„Mobiles Museum“ soll Heimatgeschichte vermitteln

Aufgrund der eingeschränkten Öffnungszeiten des Heimatmuseums haben die Mitglieder nach einem Weg gesucht, wie sie die Geschichte, die sie vermitteln wollen, zu den Menschen bringen können.

Kreisheimatpfleger Arnold Kipke hatte die Idee für das „mobile Museum“ beziehungsweise die „Schaufenster in die Vergangenheit“. Mit Fördermitteln des Landkreises Goslar und der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz konnte das Projekt realisiert werden.
Kreisheimatpfleger Arnold Kipke hatte die Idee für das „mobile Museum“ beziehungsweise die „Schaufenster in die Vergangenheit“. Mit Fördermitteln des Landkreises Goslar und der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz konnte das Projekt realisiert werden. | Foto: Landkreis Goslar

Goslar. Mit einem mobilen Museum, bestehend aus zwei gläsernen Vitrinen, wollen die Mitglieder des „Arbeitskreises Döhrener Bergbau und Geschichte“ fortan die Geschichte ihrer Heimat in Schulen, Kindergärten sowie Alten- und Pflegeheimen im Kreisgebiet Goslar vermitteln. Realisiert werden konnte das Projekt mit Mitteln der Kulturförderung des Landkreises Goslar und der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz. Insgesamt hat der Arbeitskreis 2.900 Euro erhalten. Am heutigen Donnerstag stellte Arbeitskreisvorsitzender und Kreisheimatpfleger Arnold Kipke das Projekt im Forum des Kreishauses vor, wo es auch für die kommenden Wochen zu sehen sein wird. Dies teilt der Landkreis Goslar mit.


Die Idee der Döhrener Bergbau und Geschichtsfreunde hinter dem Projekt sei einfach: Aufgrund der eingeschränkten Öffnungszeiten des Heimatmuseums haben die Mitglieder nach einem Weg gesucht, wie sie die Geschichte, die sie vermitteln wollen, zu den Menschen bringen können. Die Lösung sei in der Anschaffung von zwei mobilen Vitrinen gefunden worden, in denen Alltagsgegenstände aus der Zeit von vor rund 100 Jahren gezeigt und Geschichten erzählt werden.

Die Vitrinen beziehungsweise die „Schaufenster in die Vergangenheit“ sollen vornehmlich in Schulen, Alten- und Pflegeheimen oder auch Kindergarten einen Platz finden und dort bei der Vermittlung von Geschichte beziehungsweise beim Erinnern behilflich sein. Arnold Kipke und seine Mitstreiter seien überzeugt, dass beispielsweise Demenzkranke von dem Angebot in besonderer Weise profitieren könnten. „Wenn ältere Menschen oder gar Demenzkranke Gegenstände aus ihrer Vergangenheit sehen dann löst das oftmals Assoziationen aus und hilft dem Gedächtnis auf die Sprünge. Für die Menschen in unseren Alten- und Pflegeheimen kann das eine schöne Erfahrung und Abwechslung sein“, so Kipke.

In Schulen solle das Projekt unter anderem dazu beitragen, dass Kinder eine Vorstellung davon bekommen wie ihre Groß- oder sogar Urgroßeltern gelebt haben, in einer Zeit ohne Smartphone, Internet und Flachbildfernseher.

Wer Interesse habe, eine der beiden Vitrinen in seiner Institution oder möglicherweise in einem Unternehmen auszustellen, könne sich an Kreisheimatpfleger Arnold Kipke unter der Rufnummer (05321) 3113155 oder per Email an kreisheimatpfleger@landkreis-goslar.de wenden.

"Kulturförderung wirkt"



Goslars Erste Kreisrätin Regine Breyther bezeichnete das Projekt des Döhrener Arbeitskreises als eindrucksvolles Beispiel dafür, dass die Kulturförderung des Landkreises wirkt: „Viele kleinere Kulturprojekte scheitern leider meist an den begrenzten finanziellen Möglichkeiten. Mit der Neuordnung der Kulturförderung im Landkreis im vergangenen Jahr ist es uns gelungen konkrete Hilfestellungen zu bieten. Ein Projekt wie dieses hätte ohne die Mittel wahrscheinlich nicht so schnell realisiert werden können.“

Bisher habe der Landkreis für die Jahre 2019 und 2020 insgesamt 120.000 Euro ausgeschüttet, womit das verfügbare Budget für diesen Zeitraum komplett ausgeschöpft sei. Mit dem Geld seien 41 Projekte gefördert worden. Prominente Beispiele seien die Konzertreihe „Miner’s Rock“, der Waldspielplatz in Lautenthal, das Bürger-Radio Okerwelle, das Internationale Musikfest Goslar-Harz oder das Musicalteam von Bühnenreif. Gefördert wurden aber auch zahlreiche kleinere Projekte beispielsweise die Kulturinitiative Kunsthandwerk, das Doc’s Arts Festival oder die Feldküchenfreunde Wolfshagen im Harz.

Die Anträge auf die Gewährung von Fördermitteln werden von der Kreisvolkshochschule Goslar bearbeitet. Der Beirat der Volkshochschule entscheidet über die endgültige Vergabe. Anträge für das Förderjahr 2021 können noch bis zum 31.Dezember 2020 gestellt werden. Beratung und weiterführende Informationen zur Antragsstellung bietet Eva Schulte, Leiterin der Kvhs, telefonisch unter der Rufnummer (05321) 76-438 oder per Email an eva.schulte@landkreis-goslar.de


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