Kaiserringpreisträger Dani Karavan verstorben - Stadt gedenkt Künstler

Der Künstler hat unter anderem "Die Brücke" in den Judenteichen entworfen.

"Die Brücke" ist dem Verfall ausgesetzt.
"Die Brücke" ist dem Verfall ausgesetzt. | Foto: Stadt Goslar

Goslar/Tel Aviv. Die Kunstwelt trauert um Dani Karavan, den israelischen Bildhauer und Kaiserringträger des Jahres 1996. Karavan wurde 1930 als Sohn polnischer Einwanderer in Tel Aviv geboren und ist dort nun im Alter von 90 Jahren verstorben. Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk würdigte ihn als bedeutenden Künstler, der auch in der Stadt Goslar ein Kunstwerk im öffentlichen Raum geschaffen hat. Sein Markenzeichen sind großformatige und begehbare Kunstwerke im öffentlichen Raum. „Die Brücke“ von Dani Karavan steht in den Judenteichen und ist dort dem Verfall preisgegeben, was genauso vom Künstler beabsichtigt war. Dies teilt die Stadt Goslar in einer Pressemitteilung mit.


Inge Langner war von 2002 bis 2010 Kaiserringbeauftragte der Stadt Goslar. Sie kenne die Entstehungsgeschichte des Werkes. Wie sie berichtet, entdeckte Dani Karavan die Teiche bei einem Spaziergang als Ort für sein Kunstwerk. Ursprünglich sei auch eine Beleuchtung angedacht gewesen, aber als der Künstler abends den Mond über den Teichen sah, hätten ihn die Atmosphäre und natürlichen Lichtverhältnisse überzeugt.

Heute würden sich immer wieder Interessierte aus der Bürgerschaft oder Gäste der Stadt nach der Holzkonstruktion erkundigen, die in schlechtem Zustand ist. 2017 habe die Stadtverwaltung beim Bildhauer nachgefragt, wie weiter verfahren werden solle: Restaurierung, Rekonstruktion oder Verfall. Dani Karavan wollte das Kunstwerk belassen, wie es ist. Erst wenn sie endgültig verfallen sind, sollen die zwei Holzbauwerke durch Neubauten ersetzt werden. So würden sie der Stadt als Kunstwerk und gleichzeitig Erinnerung an den Kaiserringträger von 1996 erhalten bleiben – in einem immer fortwährenden Prozess von Verfall und Neubau; für den Künstler ein Symbol des Lebenszyklus. Die Stadt Goslar gedenkt des Künstlers und Menschen Dani Karavan und werde seinem Wunsch in Bezug auf „Die Brücke“ in den Judenteichen nachkommen.


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