Goslar. Im Landkreis gibt es Personalengpässe im Bereich der Rettungssanitäter. Es wird zunehmend schwierig Personal zu finden. Grund für die Personalsorgen ist eine geänderte Ausbildungsordnung und mangelnde Attraktivität des Berufes, so die Kreiswirtschaftsbetriebe.
Harget Klimek, Pressestelle, KreisWirtschaftsBetriebe Goslar, sagte gegenüber regionalHeute.de: "Seit Inkrafttreten des Gesetzes über den Beruf der Notfallsanitäterin und des Notfallsanitäters (Notfallsanitätergesetz) ab 2014 konzentriert sich die Aus- und Weiterbildung im Rettungsdienst voll auf diesen hochqualifizierten Beruf. Viele Rettungssanitäter haben noch kurzfristig eine Weiterbildung zum Rettungsassistenten absolviert, um sich dann die Möglichkeit offen zu halten, sich zum Notfallsanitäter weiterbilden zu lassen, ohne eine dreijährige Ausbildung zu absolvieren. Dies führte einerseits zu einem Überangebot an Rettungsassistenten und andererseits zu einem Mangel an Rettungssanitätern."
Um diesen Gegebenheiten gerecht zu werden, hätten sich die Kreiswirtschaftsbetriebe Goslar zusammen mit dem Landkreis Goslar frühzeitig um die Gründung einer eigenen Rettungsschule bemüht. Diese konnte zum 01.09.2015 realisiert werden. So könne man zielgerichtet die eigenen Rettungsassistenten zum Notfallsanitäter weiterbilden, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Zum anderen bestünde auch die Möglichkeit, junge Menschen zu Rettungssanitätern auszubilden, um den eigenen Personalbedarf zu decken. Die Ausbildung zum Rettungssanitäter starte hier erstmals zum 01.07.2017. Derzeit würden sich noch 13 junge Menschen in der Ausbildung zum Notfallsanitäter befinden. Personalengpässe seien im Bereich der Rettungssanitäter derzeit durchaus vorhanden. Die Fahrzeuge könnten jedoch regelgerecht besetzt werden, erklärte Klimek.
Was ist das Problem?
Im Rahmen der bundesweit in den letzten Jahren gestiegenen Krankentransportzahlen habe sich der Bedarf an Rettungssanitätern ständig erhöht. "Durch die Weiterbildung zum Notfallsanitäter, welche bis 2020 begrenzt möglich ist, sind die wenigen Rettungsschulen in Deutschland jedoch ausgelastet, sodass gleichzeitig die Ausbildungsmöglichkeiten für Rettungssanitäter minimiert wurden. Zeitgleich macht eine Neuregelung für die Tätigkeit als Dozent an einer Rettungsschule die Gewinnung von qualifizierten Dozenten derzeit noch schwieriger", so Klimek.
Um hier gegenzusteuern, müsse die Tätigkeit als Rettungssanitäter dauerhaft entsprechend attraktiv sein. "Dies wäre sie nur, wenn sie erweitert wird und ebenso zum Beispiel als Ausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) anerkannt wird", schließt er.
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