Lieferengpass: Land erhält 78.000 Corona-Impfdosen weniger als zugesagt

Auch die Vergabe der Impftermine verschiebt sich.

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Hannover. Wie das Land Niedersachsen in einer Pressemitteilung berichtet, erhält es 78.000 Corona-Impfdosen weniger als zugesagt. Bereits jetzt seien rund 15.000 Impfdosen (für rund 7.500 Personen) weniger angekommen als ursprünglich angekündigt waren. Die für den 4. Januar angekündigte Lieferung von rund 63.000 Impfdosen für Niedersachsen entfalle nach Angaben des Herstellers und des Bundesgesundheitsministeriums ganz. Die nächste Lieferung in gleicher Höhe sei nun erst für den 11. Januar angekündigt.


Insgesamt stünden dem Land Stand derzeit für rund 56.000 Menschen je zwei Impfdosen zur Verfügung. Niedersachsen lege anders als einige andere Länder für jede verimpfte Dosis die in drei Wochen benötigte zweite Impfdosis zurück. Damit werde sichergestellt, dass alle Zweitimpfungen pünktlich stattfinden könnten. Keine einzige Zweitimpfung solle bei etwaigen Engpässen in der Impfstoffauslieferung ausfallen müssen. Der volle Impfschutz werde erst nach der zweiten Impfung erreicht. „So lange wir nicht sicher sind, dass der Impfstoff verlässlich jede Woche geliefert wird, wäre es fahrlässig, alle Impfdosen zu vergeben, die uns zur Verfügung stehen“, so der Leiter des Krisenstabs der Landesregierung und Sozialstaatssekretär Heiger Scholz. Die FDP hatte zuvor kritisiert, das Land würde den Impfstart verschlafen (regionalHeute.de berichtete).

Das Land habe die Kreise und kreisfreien Städte vor Weihnachten aufgerufen, ein Signal zu geben, wenn alle Vorbereitungen für einen erfolgreichen Impfstart abgeschlossen seien. Erst dann würden die jeweils benötigten Bestellungen in Margen à 1.000 Impfdosen ausgeliefert. So werde verhindert, dass die Kühlkette unterbrochen und Impfstoff unbrauchbar wird.

„Die Impfkampagne ist ein Marathon, kein Sprint"


Mit insgesamt 50 Impfzentren liege Niedersachsen zusammen mit NRW bundesweit an der Spitze. Bei einer so großen Zahl an Impfzentren sei der organisatorische Aufwand höher, es werde so jedoch eine gute flächendeckende Erreichbarkeit für die Bürgerinnen und Bürger garantiert. Die Zahl der in Niedersachsen an den Start gehenden Impfzentren erhöhe sich jetzt täglich. Das Gesundheitsministerium werde darauf hinwirken, dass Anfang nächster Woche alle Impfzentren in Niedersachsen am Start seien. Anfängliche Schwierigkeiten einzelner Landkreise bei dem Empfang der notwendigen Unterlagen und der Barcodescanner seien bedauerlich, sie würden jedoch spätestens am Donnerstag mit Hilfe des Landes überwunden sein.

„Die mit 50 Impfzentren breite Abdeckung in der Fläche wird sich im Verlauf der Impfkampagne als großer Vorteil herausstellen“, erklärt Heiger Scholz. „Die Impfkampagne ist ein Marathon, kein Sprint. Schon in der nächsten Woche wird sich zeigen, dass wir in Niedersachsen eine ausgesprochen leistungsstarke Impfstruktur aufgebaut haben.“

Terminvergabe verschiebt sich


Die in dieser und in der nächsten Woche zur Verfügung stehenden Impfdosen würden voraussichtlich spätestens am Freitag nächster Woche vollständig verimpft sein. Dann müsse abgewartet werden, bis am 11. Januar die nächste Lieferung eintrifft. Vor diesem Hintergrund werde das Land auch zunächst nicht mit der Terminvergabe an impfberechtigte Personen in den Impfzentren beginnen. Dies war an sich für den 6. Januar geplant. „Der begrenzende Faktor wird“, so Scholz, „in den nächsten Wochen ganz klar die Impfstoffmenge sein. Deshalb sind die Zulassung weiterer Impfstoffe sowie kontinuierliche und verlässliche Lieferungen des Bundes für uns von allergrößter Wichtigkeit.“

Der Zeitpunkt, an dem mit der individuellen Terminvergabe begonnen werden kann, werde zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Der Fokus der Impfkampagne in Niedersachsen liege damit in den nächsten Wochen zunächst weiterhin auf den mobilen Teams, die in den Alten- und Pflegeheimen und möglichst schnell auch in den örtlichen Krankenhäusern impfen. Hier lebten und arbeiteten die besonders gefährdeten Personengruppen, die das größte Risiko tragen, schwer an Covid zu erkranken und im schlimmsten Fall an der Krankheit zu versterben.


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