Goslar. Die Marktplätze von Ohlhof, Jürgenohl und Vienenburg sollen attraktiver werden. Nachdem die SPD-Ratsfraktion Ende 2017 gleich drei Anträge zur Belebung der Marktplätze in den Stadtteilen eingebracht hatte, standen diese in teilweise modifizierter Form heute im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung zur Beratung an. Ergebnis: offen.
In allen drei Punkten waren sich die Ausschussmitglieder und die Verwaltung einig - vorerst - keine Sachentscheidung zu treffen.Doch worum geht es eigentlich?
Marktplatz Vienenburg
Für den MarktplatzVienenburg hatte die SPD-Ratsfraktion in ihrem Antrag gefordert, dass die Verwaltung ein neues Konzept zur Belebung, Erweiterung und Attraktivierung erstellt. Hierzu soll unter anderemKontakt mit dem Eigentümer des Marktplatz-Gebäudes aufgenommen werden, um die Verkaufsräume der ehemaligen Supermärkte wieder mit Gewerbe zu beleben. Darüber hinaus soll ein Konzept für den Marktplatz erstellt werden, bei dem zum einen beispielsweise das Thema Wochenmarkt Berücksichtigung findet, das aber auch das Gesamterscheinungsbild des Marktplatzes betrachtet. Ferner sollen auch die Fördermöglichkeiten für das Konzept geprüft und gegebenenfalls beantragt werden.
Nach dem man sich im Bauausschuss auf die Reduzierung des Beschlussvorschlags auf die Punkte Kontaktaufnahme zum Eigentümer des Markplatz-Gebäudes und Überprüfung der Fördermöglichkeiten für das Gesamtkonzept, sorgte die Reduzierung in der heutigen Ausschusssitzung für einigen Klärungsbedarf.
Eckhard Wagner (SPD) undHenning Wehrmann (Bürgerliste für Goslar und Vienenburg) wiesen darauf hin, dass ohne ein Gesamtkonzept für den Marktplatz, welcheauch eine Einbindung des Rathausgebäudes sowie Anpassung derVerkehrsführung vorsehe, langfristig eine Steigerung der Attraktivität nicht möglich sei. Deshalb sei in die Begründung des im Bauausschuss erarbeiteten Beschlussvorschlags auch eingearbeitet worden, dass die Erstellung einer Neukonzeption bezüglich der Nutzung und eines Konzepts zur Gestaltung des Marktplatzes zum Inhalt einer Vorbereitenden Untersuchung werden sollten, über deren Einleitung in einem weiteren Beschluss zu entscheiden wäre.
Dirk Becker, Leiter des Fachbereichs Finanzen und Wirtschaft bei der Stadt Goslar, setzte dem entgegen, dass in diesem Fall, der Umfang des Konzepts zu ungenau sei. Um die Kosten schätzen zu können, müsse man sich konkret darauf verständigen, welche einzelnen Punkteberücksichtigt werden sollen. Auch seitens der CDU gab es Einwände zum Umfang. So führteMichael Deike an, dass zusätzliche Faktoren für Verzögerungen sorgen würden.
Im Ergebnis einigte man sich, dass die einzelnen Punkte, die im Rahmen des Konzepts berücksichtigt werden sowohl inhaltlich als auch zeitlich präzisiert werden, bevor eine Entscheidung getroffen werde.
Marktplatz Ohlhof
Im Bezug auf die Belebung des Ohlhöfer Marktplatzes hatte man sich im Bauausschuss darüber geeinigt, nicht wie von der SPD beantragt, kurzfristig mit der Überprüfung und Umsetzung von Maßnahmen zur Belebung des Marktplatzes zu beginnen, sondern erst aktiv zu werden, wenn der Bauantrag für den Neubau des Nahversorgungsmarktes eingereicht worden ist. Doch auch hier Bestand erneut Diskussionsbedarf. So wiesen Wehrheim und Deike daraufhin, dass eine Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt "misslich" sei und "falsche Signale setzten" würde, man würde nämlich mit einer Entscheidung jetzt eventuell die Interessen des Investors für den Nahversorgungsmarkt tangieren, so Deike. Unter dem Gesichtspunkt schlug auch Becker vor, mit der Entscheidung zu warten "bis der Markt" steht. Ein Vorschlag, derim Ausschussgremium auf einstimmige Zustimmung stieß.
Marktplatz Jürgenohl
Ebenfalls ohneeine Entscheidungsempfehlung des Ausschussesfür Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklung und Lebensraum im Welterbeblieb die Beratung zur Aufwertung des Marktplatzes Jürgenohl.Im Bauausschuss habe man sich darauf geeinigt, den Platz mit Bänken als Sitzgelegenheiten und Bepflanzungen aufzuwerten, berichtete SPD-RatsfrauAnnett Eine. Bei der Diskussion im heutigen Ausschuss stieß dieser Vorschlag allerdings auf einige Ablehnung. So wurde angezweifelt, ob die Aufstellung der Bänke am Marktplatz nicht unerwünschte Besucher anziehen würde. Bevor man hier eine Entscheidung treffe wolle man erst mit den Anliegern sprechen.
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