Langzeitsperrung Bramkebrücke: Keine Umfahrung für Einwohner

Zwar gibt es jetzt eine Ausweichstrecke oberhalb der Okertalsperre, doch die ist ausschließlich für Rettungsfahrzeuge zugelassen.

Die Bramkebrücke bleibt noch eine Weile gesperrt.
Die Bramkebrücke bleibt noch eine Weile gesperrt. | Foto: Landkreis Goslar

Clausthal-Zellerfeld. Seit November letzten Jahres und vermutlich noch bis 2028 ist die Bramkebrücke bei Schulenberg im Verlauf der L517 komplett für den Verkehr gesperrt. Über die katastrophalen Auswirkungen auf den Tourismus-Ort hatte regionalHeute.de im März berichtet. Damals hatte man zumindest für die Einwohner des Ortes auf eine Übergangslösung in Form einer Umfahrung gehofft. Doch daraus wird nichts, wie aus einer Pressemitteilung des Landkreises Goslar hervorgeht.



Die entlang eines ertüchtigten Forstweges verlaufende Umfahrung der gesperrten Bramkebrücke biete ausschließlich Rettungskräften ab sofort die Möglichkeit, Schulenberg von Norden aus Richtung Oker zu erreichen, heißt es in der Meldung. Für eine Öffnung der Strecke für den öffentlichen Fahrzeugverkehr mit Ausnahmegenehmigungen, wie es von einigen Anwohnerinnen und Anwohnern Schulenbergs gefordert wird, bestehe indes keinerlei Spielraum. Zu diesem Ergebnis kommen Vertreterinnen und Vertreter der Niedersächsischen Landesforsten, der Polizeiinspektion Goslar, der Harzer Wasserwerke (HWW), der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) sowie des Landkreises Goslar.

Rettungswagen stoßen an Grenzen


Eine Befahrung des rund 5,5 Kilometer langen Streckenabschnitts oberhalb der Okertalsperre sei durchaus anspruchsvoll; Rettungswagen beispielsweise stoßen aufgrund ihrer Größe und ihres Schwerpunktes in dem zum Teil steilen Gelände schnell an ihre Grenzen. Bei widrigen Witterungsverhältnissen dürfte sich dies nach Ansicht der Experten noch verschärfen.

Begegnungsverkehr ist auf dem schmalen Waldweg nur an sehr wenigen Stellen möglich. In der Regel kann die Strecke nur von einem Fahrzeug befahren werden.
Begegnungsverkehr ist auf dem schmalen Waldweg nur an sehr wenigen Stellen möglich. In der Regel kann die Strecke nur von einem Fahrzeug befahren werden. Foto: Landkreis Goslar


Landrat Dr. Alexander Saipa, der die Umfahrung in einem Geländefahrzeug der Kreisfeuerwehr absolvierte, unterstrich bei der gemeinsamen Situationsbewertung, dass die Strecke schon eine gewisse Übung voraussetze. „Bereits mit einem normalen Auto ist die Befahrung nicht zu unterschätzen. Entlang der Strecke gibt es mehrere Gefahrenpunkte, die sich vor allem bei entsprechender Witterung noch verschärfen dürften. Dies kann ich schon den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Rettungsdienstes und weiteren Hilfsorganisationen nur bedingt zumuten. Für weitere Verkehrsteilnehmer ist das Risiko jedoch schlicht zu groß und überhaupt nicht tragbar“, so Dr. Saipa. Ferner habe er den Bürgerinnen und Bürger auch keine Alternativroute für eigene Fahrten versprochen, sondern nur die Schaffung eines weiteren Rettungsweges aus Richtung Oker zugesagt.

Kaum Ausweichmöglichkeiten


Als ausgesprochen problematisch stelle sich auch ein möglicher Begegnungsverkehr dar. Auf der gesamten Strecke gebe es nur sehr begrenzte Ausweichmöglichkeiten. Diese Ansicht teilen auch die Vertreter der verschiedenen beteiligten Behörden. Eine Sonderfahrgenehmigung für Bürgerinnen und Bürger schließen die Beteiligten aus. Zu groß sei die Gefahr, dass sich auf dem Forstweg ein Unfall ereigne. Aus Sicht der Harzwasserwerke GmbH dürfe bei der Bewertung auch nicht vernachlässigt werden, dass die unmittelbare Nähe zur Okertalsperre problematisch sei.

Landrat Dr. Alexander Saipa (Mitte) berät sich mit den Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Behörden.
Landrat Dr. Alexander Saipa (Mitte) berät sich mit den Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Behörden. Foto: Landkreis Goslar


Der Landkreis Goslar weist daraufhin, dass ein Befahren der Strecke strengstens verboten ist. Zuwiderhandlungen werden mit Bußgeldern geahndet.


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