Goslar. In einem Schreiben an die Gruppen, die sich für die Erhaltung des Offizierscasinos auf dem Fliegerhorst einsetzen, hat die Ratsfraktion der Bürgerliste für Goslar und Vienenburg jetzt ihre Sichtweise zum Abbruch des Offizierscasinos dargelegt.
Fraktionsvorsitzender Henning Wehrmann erinnert daran, dass die Bürgerliste in der entscheidenden Ratssitzung am 21. Juli 2015 die einzige Fraktion im Rat gewesen war, die den Bebauungsplan Fliegerhorst-Ost abgelehnt hat. Damals standen für die Bürgerliste die unzureichenden Ersatzmaßnahmen für den Waldverlust im Mittelpunkt, bei denen es seitens der Klosterkammer keine Kompromissbereitschaft gegeben hatte.
Wehrmann weist in dem Schreiben weiter darauf hin, dass die Abbruchpläne für das Offizierscasino im Rat und in der Öffentlichkeit schon seit April 2015 bekannt waren. Wenn Grüne und FDP jetzt, fast zwei Jahre später, öffentlichkeitswirksam eine Aussetzung der Abbrucharbeiten fordern, dann ist das angesichts der Zustimmung dieser Fraktionen zum Bebauungsplan im Jahr 2015 purer Populismus und wäre darüber hinaus mit Entschädigungszahlungen an den Investor verbunden.
"Auch eine Nutzung als Begegnungsstätte ist unrealistisch"
Beide Ratsparteien versuchen, in unredlicher Art und Weise ihre politische Verantwortung für die Entwicklung zu verschleiern anstatt den Bürgern reinen Wein einzuschenken. Eine Erhaltungsverpflichtung für das Casino hätten diese Fraktionen im städtebaulichen Vertrag von 2015 festschreiben müssen, so Wehrmann. Ob es dann überhaupt zu einer Quartiersentwicklung Fliegerhorst-Ost gekommen wäre, ist angesichts der starren Haltung der Klosterkammer allerdings mehr als fraglich.
Die von den Grünen erneut ins Gespräch gebrachte Nutzung des Casinos als Begegnungsstätte hält die Bürgerliste für unrealistisch. Die periphere Lage weit entfernt von den einwohnerstarken Wohnquartieren Jürgenohls macht diesen Standort ungeeignet. Eine solche Einrichtung gehört nach Ansicht der Bürgerliste ins Zentrum des Stadtteils Jürgenohl.
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