Goslar. Die Unbehindert gUG hat sich mit dem gemeinnützigen Verein ShakenKids e.V. (gegründet 2019 von Familie Kliefoth) zusammengeschlossen, um im Oberharz ein Millionenprojekt zu realisieren. Ein Investor für die insgesamt siebenstellige Summe sei laut Unbehindert-Geschäftsführer Peter König schon gefunden. Näheres zu diesem Projekt wolle man in Kürze mitteilen. Das berichtet Unbehindert gUG in einer Pressemitteilung.
Der Verein ShakenKids e.V. fand seinen Ursprung in einem tragischen Unglück im Umfeld der Familie Kliefoth. In der nächsten Verwandtschaft wurde ein viermonatiges Kind zu Tode geschüttelt. Kein seltenes Schicksal - etwa drei Kinder sterben jede Woche auf diese Weise, so die Unbehindert gUG. Ein noch größerer Teil der Opfer erleide schwere Behinderungen, bis hin zu mehrfachen Schwerstbehinderungen. Doch nicht nur "Schüttelkindern" möchte Familie Kliefoth helfen - sie engagieren sich allgemein im Bereich der Traumatherapie und Hilfe für Kinder sowie Jugendliche mit Handicap und deren Familien.
Die Unbehindert gUG ist aus dem Verein "Rampen für Goslar" von Peter König hervorgegangen und stellt sowohl eine Erweiterung als auch Professionalisierung des ursprünglichen Auftrags dar. Die Unbehindert gUG stattet weiterhin Einrichtungen in Goslar mit mobilen Rampen aus, damit auch Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte die Gebäude sicher betreten können. Darüber hinaus leistet das Unternehmen Beratung und Vermittlung in den Bereichen Pflege- und Haushaltsleistungen. Sowohl "ShakenKids e.V." als auch die Unbehindert gUG finanzieren sich derzeit ausschließlich über Spenden.
Kurzzeit- und Verhinderungspflegeheim für Kinder und Jugendliche
Zwischenzeitlich läuft in Hahnenklee ein weiteres Gemeinschaftsprojekt: der Aufbau einer Kurzzeit- und Verhinderungspflege für Kinder und Jugendliche mit einem Themenmodul für Traumatherapie. Ein Novum im Harz und ein Gewinn für die Touristenstadt, wie Peter König betont. Bei der Kurzzeit- und Verhinderungspflege handele es sich um eine Leistung der Pflegekasse für den Fall, dass die Pflegekraft eines betroffenen Angehörigen beispielsweise wegen Urlaub, Reha oder Krankheit verhindert ist. Bis zu sechs Wochen können beantragt werden. Angebote dieser Art gebe es im Landkreis Goslar bislang nur für Senioren. "Für viele Familien macht die Behinderung des eigenen Kindes einen Urlaub ohne Abstriche für alle praktisch unmöglich. Mit der Einrichtung in Hahnenklee ändern wir das", erklärt Peter König und versichert: "Auch Einheimische können das Angebot selbstverständlich nutzen. Bis zu sechs Wochen Verhinderungspflege können mit den Pflegekassen abgerechnet werden."
Ein bereits vollendetes Projekt ist ein Kinderschutzhaus im Landkreis Goslar, das im Dezember 2020 seine Türen öffnete. (regionalHeute.de berichtete).
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