Goslar. Der CDU-Antrag zum Neubau einer Mehrzweckhalle in Hahndorf fand in der Sitzung des Rates der Stadt Goslar geschlossene Zustimmung. Die Forderung auf eine Sanierung des bestehenden Gebäudes zu verzichten überzeugte, da sich der Neubau nachweislich als die wirtschaftlichere Variante herausgestellt habe. Vorwürfe, wie etwa Wahlkampf zu betreiben, erntete dagegen die SPD-Fraktion für ihren Änderungsantrag, mit der Absicht das Verfahren für die weniger hoch priorisierte Okeraner Mehrzweckhalle zu beschleunigen.
Seit erstmaliger Antragstellung zum Thema Mehrzweckhalle Hahndorf, damals noch im Hinblick auf eine Sanierung, berührt das Thema besonders CDU-Ratsfraktionsmitglied Norbert Schecke. Erneut nahm dieser in einer Ratssitzung Stellung zu einem Antrag, der dieses mal jedoch aufgrund eines Gutachtens von einer Sanierung absieht und stattdessen einen wirtschaftlicheren Neubau fordert. Der CDU-Antrag stützt sich auf die 2014 erstellte Prioritätenliste für die Sportstätten der Stadt, auf der die Hahndorfer Mehrzweckhalle, nach den in zwei Punkten aufgeführten Maßnahmen am Osterfeld, an dritter Stelle steht. Erst hinter Hahndorf steht die Mehrzweckhalle in Oker. Der SPD-Antrag, der im weiteren Verlauf der Sitzung keine Mehrheit fand, forderte ein Konzept zur "zeitnahen Sanierung beziehungsweise Neubau" an den Standorten Oker und Hahndorf, mit entsprechenden Belegungszahlen und Finanzierungsmodellen zur Umsetzung. Fraktionsvorsitzende Urte Schwerdtner erklärte dazu, dass sich die Situation in Oker besonders im Hinblick auf Neubürger verändert habe und aus diesem Grunde ein besonderer Bedarf bestehe. Deshalb solle geprüft werden ob die Entwicklung der Standorte gleichzeitig möglich sei.
"Märchenerzählerei"
Für einige Ratsmitglieder war der Antrag nichts weiter als eine flache Wahlkampfmasche: Durch die Art der Formulierung werde bei den Bürgern eine falsche Erwartungshaltung geweckt, was eine "Unverschämtheit" sei, meint Rüdiger Wohltmann (Die Linke). Für einen Antrag zum erneuten Diskutieren der Prioritätenliste hätte dieser mehr Verständnis übrig, als für die "Märchenerzählerei für die Wähler" beide Projekte gleichzeitig realisieren zu können. "Eine flache Geschichte der SPD" nennt es auch Detlef Vollheyde (Bürger für Vienenburg) und betont, man müsse sich erst einmal für Hahndorf einsetzen und dann "weiter sehen". Einig wurde man sich letztendlich, dass die Prioritätenliste angesichts der neuen Umstände neu diskutiert werden könnte.
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