Seesen. Rund 15 Vereinsmitglieder pflanzten im Revier Luchsstein an der Wilhelmsschneise am vergangenen Samstag einjährige Roteichen und Sträucher. Der rund 70 Jahre alte Fichtenwald im Forstamt Seesen war 2019 und zuletzt 2020 von Dürre und Borkenkäferbefall großflächig abgestorben. Der Harzklub hatte deshalb seine Zweigvereine, Mitglieder, Freiwillige und die Bevölkerung aufgerufen, bei der Wiederbewaldung zu helfen. Neben aktiver Unterstützung als Baumpflanzerinnen und Baumpflanzer erhielt der Verein auch finanzielle und materielle Hilfe aus der Region. Dies teilt der Harzklub in einer Pressemitteilung mit.
Zu der öffentlichen Pflanzaktion wären ursprünglichen mehr als 60 Helferinnen und Helfer angemeldet gewesen. Doch die Auflagen der Corona-Beschränkungen hätten eine solche Großveranstaltung nicht zugelassen, weswegen der Harzklub-Hauptvorstand mit dem Forstamt Seesen eine kleine Lösung mit weniger Teilnehmern vorsah.
Die Eichenpflanzerinnen und -Pflanzer an der Wilhelmsschneise in Seesen wären die ersten innerhalb der längerfristigen Kampagne mit Namen “Der Harzklub hilft“, die zu Spaten und Pflanzhacke griffen. Die Altersspanne habe vom sechsjährigen Mädchen bis zum 72 –jährigen Harzklub-Vorstandsmitglied gereicht. Reihe für Reihe sei der neue Wald auf der von Reisig und Brombeeren geräumten Kahlfläche gewachsen. Bei bestem Pflanzwetter und guter Vorbereitung hätten sie eine Eiche nach der nächsten gesetzt. Wo von Natur aus bereits eine kleine Buche, Birke, Ahorn oder Kirsche auf der Fläche wuchs, wären keine Roteichen gepflanzt worden.
Roteichen sind Wiederstandsfähiger
Ziel des Forstamtes Seesen sei es, nach dem Verschwinden des Fichtenwaldes einen klimastabilen Mischwald mit unterschiedlichen Laubbäumen vor den Toren der Stadt zu begründen. Die Roteiche gelte dabei als besonders anpassungsfähig. „Weil sie eine tiefe Pfahlwurzel ausbildet, übersteht die Roteiche längere Trockenphasen und Stürme besser als Fichten“, begründete Michael Thätner die Wahl für diese Baumart. Der Haupt-Naturschutzwart des Harzklubs und Forstmann bei den Niedersächsischen Landesforsten habe einen weiteren Vorteil der ursprünglich in Nordamerika heimischen Baumart genannt: „Anders als Buchen können wir Roteichen auch auf Kahlflächen anpflanzen ohne uns Sorgen zu machen, dass die jungen Bäumchen in den ersten strengen Wintern erfrieren“, so Michael Thätner weiter.
Harzklub-Präsident Dr. Oliver Junk hätte seine gesamte Familie zur Baumpflanzaktion nach Seesen mitgebracht. Seine Töchter wären die jüngsten Helferinnen an diesem Tag im Wald gewesen. Dr. Oliver Junk hoffe auf Folge-Aktionen im nächsten Jahr und sagte: „Unsere Kampagne “Der Harzklub hilft“ geht weiter, auch wenn wir in diesem Jahr - Corona bedingt - nicht so starten konnten wie geplant. Aber die Solidarität, die der Harzklub bei seinem Engagement für die Natur und für den Wald erfährt, bestärkt uns darin, zusammen mit den Niedersächsischen Landeforsten auch 2021 für neue, klimastabile und artenreiche Mischwälder zu sorgen“.
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