Petition gestartet: Mehr Bäume und Spielplätze für den Stadtteil Fliegerhorst

Der Rat der Stadt Goslar wird aufgefordert, den früheren Waldstreifen zwischen Walter-Krämer-Straße und Görgweg nicht als Wohngebiet festzusetzen, sondern einen mindestens 20 Meter breiten Grünzug zu entwickeln.

Der Arbeitskreis Fliegerhorst fordert mehr Bäume.
Der Arbeitskreis Fliegerhorst fordert mehr Bäume. | Foto: Arbeitskreis Fliegerhorst

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Goslar. Der Arbeitskreis Fliegerhorst Goslar kritisiert das derzeitige Vorgehen im Stadtteil Fliegerhorst als "Städtebau von vorgestern" und hat eine Petition mit dem Titel „Bau(m)wüste Fliegerhorst?“ gestartet. Diese richtet sich direkt an den Rat der Stadt Goslar. Dies teilt der Arbeitskreis Fliegerhorst Goslar in einer Pressemitteilung mit.


Konkret wird der Rat in der Petition aufgefordert, den früheren Waldstreifen zwischen Walter-Krämer-Straße und Görgweg nicht als Wohngebiet festzusetzen, sondern einen mindestens 20 Meter breiten Grünzug als Teilstück einer Verbindung von Jürgenohl ins Grauhöfer Holz für Fußgänger und Radfahrer und als öffentliche Spiel- und Erholungsfläche zu entwickeln. Zudem solle für den gesamten neuen Stadtteil Fliegerhorst ein Grünordnungsplan erstellt werden, der die Vernetzung von Jürgenohl/Kramerswinkel und Grauhöfer Holz für Fußgänger und Radfahrer sowie öffentliche Flächen mit Aufenthaltsqualität für Neubürgerinnen und Neubürger, wie Spielplätze, Ruhezonen und baumbestandene verkehrsberuhigte Straßen, aber auch Flächen für den Artenschutz vorsieht.

"Fußgänger, Radfahrer und Kinder haben das Nachsehen"


Bebauungsdichte und Flächenversiegelung ließen vielfach wenig Platz für Gartenflächen. Öffentliche Grünflächen fehlten im neuen Stadtteil, der die Hälfte der Altstadtgröße erreicht, vollständig. Baumanpflanzungen entlang der Straßen fehlten ebenfalls. Lärmschutzwall und Regenrückhaltebecken seien nicht in zugängliche Grünflächen einbezogen, sondern weitgehend durch Zäune ausgegrenzt worden. Der neue Stadtteil setze auf das Auto: Fußgänger, Radfahrer und Kinder hätten das Nachsehen.


Mit dem Bebauungsplan Nr. 177 „Fliegerhorst Nord“ sollen nun weitere Wald- und Grünflächen zu Wohngebieten „veredelt“ werden. Äußerst verwerflich sei, dass Baumbestand, der sich bestens für einen öffentlichen Grünzug von der Walter-Krämer-Straße zum Grauhöfer Holz geeignet hätte, illegal beseitigt wurde (regionalHeute.de berichtete). Dieses Vorgehen untergrabe die Zuständigkeiten des Rates als Satzungsgeber und stelle dessen Souveränität in Frage. Anstelle von Hausparzellen fordere der Arbeitskreis Fliegerhorst, hier im Interesse von Neubürgern, Spaziergängern und Radfahrern einen Grünzug mit Ruhezonen und Kinderspielplatz anzulegen. "Mit der beabsichtigten Änderung des Flächennutzungsplans und des darauf aufbauenden Bebauungsplanes Nr. 177 sollen Flächen für Wald und Flächen für die Landwirtschaft, die dem Außenbereich zuzurechnen sind, in Baugebiete umgewandelt werden", so der Arbeitskreis.

"Nicht nur marktwirtschaftliche Interessen berücksichtigen"


Zum wiederholten Male plädiere der Arbeitskreis auch für die Erarbeitung eines Grünordnungsplans für den gesamten Stadtteil Fliegerhorst. Die Stadt Goslar müsse eine angemessene Freiraumqualität anstreben und in dieser Hinsicht Planungen von Investoren begleiten, beeinflussen, durch eigene Maßnahmen ergänzen und dürfe die Entwicklung nicht nur marktwirtschaftlichen Interessen überlassen.

Der Arbeitskreis Fliegerhorst besteht aus folgenden Institutionen und Vereinen:
- Allgemeiner Deutscher Fahrradclub/Goslar
- Geschichtsverein Goslar e.V.
- Harzverein für Geschichte und Altertumskunde e.V.
- Kameradschaft ehemaliger Goslarer Jäger e.V.
- Kulturinitiative Goslar e.V.
- Spurensuche Harzregion e.V.
- Stadtführergilde Goslar
- Stadtteilverein Jürgenohl/Kramerswinkel
- Verkehrsclub Deutschland/ Goslar

Weitere Informationen gibt es im Link der Petition: openpetition.eu/fliegerhorst.


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