Goslar. Durch gemeinsame Ermittlungen und Sofortmaßnahmen der Polizei in Goslar und Hannover wurde ein Betrug verhindert und ein Ehepaar aus dem Bereich Goslar vor finanziellem Schaden bewahrt. Das berichtet die Polizei am Mittwochmorgen in einer Pressemitteilung.
Demnach hätten Kriminelle im vergangenen November erneut versucht, mit sogenannten Schockanrufen Menschen im Bereich Goslar um ihr Geld oder ihre Wertsachen zu bringen.
Seniorin wittert Betrug
Betroffen war auch ein Seniorenehepaar, denen die Betrüger am Telefon vorgegaukelten hatten, dass ihr in Hannover wohnender Sohn einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte. Durch Zahlung einer fünfstelligen Summe könne dieser jedoch vor der Untersuchungshaft bewahrt werden.
Der Ehemann machte sich daraufhin mit dem Auto auf den Weg zum verabredeten Übergabeort der Wertgegenstände. Die Ehefrau meldete sich derweil bei der Polizei in Goslar, da sie den Betrugsversuch gewittert hatte.
Durch die Zusammenarbeit zwischen der Polizei in Goslar und Hannover und sofort eingeleitete Maßnahmen, konnte das Treffen zwischen dem 84-jährigen Ehemann und den Betrügern verhindert werden. Die Polizei in Hannover erreichte den Mann telefonisch und überzeugte ihn, dass er einer kriminellen Masche aufgesessen war. Er fuhr daraufhin nicht zum Übergabeort, sondern traf sich mit seinem Sohn sowie der richtigen Polizei, wodurch ein finanzieller Schaden abgewendet werden konnte. "Durch die fortwährende Präventionsarbeit der Polizei kommt es inzwischen bei den meisten Personen, die von den Betrügern angerufen werden, zu keiner Vermögensschädigung. Der weitaus größte Teil der Angerufenen erkennt mittlerweile den Betrugsversuch und beendet das Telefonat. Durch die hervorragende Zusammenarbeit in diesem Fall konnte eine Übergabe der Wertsachen und ein finanzieller Verlust vereitelt werden." so der Leiter des Fachkommissariats für Betrugsdelikte der Kripo Goslar.
Betrüger lassen nicht locker
Solche Schockanrufe und andere kriminelle Maschen treten bundesweit wiederkehrend auf. Die Betrüger nutzen den Schockmoment aus und setzen ihre Opfer auch unter zeitlichen Druck, um sie zu unüberlegten Handlungen zu drängen. Dabei binden die Kriminellen die Angerufenen durch permanente Telefonkontakte an sich und verhindern damit gleichzeitig eine Kontaktaufnahme der Betroffenen zu tatsächlichen Verwandten oder der Polizei.
So erging es in der vergangenen Woche einer betagten Seniorin aus dem Landkreis Goslar, bei der die Kriminellen mit einer ähnlichen Lügengeschichte eine fünfstellige Summe erbeuteten.
Das rät die Polizei
• Seien Sie stets misstrauisch bei solch dubiosen Anrufen
• In Deutschland gibt es keine außergerichtlichen "Kautionszahlungen"
• Die Polizei verlangt niemals Geld oder Wertsachen am Telefon
• Überweisen oder übergeben sie niemals Geld oder Wertsachen an fremde Personen
• Legen Sie bei einem solchen Anruf auf und verständigen Sie die Polizei. Benutzen Sie dabei auf keinen Fall die Rückruftaste