Goslar. Momentan können steigende Nutzerzahlen beim Handyparken in Goslar beobachtet werden. Das teilte Stadtpressesprecherin Vanessa Nöhr auf Nachfrage mit. Noch im November vergangenen Jahres waren es laut Nöhr 387 Handyparktickets, im Juni diesen Jahres seien es schon 1037 gewesen.
Im November vergangenen Jahres wurde von der SPD-Stadtratsfraktion bereits nachgehakt, wie sich die Nutzerzahlen entwickeln. Grund dafür war eine mit einem Prozent aller Parkvorgänge, doch deutlich hinter den Erwartungen liegende Bilanz seit der Einführung des Handyparkens im Oktober 2014. In der Folge wurden Werbemaßnahmen zur Steigerung der Nutzerquote angekündigt. Auch CDU-Ratsherr Pascal Bothe, der die Einführung mit einem Antrag 2012 angeschoben hatte, ist seitdem nicht untätig geblieben.
Die angekündigten Maßnahmen zur Steigerung der Nutzerquote sind bereits umgesetzt worden, heißt es aus der Stadtverwaltung. Es weisen nun größere Aufkleber auf den Parkautomaten auf die bargeldlose Bezahlung per Handy hin, außerdem habe es einen Infostand mit Mitarbeitern der Firma Mobile City auf dem Parkplatz an der Kornstraße gegeben. Die Kosten für die Maßnahmen übernimmt laut Verwaltungsvorlage vom November das Unternehmen selbst. Auch Pascal Bothe hat sich für mehr Information eingesetzt und erklärt auf Nachfrage: "Gemeinsam mit meinem Ratskollegen Nitsche habe ich vor einigen Wochen einen Vormittag am Parkscheinautomat an der Kaiserpfalz zur Verfügung gestanden, um selbst zu sehen, ob und wie das Handyparken genutzt wird und wo Fehler und Fragen bestehen. Überraschenderweise haben insbesondere ältere Leute sehr aufgeschlossen reagiert. Da wir den Termin vorher angekündigt haben, kamen sogar extra dafür einige Bürger, um mit uns über das Thema zu sprechen und es auszuprobieren."
Fälschlich ausgestellte Strafzettel
Im November war von einer Rücknahme 0,7 Prozent der ausgestellten Strafzettel die Rede. Ursächlich dafür, so Nöhr, seien technische Probleme. "Es gab Verzögerungen bei der Übermittlung an die Politesse. Dieses Problem konnte nach Gesprächen mit der Firma gelöst werden.", erklärt die Stadtpressesprecherin. Der Verwaltungsaufwand habe sich dabei "in Grenzen" gehalten. Es sei unterheblich, ob beim Krafverkehrsamt 20 oder, durch den falschen Strafzettel, 21 Halter erfragt werden, da es sich um ein übliches Massenverfahren handele.
Bothe: "Einfach mal ausprobieren!"
Pascal Bothe ist überzeugt, dass jeder, der das Handypark-System einmal genutzt hat, es auch wiederholen werde. "Die Nutzerquoten werden damit auch kontinuierlich steigen, weshalb ich davon ausgehe, dass das Handyparken fortgesetzt wird. Ab einer gewissen Nutzerquote trägt sich das Projekt auch selbst. Aber es gilt: einfach mal ausprobieren!", so Bothe.
Mobile City wurde verkauft
Wie die Verwaltung den Ausschüssen für Sicherheit, Ordnung und Sport und für Bauen und Umwelt währende der gemeinsamen Sitzung am Donnerstag in Vienenburg mitteilte, wurde das Unternehmen, das auch mit der Stadt Goslar einen Vertrag über die Handypark-Dienstleistungen hat, an ein größeres Unternehmen in der selben Branche Verkauft. Das werde möglicherweise Auswirkungen haben. Welche genau, teilte die Verwaltung am Donnerstag noch nicht mit.
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