Nach Massenkündigungen bei Trinks: Beschäftigte demonstrierten vor dem Gebäude

Mit der Aktion wollen die Mitarbeiter ihre Wut und Betroffenheit über die knapp 150 Kündigungen ausdrücken.

Mit Plakaten und Kerzen machten die Mitarbeiter ihrem Ärger Luft.
Mit Plakaten und Kerzen machten die Mitarbeiter ihrem Ärger Luft. | Foto: NGG-Region Süd-Ost-Niedersachsen-Harz

Goslar. Das Unternehmen Trinks in Goslar will seine Zentrale bis 2022 nach Hennef in Nordrhein-Westfalen verlegen. Etwa 150 Beschäftigte haben damit die Wahl zwischen einem Ausscheiden aus dem Betrieb oder einem Umzug ins 400 Kilometer entfernte Hennef in Nordrhein-Westfalen (regionalHeute.de berichtete). Am heutigen Montag um 16:30 Uhr haben 100 Beschäftigte der Trinks-Zentrale für eine Stunde ihrem Ärger Ausdruck verliehen. Mit Kerzen und Schildern in der Hand bildeten sie eine Menschenkette vor dem Gebäude der Zentrale in Goslar. Die Aktion drückt ihre Wut und Betroffenheit über die knapp 150 Kündigungen aus, die sie seit Donnerstag der Vorwoche erhalten haben. Die Gewerkschaft NGG hat diese Aktion begleitet, wie diese in einer Pressemitteilung berichtet.


„Die Geschäftsführer sind keine zwei Jahre da und dürfen schon solche Brände legen, da ist es aus unserer Sicht geboten, gegen diese Kahlschlagpolitik zu protestieren und mindestens eine Kerze anzuzünden“, sagt Simon Wloka, einer der betroffenen Beschäftigten in der Zentrale. „Herr Stadtlmann und Herr Saalbach sind keine zwei Jahre bei Trinks. Herr Majocco gerade einmal drei Monate, da sorgen sie schon für einen Flächenbrand im Unternehmen: Massenkündigungen und eine Standortverlagerung der Zentrale sollen nach ihrer Auffassung das Unternehmen nach vorne bringen. Das ist Management mit eiserner Hand und zeugt von wenig Kreativität und Führungskultur“, sagt Katja Derer, Geschäftsführerin der NGG-Region Süd-Ost-Niedersachsen-Harz.

„Wenn bei Trinks in Goslar in eineinhalb Jahren das Licht ausgemacht werden soll, so geht das ganz bestimmt nicht ohne uns Beschäftigte. Eines hat die ganze Sache schon bewirkt: Wir stehen ab jetzt alle zusammen und werden weiter einfordern, dass man mit uns spricht, bevor man über uns und unsere Familien so richtet“, sagt Mario Bauer, Beschäftigter in der Zentrale bei Trinks. „Wir sehen Goslar in guter Anbindung zu vitalen Hochschulen und Forschungseinrichtungen in der Großregion Hannover-Braunschweig-Wolfsburg, im Herzen der Republik. Und die Beschäftigten sind das größte Potenzial, denn sie haben das Unternehmen nicht erst ein oder zwei Jahre, sondern oft zwanzig bis dreißig Jahre lang in der Spur gehalten. Wir setzen darauf, dass ein Perspektivwechsel bei den Geschäftsführern und auch Gesellschaftern noch machbar ist“, so Katja Derer.

Die Gewerkschaft NGG werde die Beschäftigten gegen die Kündigungen vertreten und in den nächsten Monaten weiterhin unterstützen. Weitere Aktivitäten sollen folgen.


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