Goslar. Um aufgrund der steigenden Waldbrandgefahr auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, wird das Thema auch außerhalb größerer Übungsszenarien für die Einsatzkräfte im Landkreis Goslar präsent gehalten: Im regulären Dienst übt die Kreisfeuerwehr spezifische Taktiken, um Fall der Fälle einsatzbereit zu sein. Eine derartige Übung stand am vergangenen Wochenende für den Waldbrandeinsatzzug der Kreisfeuer Goslar an. In Zusammenarbeit mit den Niedersächsischen Landesforsten erprobten sie dabei ein neues System sogenannter Kreisregner beziehungsweise Sektionsregner.
Die ursprünglich aus der Landwirtschaft stammenden Geräte sind mit großen Rasensprengern vergleichbar. Seit zwei Jahren werden sie von der Kreisfeuerwehr eingesetzt und ermöglichen ein schonendes Löschen des ohnehin durch Feuer strapazierten Waldbodens. Denn bei einem Waldbrand ist nicht nur der unmittelbare Schaden für das betroffene Gebiet gravierend. Durch die Zerstörung des Bodens und die damit einhergehende Erosion ergeben sich weitere, langfristige Folgen unter anderem für das Ökosystem Wald: Pflanzenwachstum, Wasserspeicherung und biologische Vielfalt werden hiervon negativ beeinflusst, da ein Feuer die schützende Vegetationsdecke und die oberste nährstoffreiche Humusschicht verbrennt.
Weniger Schaden
Um hier mit Löschtätigkeiten keinen weiteren Schaden anzurichten, kommen die Kreisregner zum Einsatz. Für die jüngste Übung hatte Maik Trenke, Vorarbeiter der Niedersächsischen Landesforsten, am Rande des Goslarer Gewerbegebietes Baßgeige einen Teil des aus 15 Kreisregner bestehenden Systems aufgebaut. Als Feuerwehrmann aus Altenau brachte er zudem auch die fachliche Expertise für die eigentlichen Löscharbeiten mit.
Unter der Führung von Stephan Butzlaff testeten die Mitglieder des Waldbrandeinsatzzuges des Kreisfeuerwehr Goslar verschiedene Aufbauvarianten, als Vergleich auch die eigenen Kreisregner der Kreisfeuerwehr sowie ein Mischsystem.
Kreisbrandmeister zufrieden

In Zusammenarbeit mit den Niedersächsischen Landesforsten erprobten sie dabei ein neues System sogenannter Kreisregner beziehungsweise Sektionsregner. Foto: Uwe Fricke/Kreisbrandmeister
Kreisbrandmeister Uwe Fricke zieht ein positives Fazit zur gemeinsamen Übung: „Die Kreisfeuerwehr Goslar hat bislang gute Erfahrungen bei mehreren Waldbränden mit dem Einsatz von Kreisregner gemacht und deshalb ist es sehr zu begrüßen, dass die Niedersächsischen Landesforsten jetzt ebenfalls noch mit weiteren Kreisregnern die Feuerwehren bei Wald- und Vegetationsbränden unterstützen können“, sagt er. „Während der Erprobung wurden einige Detailverbesserungen besprochen und verschiedene Aufbauvarianten festgelegt. Nach Beschaffung der hierfür notwendigen Ausrüstung wird die Erprobung der Systeme fortgesetzt. Beide Systeme sind jedoch bereits einsatzbereit.“
Zusätzlich zu den 15 Kreisregnern der Landesforsten ist die Kreisfeuerwehr Goslar im Besitz weiterer 12 Geräte. Auch Feuerwehren im Umkreis setzen verstärkt auf die Technik: Während das Waldbrandteam Salzgitter ebenfalls über 12 Kreisregner verfügt, werden der Feuerwehr Riefensbeek-Kamschlacken im Landkreis Göttingen zeitnah zehn Exemplare zur Verfügung stehen.