in so einem Linienschutzprojekt oder aber der Beratung zum Objektschutz. Wir denken naturräumliche und technische Lösungen auch beim Hochwasserschutz immer zusammen“, erläutert Umweltingenieur Glodniok.
Wall bis zu 1,55 Meter hoch und 130 Meter lang
Der Erdwall wurde in Verlängerung der bestehenden Uferböschung der Radau angelegt. Dazu wurden vor Ort zunächst Pflanzen entfernt, dann Oberboden abgetragen und zwischengelagert, damit dieser später wieder für die Walloberfläche verwendet werden konnte. Nach den vorbereitenden Maßnahmen konnte mit der Lieferung von rund 300 Kubikmeter bindigem Boden der Aufbau des Walls beginnen. Dieser ist rund 120 Meter lang. Die Höhe variiert dem Böschungsprofil folgend zwischen 80 Zentimetern und bis zu 155 Zentimetern. Die Breite der Wallkrone beträgt 50 Zentimeter. „Das Freibord beträgt in einem hundertjährigen Hochwasser-Ereignis immer noch bis zu 30 Zentimeter“, sagt Glodniok. Der Oberboden wurde wieder im Wall eingearbeitet. Eine regionale passende Saatmischung für Böschungen wird den Wall vor Erosion schützen sowie Insekten und anderen Arten natürlichen Lebensraum bieten. Diese Blühmischung ist bereits ausgebracht.
„Ein herzlicher Dank gilt auch dem Unterhaltungsverband Oker, dank deren Unterstützung und Unterhaltungsmaßnahmen dieses Projekt an der Radau zügig umgesetzt werden konnte“, betont Fachdienstleiter Dirk Sielaff. Die natürliche, gepflegte Böschung und der neue Erdwall bilden an der Radau nun gemeinsam eine wirksame Barriere, die nun auch Überflutungen aus dem Gewässer für ein bis zu hundertjähriges Hochwasserereignis (HQ100) in die Wiedelaher Straße verhindert und das Wasser sicher ableitet.
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