Goslar. Vielseitiges Jahr liegt hinter der Feuerwehr Oker, die Ortsbrandmeister zogen auf der Jahreshauptversammlung Bilanz.
Mit einem kleinen negativen Erlebnis begann der stellvertretende Ortsbrandmeister Florian Rowold den Jahresbericht der Ortsfeuerwehr Oker. Gewalt und Respektlosigkeiten sahen sich zum Ende des Jahres auch die Feuerwehrleute aus Oker ausgesetzt. Als am Heiligabend die Meldeempfänger zu einer Ölspur an der Martin-Luther-Kirche riefen waren viele Kameraden selbst eigentlich mitten in den Vorbereitungen für das Weihnachtsfest. Doch daraus sollte erstmal nichts werden. Eine breite und lange Ölspur zog sich von der Kirchenbrücke bis zum Hüttenberg, eine Sperrung der Straße war aus Sicht von Polizei und Feuerwehr unumgänglich, um den anrollenden Verkehr zum Gottesdienst vor der rutschigen Gefahr zu schützen. Viele böse Bemerkungen und Beschimpfungen mussten sich die Einsatzkräfte anhören. „Wir wären auch lieber bei unseren Liebsten gewesen, um mit Ihnen ein ruhiges Weihnachtsfest zu feiern oder in die Kirche zu gehen. – Ein frohes Weihnachtsfest wünschte uns aber niemand“, berichtet Rowold.
Einen größeren Stellenwert hatte anschließend die Aufzählung der insgesamt 49 Einsätze der Okeraner Wehr. Diese teilten sich in 30 Brandeinsätze, 14 Hilfeleistungen, vier Spür- und Messeinsätze im Landkreis, sowie eine Alarmübung auf. Ein paar besondere Einsätze hob Rowold hervor und berichtete etwas ausführlicher darüber. Das waren zum einen die Kletterunfälle im Okertal, die große Personensuche, der Einsatz in der Ordensritterstraße bei denen zwei weibliche Leichen aufgefunden worden und drei brennende Bäume, die sich letztendlich als ein in Vollbrand stehendes Gebäude zwischen Oker und Vienenburg herausstellten. Von jedem erwähnten Einsatz konnten sich die Gäste selbst ein Bild machen, denn die Okeraner hatten insgesamt drei Beamer aufgebaut worüber Fotos der Einsätze zu sehen waren.
Natürlich war die Feuerwehr Oker auch außerhalb der Einsätze wieder aktiv und hat ihre Ausbildungsabende und Übungen durchgeführt. Besonders erwähnte Rowold die Brandschutzerzieher, denn die haben nochmal 67 Stunden zusätzlich ihrer Freizeit geopfert, um Schülern und Kindergartenkindern der ortsansässigen Einrichtungen die Themen Feuer, Gefahr und Brandschutz näher zu bringen.
Nicht zu vergessen sind das Fußballturnier des Stadtverbandes, die Ausrichtung der Jugendfeuerwehr-Wettbewerbe auf dem Sportplatz des VFL Oker, die Nachfeier zum 140- jährigen Bestehen, der Umbau des Mannschaftstransportwagens zum Führungsfahrzeug und natürlich die Gründung des eigenen Fördervereins.
Jugendfeuerwehr mit viel Programm und ungewöhnlichem Fußball
Über ein abwechslungsreiches Jahr hatte auch die Jugendfeuerwehr zu Berichten. Das hieß auch für das Betreuerteam jede Menge zusätzliche Stunden für das Ehrenamt. Auf dem Dienstplan der Jugendfeuerwehr standen nämlich nicht nur feuerwehrtechnische Ausbildungsdienste, sondern zum Beispiel auch elf Sportabende zusammen mit der Goslarer Jugendfeuerwehr, der Besuch der Berufsfeuerwehr in Braunschweig, Müll- und Strauchgutsammelaktionen, Olympiade in Liebenburg, erfolgreiche Teilnahme an den Wettbewerben in Oker, ein einwöchiges Zeltlager, zweitägige Ausbildung mit Übernachtung in der Feuerwache, das Üben und Ablegen der Leistungsspange und vieles mehr.
