Meterhohe Flammen: Anbau eines Wohnhauses brannte

Die Feuerwehr wurde an der Einsatzstelle beleidigt und bedroht. Erst als die Polizei kam, konnte mit dem Löschen begonnen werden.

Der Anbau brannte lichterloh.
Der Anbau brannte lichterloh. | Foto: Freiwillige Feuerwehr Seesen

Seesen. Ganze 21 Minuten war der Montag erst alt, als die Feuerwehren aus Seesen, Bornhausen und der Rettungsdienst zu einem Garagenbrand nach Bornhausen alarmiert wurden. Durch die Ortsfeuerwehr Bornhausen konnte die Erstmeldung bestätigt werden. Ein Anbau eines Wohnhauses, der ursprünglich als Garage vorgesehen war, brannte in voller Ausdehnung. Die meterhohen Flammen drohten auf das Dach des Wohnhauses überzugreifen. Das berichtet die Freiwillige Feuerwehr Seesen in einer Pressemitteilung.



Gleich nach der Ankunft der Ortsfeuerwehr Bornhausen spielten sich unschöne Szenen an der Einsatzstelle ab, so kam es zu Beleidigungen und Bedrohungen gegenüber den Einsatzkräften durch die Anwohner. Durch eine Funkstreifenbesatzung konnte die Situation beruhigt werden und die Einsatzkräfte konnten mit der Brandbekämpfung beginnen. Die Polizei bestätigt den Vorfall auf Nachfrage. Es seien entsprechende Anzeigen getätigt worden.

Angriff von mehreren Seiten


Die Feuerwehr Bornhausen setzte von der Vorderseite einen Trupp unter Atemschutz im Außenangriff ein, um eine weitere Brandausbreitung zu verhindern. Die Drehleiter der Feuerwehr Seesen ging vor dem Gebäude in Stellung und kühlte die Dachaußenhaut mit einem Wenderohr ab. Das Seesener Löschfahrzeug 20 bildete einen weiteren Einsatzabschnitt von der Rückseite des Gebäudes. Ein Trupp unter Atemschutz ging zur Erkundung in den Innenangriff. Bereits nach wenigen Metern herrschte Nullsicht für den vorgehenden Trupp.

Mehrere Gasflaschen benötigten eine Abkühlung.
Mehrere Gasflaschen benötigten eine Abkühlung. Foto: Freiwillige Feuerwehr Seesen


Eine Gasflasche konnte in unmittelbarer Nähe gesichtet werden und wurde umgehend aus dem Gefahrenbereich geborgen und in einen Pool im Garten zur Abkühlung gelegt. Beim weiteren Vorgehen des Trupps wurde eine weitere Gasflasche, die bereits stark brandbeaufschlagt war, vorgefunden. Der Trupp begann sofort mit der Kühlung dieser Gasflasche. Ein weiterer Trupp mit einem C-Rohr wurde von der Rückseite eingesetzt. Dieser Trupp konnte nach kurzer Zeit eine bereits durchgebrannte Tür zum Anbau feststellen und leitete die Brandbekämpfung von dort aus ein.

Weitere Kräfte alarmiert


Das Feuer in dem Anbau war zu diesem Zeitpunkt schon stark fortgeschritten, sodass von der Einsatzleitung der Zug Nord des Stadtfeuerwehrverbandes Seesen nachalarmiert wurde. Die runtergekühlte Gasflasche konnte aus dem Gefahrenbereich direkt auch in den Pool gelegt werden, sodass auch von dieser Gasflasche keine weitere Gefahr ausging.

Die Drehleiter hatte einen weiteren Einsatz.
Die Drehleiter hatte einen weiteren Einsatz. Foto: Freiwillige Feuerwehr Seesen


Durch den Zug Nord wurde eine Wasserversorgung aus der Schaller aufgebaut und betrieben. Weiterhin stellte der Zug Nord noch weitere Trupps unter Atemschutz. Im weiteren Einsatzverlauf erfolgte noch die Nachalarmierung der Feuerwehr Münchehof als Atemschutzreserve sowie des DRK Seesen zur Verpflegung der eingesetzten Kräfte.

Brandgut auseinandergezogen


Da sich in dem Anbau viel brennbares Material befand, wurde über die Rückseite die Brandbekämpfung mit Schaum fortgesetzt. Durch Trupps unter Atemschutz wurde das Brandgut auseinandergezogen und nach draußen gebracht. Diese Maßnahmen zeigten den gewünschten Erfolg und schon bald konnte mit den Nachlöscharbeiten begonnen werden. Insgesamt waren 17 Trupps unter Atemschutz im Einsatz.

Kripo ermittelt


Die Ermittlungen zur Ursache des Brandes werden bei der Kripo Goslar geführt, wie diese in einer Pressemeldung mitteilt. Hinweise zum Brandgeschehen oder dessen Entstehung nimmt die Polizei unter (05321) 339-0 entgegen.

Durch die Besatzung des Seesener Gerätewagen-Logistik ist die kontaminierte Einsatzbekleidung sowie die verunreinigten Gerätschaften zur Feuerwehrwache nach Seesen transportiert worden, um diese anschließend fachgerecht reinigen zu lassen.

110 Einsatzkräfte mit 25 Fahrzeugen


In der Feuerwache Bornhausen standen der Schlauchwechselwagen und der Abrollbehälter Atemschutz bereit, um kontaminierte Schläuche direkt vor Ort tauschen zu können. Durch das DRK Seesen erfolgte dort auch die Verpflegung der Einsatzkräfte. Die Ortsfeuerwehr Bornhausen verblieb als Brandwache noch am Einsatzort. Im Einsatz waren 110 Einsatzkräfte mit 25 Fahrzeugen.

Noch während der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft erfolgte eine weitere Alarmierung der Feuerwehr Seesen. In Münchehof benötigte der Rettungsdienst die Unterstützung mit der Drehleiter. Nach circa 45 Minuten war auch dieser Einsatz beendet.


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