Vienenburg. Kürzlich stellte Ratsherr und Vienenburgs Ortsvorsteher gemeinsam mit der SPD-Vienenburg die ersten Resultate des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes Goslar 2025, kurz ISEK, für den Ortsteil Vienenburg im Rahmen einer Bürgerversammlung in der Germaniaquelle vor.
Bereits im Juli 2015 fand der erste ISEK-Workshop mit Vertretern aller Ratsfraktionen, Ortsvorstehern, Bürgervereinen sowie Vertretern vom Landkreis Goslar, Wirtschaft, Handel, Dienstleistung statt. Ziel der Versammlung war, die Bürger mit Meinungen, Kritik und weiteren Entwicklungsideen in das Konzept einzubeziehen und somit zu beteiligen.Besonders in der ehemaligen Kernstadt Vienenburg gibt es aufgrund der Größe und Einwohneranzahl sehr viele Potenziale und Themen zur Entwicklung. So gaben Versammlungsteilnehmer an, dass vor allem das Erholungsgebiet Vienenburger See, mit dem Harly und auch der Okeraue, das größte Entwicklungspotenzial im Bereich Natur und Tourismus in sich trägt. Dazu zählt ein ausgeschilderter Rundwanderweg von Wöltigenrode, über den Harly und See, zurück zum Koster, sowie ein bereits gestellter SPD-Antrag für ein Trimm-Dich-Pfad, weitere Sportmöglichkeiten, wie eine Jogging-Strecke mit entsprechendem Belag. Der Weg um den See muss dingend angepackt werden, waren sich die Bürger einig. Abgelehnt wurde die Entwicklung von Ferienhäusern am Westufer, da diese nicht von der Allgemeinheit genutzt werden können und ein Ende von Veranstaltungen wie das Seefest einläuten würden.
Junge Familien wünschen sich Baugebiete in Vienenburg. Foto: Anke Donner)
Auch die Frage von behindertengerechten Wegen wurde erörtert. Ein großes Potential wurde in Radwegen im Vorharz bis Braunschweig gesehen, so wie es zum Beispiel an der Nordseeküsten zu finden ist. Mit einem Radweg-Netzanschluss könnte Vienenburg äußerst profitieren. Im Bereich der Gewerbeentwicklung wurde vor allem der Marktplatz Vienenburg diskutiert. Ein zentraler Ort mit Einkaufsmöglichkeiten und damit auch ein Ort für Begegnungen, ist dies schon lange nicht mehr, so mehrere Stimmen. Für den Bereich des Gebäudes liegen lt. Manfed Dieber, SPD-Ratsherr und ehemaliger Bürgermeister Vienenburg, schon zu seiner Zeit Anfragen von Superermarkt-Ketten wie aktuelle EDEKA vor, doch sind die Räumlichkeiten zu klein. Die interessierten Teilnehmer des Abends könnten sich eine weiter Einkaufsmöglichkeit im Herzen von Vienenburg sehr gut vorstellen, auch mit weitern kleinen Geschäften wie z.B. ein Fischgeschäft. Falls der Marktplatz dazu verkleinert werden muss, wäre allerdings zu überprüfen, wie die Fläche für festliche Veranstaltungen wie 1. Mai oder für den Weihnachtsbaum vergrößert werden könnten. Der Bereich des Brunnens, der abgängig ist, wäre eine Möglichkeit. Wenn dieser Platz wiederbelebt wäre, müsste man darüber nachdenken ob der Straßenabschnitt vom Lidl bis zur Eis-Ecke mit den dazwischen liegenden Banken, Restaurant, neuer Marktplatz, Bürgerbüro und Polizei nicht eine Art
„verkehrsberuhigte Straße“ sein könnte, so der Ortsvorsteher. So könnte z.B. das Rathaus mit dem Marktplatz eine optische Fläche sein, in dem auch der Wochenmarkt positiver platziert werden kann.
Wunsch nach Baugebieten
Zum Thema Baugebiete wurde aufgenommen, dass vor allem junge Familien Interesse an Bauplätzen zeigen und nicht an Gebäuden, die teilweise älter als 100 Jahre sind. Neben interessanten Baumöglichkeiten auf dem Liethberg 4, wurde von Mahnkopf auch das Gebiet der ehemaligen Stadthalle sowie der verwaiste Parkplatz an der Knickwiese genannt, was die Versammlung besonders aufgrund der Nähe zum Spielplatz Knickwiese und Stadtkern als sehr gute Idee bewertete. Zum Thema A395/B6 wurde festgehalten, dass eine Ansiedlung einer Autohofmöglichkeit mit z.B. einer Fast-Food-Kette besonders für den Haushalt der Stadt ein echtes Plus wäre. Denn der größte Teil der Harz-Besucher nutzt die A395. Ein Abstecher von der Autobahn, zugunsten des Stadtsäckels, darf man sich nicht entgehen lassen. „Wenn wir diese Maßnahme nicht umsetzen, entsteht solch ein Autohof mit Sicherheit in den nächsten Jahren in Sachsen-Anhalt oder in Richtung Braunschweig“, so Ratsherr Martin Mahnkopf.
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