Selbst der Jahresabschluss war anders als sonst. Nach den üblichen Abschlussdiensten auf Stadt- und Ortsebene veranstaltete nämlich die Stadtjugendpflege ein „Bubble-Soccer- Battle“ und die Jugendlichen wollten unbedingt daran teilnehmen. Bei diesem „Bubble- Soccer“ steckt man mit dem Oberkörper in einem Überdimensionalen Luftball und versucht dann mit der besten Taktik möglichst viele Tore zu schießen. Dabei waren die Okeraner sehr erfolgreich und belegten den dritten Platz.
Musik, Nachwuchs und Nachtwanderung
Bis weit über die Stadtgrenze hinaus war auch der Spielmannszug der Feuerwehr Oker im Jahr 2016 wieder sehr aktiv. Zahlreiche Schützenumzüge und Feste umrahmten die derzeit 32 aktiven Spielleute gekonnt. Auch bei der Kreisdeligiertentagung, dem Stadtzeltlager der Jugendfeuerwehr und dem Tag der offenen Tür in Harlingerode war der Spielmannszug vertreten. Vorangetrieben werden allerdings nicht nur die Auftritte, sondern auch die Nachwuchsarbeit und die eigene Ausbildung. Beides soll auch im Jahr 2017 im Fokus liegen. Um die Kameradschaft zu stärken gab es eine Nachtwanderung mit Ausklang in der Feuerwache.
Daten, Zahlen, Fakten
Ortsbrandmeister:Hans-Jürgen Bothe
Stellv. Ortsbrandmeister:Florian Rowold
Einsatzabteilung: 56 Einsatzkräfte, davon 11 Frauen
Jugendfeuerwehr: 16 Jugendliche, davon 3 Mädchen
Spielmannszug: 32 Spielleute
Altersabteilung: 13 Kameraden
Fördernde Mitglieder: 122
Einsatzzahlen 2016
30 Brandeinsätze (61%)
14 Technische Hilfeleistungen (29%)
Eine Alarmübung (2%)
Vier Spür- & Messeinsätze (8%)
Gesamt 49
Ernennungen
Ortsbrandmeister Hans-Jürgen Bothe ernannte die folgenden Kameraden zu Feuerwehrmännern nach Ablegen eines Eids:
Daniel Ahrens
Niklas Will
Kamerad Bernd Meier wurde zum Ehrenmitglied der Ortsfeuerwehr Oker ernannt.Meier war zunächst für den Nachwuchs auf Orts- und Stadtebene zuständig, wurde später Ortsbrandmeister uns setzte sich über seinen Funktionen hinaus für den Ort Oker ein und erhielt dafür bereits im Mai 2016 die Ehrennadel der Stadt Goslar.

Beförderungen durch Ortsbrandmeister Bothe
(v.l.) Jannis Marquardt (Oberfeuerwehrmann), Michael Schärf (Hauptfeuerwehrmann), Michael Rademacher (Erster Hauptfeuerwehrmann) Foto: Feuerwehr
Beförderungen
Ortsbrandmeister Hans-Jürgen Bothe beförderte die folgenden Kameraden:
Jannis Marquardt (Oberfeuerwehrmann)
Michael Schärf (Hauptfeuerwehrmann)
Michael Rademacher (Erster Hauptfeuerwehrmann)
Stadtbrandmeister Christian Hellmeier beförderte die folgenden Kameraden:
Christian Müller (Löschmeister)
Dominic Will (Löschmeister)
Thomas Rademacher (Erster Hauptlöschmeister)
Florian Rowold (Brandmeister)
Ehrungen:
Stadtbrandmeister Christian Hellmeier ehrte die folgenden Kameraden:
Florian Bensch (Ehrenzeichen für 25-jährige Dienstzeit)
Des Weiteren ehrte Stadtbrandmeister Christian Hellmeier die Spielleute:
Geraldine Warnecke (5 Jahre Mitgliedschaft im Musikwesen)
Jens Notte (5 Jahre Mitgliedschaft im Musikwesen)
Silke Tettamanti (5 Jahre Mitgliedschaft im Musikwesen)
Christiane Erbrich (20 Jahre Mitgliedschaft im Musikwesen)
Sigrid Rowold (25 Jahre Mitgliedschaft im Musikwesen)
Hans-Joachim Rowold (50 Jahre Mitgliedschaft im Musikwesen)
Ortsbrandmeister Hans-Jürgen Bothe ehrte folgende fördernde Mitglieder für ihre langjährige Mitgliedschaft:
Manfred Morlac (25 Jahre)
Peter Politt (25 Jahre)
Fred Löwe (25 Jahre)