Messstationen sollen Lärmbelästigung in Wiedelah erfassen

Umwidmung zur Autobahn 36 könnte zu mehr Verkehr und Lärm führen.

Lars Bornemann (2. von rechts) erklärt, was die Messstation alles kann. Hans-Joachim Michaelis (von links), Dr. Oliver Junk, Projektleiter Jannik Fulst und Oliver Kasties hören interessiert zu.
Lars Bornemann (2. von rechts) erklärt, was die Messstation alles kann. Hans-Joachim Michaelis (von links), Dr. Oliver Junk, Projektleiter Jannik Fulst und Oliver Kasties hören interessiert zu. | Foto: Stadt Goslar

Wiedelah. Mit der Umwidmung der Bundesstraße 6 und der A 395 zur Autobahn 36 könnte mehr Verkehr am Ortsteil Wiedelah vorbeifließen. Auch der geplante Autohof dürfte das Verkehrsaufkommen eher noch verstärken. Insgesamt zehn Messstationen sollen nun Daten sammeln, um festzustellen, welche Lärmlast auf den Ort wirkt. Am Mittwoch nahmen Lars Bornemann, Geschäftsführer der Firma Bornemann, Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk, Oliver Kasties, Fachbereichsleiter Zentrale Dienste, Wiedelahs Ortsvorsteher Hans-Joachim Michaelis und weitere Mitarbeiter der Bornemann AG die erste Messstation in Betrieb. Dies berichtet die Stadt Goslar.


Weitere neun sollen in den kommenden zwei Wochen folgen



Zehn Cavea-Klimastationen messen dann Lärm, Temperatur, Feinstaub, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit. Eine Station für den Außeneinsatz bestehe aus einem wetterfesten Gehäuse, einer Solar-Einheit, einem Akku und einer Befestigungs-Einheit. Lars Bornemann habe zehn Privathaushalte gefunden, bei denen die Sensoren am Gebäude angebracht werden. „Jetzt werden wir erstmal Zahlenmaterial sammeln.“ Er hoffe, dass Goslar mithilfe der Messwerte den Druck auf die zuständigen Behörden erhöhen könne, so Junk.

Das Pilotprojekt der Firma Bornemann und der Stadt Goslar habe seinen Anfang im Juni vergangenen Jahres genommen. Im Zusammenhang mit der Digitalisierung und dem Thema „Smart City“ habe es erste Gespräche mit Lars Bornemann zu Sensoren verschiedener Hersteller gegeben. Bis zu einer ratsoffenen Informationsveranstaltung im Oktober wurden diverse Ideen zu den Einsatzmöglichkeiten gesammelt: Bevölkerungsschutz, Hochwasserwarnsystem, Parkplätze. Auch Lärmschutz war Thema. Das rückte am Rande einer Bürgerversammlung in Wiedelah Mitte November in den Fokus. „Ein Experte hat uns erklärt, dass Lärm nicht gemessen, sondern berechnet wird“, erzählte der Oberbürgermeister am Mittwoch. Daraufhin habe Lars Bornemann angekündigt: „Wir werden nachweisen, dass hier andere Werte herrschen als ihr berechnet habt.“

Bornemann – selbst betroffener Anwohner – habe also angeboten, entsprechende Messstationen zu installieren und die Hälfte der Kosten zu übernehmen. Junk und Kasties hätten die Gelegenheit genutzt und sagten Unterstützung aus den Digitalisierungsmitteln zu. Zeitgleich hätte die SPD-Ratsfraktion bereits wenige Tage vor der Bürgerversammlung einen Antrag gestellt, in Wiedelah die Lärmbelastung zu messen. Der Fachbereich Bauservice machte sich in den vergangenen Wochen Gedanken und entwickelte einen Vorschlag. Die Prozesse überschnitten sich, wovon nun ein anderer Ortsteil profitieren solle. Die Verwaltung könne ihre Vorarbeit nutzen, um den jüngsten Änderungsantrag der SPD-Fraktion vom Mittwoch kurzfristig abzuarbeiten: Messung der Lärmbelästigung in Lengde.


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