Keine dezentralen Impfungen im Landkreis Goslar

Aufwand und Nutzen stehen laut Landkreis in keinem Verhältnis. Impfstoffverteilung und Terminvergabe würden weiter erschwert.

Bei ausreichender Impfstoffmenge sind im Impfzentrum des Landkreises Goslar mehrere hundert Impfungen pro Tag kein Problem.
Bei ausreichender Impfstoffmenge sind im Impfzentrum des Landkreises Goslar mehrere hundert Impfungen pro Tag kein Problem. | Foto: Landkreis Goslar

Goslar. Bereits in der vergangenen Woche hatte der Landkreis Goslar betont, von dezentralen Impfungen in den Kommunen abzusehen. Daran wird die Verwaltung trotz entsprechender Vorstöße und Wünsche aus unterschiedlichen Richtungen auch weiterhin festhalten. Aus Sicht des Landkreises steht der Aufwand in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Nutzen. Das teilt der Landkreis in einer Pressemitteilung mit.


So müsste die Terminvergabe losgelöst von der des Landes erfolgen. Darüber hinaus stellt sich in diesem Zusammenhang insbesondere die Frage nach einer gerechten Impfstoffverteilung. Ist eine Kommune beispielsweise aus personeller Hinsicht nicht in der Lage Voraussetzungen wie eine reibungslose Terminvergabe oder die Sicherstellung der notwendigen Logistik zu erfüllen, könnte ein solches Angebot nicht erfolgen. Die Bürgerinnen und Bürger würden demnach im Vergleich mit denen aus anderen Städten oder Gemeinden ins Hintertreffen geraten. Hinzu kommt, dass die Abläufe im zentralen Impfzentrum des Landkreises in der Helmut-Sander-Sporthalle in Oker bestens ineinandergreifen, und die Abwicklung von mehreren hundert Impfungen pro Tag gewährleistet werden kann. Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht.

Kapazitäten im Impfzentrum noch nicht erschöpft


Erste Kreisrätin Regine Breyther unterstreicht ferner, dass die Kapazitäten im Impfzentrum noch nicht erschöpft sind und genügend Optionen bestünden, hochbetagte Menschen – sofern sie nicht bettlägerig sind – ins Impfzentrum zu befördern. „Neben der Ausstellung eines Krankenbeförderungsscheins durch den Hausarzt, haben auch wir immer wieder betont, wenn keine anderen Möglichkeiten bestehen, eine Transportmöglichkeit zu organisieren“, so Breyther.

Die Versorgung mit Impfstoff ist zwar immer noch ausbaufähig, der Betrieb im Impfzentrum nimmt jedoch langsam an Fahrt auf. Von Beginn dieser Woche bis zum 22. März sind rund 4.000 Termine mit Bürgerinnen und Bürgern aus der Gruppe der Ü-80-Jährigen geplant. Hinzukommen die Impfungen des Personals von Arztpraxen, ambulanten Pflegediensten, Lehrinnen und Lehrern sowie weiteren Beschäftigten in den Grund- und Förderschulen des Landkreises. Die Impfungen in den 42 vollstationären Einrichtungen der Altenpflege werden voraussichtlich Mitte kommender Woche abgeschlossen sein.


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