Goslar. Mit dem Urlauberticket HATIX können Übernachtungsgäste ab dem 1. Januar in weiten Teilen der Landkreise Goslar, Göttingen, Harz und Mansfeld-Südharz die Busse des Öffentlichen Personennahverkehr kostenlos nutzen. Den offiziellen Starttermin verkündete Landrat Thomas Brych heute zusammen mit Bürgermeistern der beteiligten Kommunen und Verbandsdirektor Hennig Brandes vom Regionalverband Großraum Braunschweig im Rahmen einer Pressekonferenz.
Wie der Landkreis Goslar berichtet, führen die Westharzkommunen das Angebot mit diesem Schritt zehn Jahre nach den Nachbarn im Ostharz ein, wo sich HATIX bereits erfolgreich etabliert habe. Landrat Thomas Brych habe die Einführung deshalb auch als längst überfällig bezeichnet, wohlwissend, dass dieser Prozess bis zuletzt äußerst schwierig war: „In den vergangenen Jahren und den zurückliegenden Wochen hat uns HATIX häufiger als einmal Kopfschmerzen bereitet. Deshalb in bin wirklich froh, dass es uns nun endlich gelungen ist, dieses wichtige Projekt ins Ziel zu bringen. Der Tourismus und die gesamte Region, davon bin ich überzeugt, werden von dem Urlauberticket profitieren.“
Eine Sichtweise, die auch Brandes teile, und sich von dem Ticket eine nachhaltige Stärkung des ÖPNV im Harz verspricht. „Der Öffentliche Personennahverkehr soll weiter gestärkt werden, vor allem auch in den ländlichen Räumen unseres Verbandsgebietes. Im Harz spielt der Tourismus eine wichtige Rolle und HATIX kann einen wichtigen Beitrag leisten. Deshalb unterstützen wir das Ticket“, erklärt Brandes.
Touristische Wegmarke gesetzt
Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk beschreibe sich seit jeher als glühender Verfechter des Urlaubertickets, denn nach seiner Auffassung funktioniere die touristische Weiterentwicklung des Harzes nur gemeinsam. HATIX sei hier ein erster wichtiger Schritt. „Die Ein-Harz-Initiative hat das Thema HATIX wieder aufgegriffen, als es still darum wurde, und ich bin dankbar, dass sich der Landkreis derart ins Zeug gelegt hat, die Einführung trotz zahlreicher Widerstände und Unwägbarkeiten zu realisieren. Mit HATIX setzen wir eine touristische Wegmarke“, sagt Goslars Oberbürgermeister.
Ingo Henze, Bürgermeister der Stadt Langelsheim, und Wolfgang Langer, Bürgermeister der Stadt Braunlage, würden sich ebenfalls wünschen, dass sich das Urlauberticket, das zunächst in den nächsten drei Jahren erprobt werden solle, durchsetzen werde. „Viele andere Urlaubsregionen haben es bereits erfolgreich vorgemacht und gezeigt, dass Touristen bei entsprechenden Angeboten durchaus das eigene Auto stehen lassen. Gerade in Zeiten der allgegenwärtigen Klimadebatte ist HATIX deshalb das richtige Zeichen“, zeigt sich Henze von dem Projekt überzeugt.
Wolfgang Langer, dessen Stadt vor allem in den Wintermonaten unter der großen Verkehrslast ächze, habe Hoffnung, dass HATIX zu einer Entspannung der Lage beitragen könne. „In der Wintersaison kommt der Verkehr in Braunlage nicht selten zum Erliegen. Hervorzuheben ist, dass wir der Verkehrsflut in dieser Saison erstmals mit einem Skibus zum Parkplatz Hexenritt begegnen wollen. In Verbindung mit dem neuen Ski-Bus haben jetzt auch Wernigeröder- und Schierker-Gäste direkten Zugang zum Braunlager Skigebiet am Wurmberg“, sagt Bürgermeister Langer.
105 Buslinien im Ost- und Westharz
Aber auch für den „Off-Snow-Tourismus“, schaffe die kostenlose Bus-Nutzung ganz neue Möglichkeiten, denn der Zwang zu Rundtouren bei Wanderungen und weiteren Freizeitaktivitäten entfalle. Mit HATIX könnten die Übernachtungsgäste aus Clausthal-Zellerfeld, Braunlage, Bad Harzburg, Langelsheim und Goslar insgesamt 105 Buslinien im Ost- und Westharz kostenfrei nutzen. Für die Gäste aus den weiteren Landkreisen gelte dasselbe. Einen genauen Überblick über die Fahrpläne und die einzelnen Buslinien gibt es im Internet unter www.hatix.info
Finanziert werde das Ticket aus den Gäste- respektive Kurbeiträgen der teilnehmenden Kommunen. Zu diesem Zweck wurden die Beiträge im Landkreis Goslar um jeweils 25 Cent angehoben. Die Abrechnung mit den Verkehrsbetrieben für die Kommunen im Goslarer Kreisgebiet übernehme die Kreisverwaltung. Der Regionalverband unterstütze mit Marketingmaßnahmen das Thema HATIX.
Thomas Wiesenhütter und Tim Schwarzenberger, die für den Landkreis die langwierigen und mitunter anstrengenden Verhandlungen geführt hätten, würden damit rechnen, dass sich die Inanspruchnahme des ÖPNV sichtbar steigern werde. „Aktuell nutzen rund fünf Prozent der Übernachtungsgäste einen Linienbus zur Fortbewegung. Hat sich das Angebot etabliert, gehen wir von Nutzerzahlen im Bereich von 15 Prozent aus“, erläutern Wiesenhütter und Schwarzenberger. Bereits in der Pilotphase solle die Nachfrage nach HATIX evaluiert werden. Abhängig von den Ergebnissen werde dann über eine langfristige Einführung entschieden. Als Busticket diene den Touristen ihre Gästekarte, die sie bei Anreise von ihren Vermietern erhalten. Zusätzlich werde es einen Flyer geben, der über die Beförderungsbedingungen und den Geltungsbereich des Tickets informiere.
Rückfragen zum HATIX beantwortet gerne Tim Schwarzenberger vom Landkreis Goslar telefonisch unter der Rufnummer (05321) 76-441 oder per Mail an tim.schwarzenberger@landkreis-goslar.de
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