Nach Waschbär-Tod: Polizei warnt vor weiteren Fallen


Wenn das Eiabzugseisen zuschnappt, bedeutet dies große Qualen für das Opfer. Foto: Polizei Braunlage
Wenn das Eiabzugseisen zuschnappt, bedeutet dies große Qualen für das Opfer. Foto: Polizei Braunlage | Foto: Polizei Braunlage

Braunlage. Wie berichtet, wurde am Samstagvormittag von der Polizei Braunlage nach einem entsprechenden Hinweis ein Waschbär in Hohegeiß, im Bereich des Brunnenbachsweg, aufgefunden, der sich in einer Schlagfalle, einem so genannten Eiabzugseisen, die in einem Gebüsch am Wegesrand aufgestellt war, verfangen hatte und dadurch schwer verletzt wurde.


Die Polizei weist im Nachgang daraufhin, dass man für das Aufstellen einer solchen Falle auf jeden Fall einen Jagdschein, einen sogenannten Fallenschein und beim Aufstellen einer solchen eine Genehmigung des zuständigen Ordnungsamts beziehungsweise des Landkreis Goslar benötigt.Eine entsprechende Genehmigung sei nach derzeitigem Erkenntnisstand nicht erteilt worden.

Darüber hinaus seien derartige Fallen in einem Bunker unterzubringen, entsprechende Warnschilder aufzustellen, so dass nur die zu jagenden Tiere gefangen werden und insbesondere keine Gefahr für die Allgemeinheit entstehen kann.

Im vorliegenden Sachverhalt liegt zudem auf Grund des Umstands, dass der Waschbär wegen seiner erlittenen schweren Verletzungen durch einen Jagdberechtigten von seinen Leiden erlöst werden musste, eine Straftat nach dem Tierschutzgesetz (TSchG) vor.

Auf Grund der fehlenden Genehmigungen wurden zudem entsprechende Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.

Rechtlich könnte zudem eine Jagdwilderei nach § 292 Strafgesetzbuch (StGB) vorliegen, hierzu sind allerdings zunächst einmal die weitergehenden Recherchen abzuwarten.

Waldgebiet muss auf weitere Fallen durchsucht werden


Das Ordnungsamt der Stadt Braunlage wird unabhängig davon zum Schutz der Allgemeinheit eine entsprechende Überprüfung des Waldgebiets durchführen, um festzustellen, ob unter Umständen weitere dieser Fallen in der zu beanstandenden Form aufgestellt wurden.

Dies teilte die Polizei mit und warnt: "Bei einem Besuch des entsprechenden Gebiets in Hohegeiß sollte die Möglichkeit von weiteren hier aufgestellten Fallen berücksichtigt werden. Bei Feststellung einer solchen wird gebeten, nicht selbst tätig zu werden und sich damit in Gefahr zu bringen, sondern diesen Bereich weiträumig zu sichern und umgehend die Polizei zu informieren."

Unabhängig davon werden Personen, die Hinweise zu der Schlagfalle oder deren Aufsteller oder andere Hinweise zum Sachverhalt geben können, noch einmal gebeten, sich unter der Telefonnummer 05520/9326-0 mit der Polizeistation Braunlage in Verbindung zu setzen.

Lesen Sie auch


https://regionalgoslar.de/zeugen-gesucht-waschbaer-durch-verbotene-jagdfalle-verletzt/


mehr News aus Goslar


Themen zu diesem Artikel


Kriminalität Polizei