Goslar. Pünktlich zum Pfingstwochenende startet im Nationalpark-Besucherzentrum "TorfHaus" eine Anti-Müllkampagne für einen sauberen Nationalpark. Hierüber berichtet der Nationalpark Harz in einer Pressemitteilung.
Der Zeitpunkt ist gut gewählt, denn am vergangenen Himmelfahrtswochenende sei wieder einiges an Müll im Wald gelandet. Auch vorher war der Naturgenuss rund um Torfhaus bereits arg getrübt. Flaschen, Dosen, Hundekotbeutel, Zigarettenstummel, Plastikverpackungen und sogar Windeln - zahlreiche Hinterlassenschaften achtloser Besucher säumten die Wanderwege. Das Pilotprojekt soll dem nun etwas entgegensetzen und zum Umdenken und Mitmachen animieren. Als Dankeschön gebe es unter anderem einen Sonderstempel der Harzer Wandernadel. Initiatorin ist Sophie Schreiber. Sie absolviert gerade ein Freiwilliges ökologisches Jahr im Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus und ist auf ihren Führungen täglich mit dem wachsenden Müllproblem konfrontiert. Gemeinsam mit anderen Freiwilligen des Nationalparks entwickelte sie Ideen und Aktionen zur Müllvermeidung und entwarf das Luchsmaskottchen und die Hashtags der Kampagne.
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Aktionsbanner der Aktion #NoTrash mit Informationen für Besucher. Grafik: Nationalpark Harz
Mitmachen ist einfach
So sollen Menschen angesprochen werden, die Naturerlebnisse schätzen und deshalb auch selbst für einen sauberen Wald aktiv werden wollen. Das Mitmachen ist einfach: Müllzangen und Mülltüten gibt es im Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus gegen eine geringe Ausleihgebühr. Derart ausgestattet, können Naturfreunde nun auf ihre Wanderungen starten und dabei die Natur vom Müll befreien. Wer die gefüllte Mülltüte nach der Wanderung wieder im Nationalpark-Besucherzentrum abgibt, erhält ein kleines Dankeschön und einen der beliebten Sonderstempel der Harzer Wandernadel mit dem Aktions-Hashtag #NoTrash. Natürlich gelten auch für Aktions-Teilnehmer die Nationalpark-Regeln. Die Müllsammler müssen also auf den Wegen bleiben. Die Mülltüten bestehen übrigens aus Maisstärke. Damit die Aktion selbst nicht noch mehr Plastikmüll produziert.
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Das Aktionsbanner zeigt die unschönen Folgen achtloser Müllentsorgung im Nationalpark. Grafik: Nationalpark Harz
Pilotprojekt mit Ambitionen
Wenn das Pilotprojekt auf TorfHaus erfolgreich anläuft, solle es auf weitere Nationalpark-Einrichtungen ausgeweitet werden. Ziel sei es dabei nicht nur, den Wald vom vielen Müll zu befreien. Es solle auch das Bewusstsein dafür gestärkt werden, dass Müll in der Natur nichts zu suchen hat. Wer sich einmal die Mühe gemacht hat, die Hinterlassenschaften anderer aufzusammeln, wird kaum seinen eigenen Abfall achtlos in die Landschaft werfen, sondern ordentlich zu Hause entsorgen. Zu Hause deshalb, weil in der Nationalpark-Fläche keine Mülleimer aufgestellt werden. Das ist Absicht, damit keine Tiere angelockt werden, die den Müll dann als Nahrungsquelle missverstehen könnten. Zudem werden so hohe Kosten für die Entsorgung vermieden. Wenn jeder seinen Müll einfach wieder mit nach Hause nimmt, können davon alle profitieren: die Natur, die sauber bleibt, und der Mensch, der diese Natur unbeschwert genießen kann. Dafür sollen zukünftig auch kreative Anti-Müllbanner an ausgewählten Parkplätzen rund um Torfhaus werben, deren Inhalte im Rahmen eines Kreativworkshops der Nationalpark-Freiwilligen entstanden.
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