Priesmeier und Kahrs besuchten Marktkirche


Priesmeier und Kahrs besuchen die Marktkirche in Clausthal-Zellerfeld. Foto: Privat
Priesmeier und Kahrs besuchen die Marktkirche in Clausthal-Zellerfeld. Foto: Privat



Clausthal-Zellerfeld. „Ich hatte keine Wahl“, erklärte der SPD-Bundestagsabgeordnete und haushaltspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Johannes Kahrs, bei seinem Besuch der Clausthaler Marktkirche. Wenn Wilhelm Priesmeier um Unterstützung bittet, könne er nicht absagen, so Kahrs schmunzelnd und zur Freude von Kirchenvorstands-Vorsitzende Dorothee Austen.

Sie hatte den hiesigen SPD-Bundestagsabgeordneten Wilhelm Priesmeier gefragt, ob er bei dem neu aufgelegten Bundesprogramms für Orgeln die Marktkirche mitsamt Orgel einbringen könne. Gemeinsam mit Vertretern des Kirchenvorstandes der Kirchengemeinde Clausthal, Marktkirchen-Kantor Arno Janssen sowie Architekten erklärte Dorothee Austen den beiden Bundestagspolitikern die Situation vor Ort. Fachleute halten die Clausthaler Holzkirche für Welt-Kulturerbe-würdig. Sie sei, so Restaurator Bernd Gisevius, keineswegs eine Provinzkirche, sondern hunderte Holzkirchen in Deutschland orientieren sich an der Marktkirche mit ihren kunstgeschichtlich bedeutsamen Holzschnitzereien. Doch Kirche, Orgel und Innenraum leiden unter der Feuchtigkeit des Oberharzer Klimas. „Die Orgel ist marode und daher planen wir seit über drei Jahren die Ott-Orgel hinter dem Prospekt von 1758 nach historischen Plänen wieder zu bauen und einige Ergänzungen zum Spielen von romantischen und modernen Stücken beizufügen“, erklärt Dorothee Austen den SPD-Politikern. Wie das Ganze sich in der Praxis auswirkt, darüber informierte anschließend Kantor Arno Janssen: schwergängiges mechanisches Spiel durch das Zuschalten der Register, Klangproblem der tiefen Pfeifen, zu eng gebaute Pfeifen, Materialschwund und eine veraltete, unzuverlässige Elektrizität sind die Hauptursachen, dass die Orgel nicht den Raum mit dem Klang erfüllen kann, um als Konzertinstrument zu dienen. Die Schweizer Orgelbau-Firma Goll soll mit dem rekonstruktiven Neubau der Orgel beauftragt werden, sobald die Finanzierung gesichert ist. Insgesamt kostet das Orgel-Projekt 2,5 Mio. Euro. „1,5 Mio. Euro fließen in den historischen teil und 1 Mio. Euro brauchen wir für die Erweiterung“, so Kirchenvorstandsvorsitzende Austen. Zudem wurde festgestellt, dass auch großer Handlungsbedarf für den Innenraum der Marktkirche bestehe. Hierzu laufe derzeit die Kostenermittlung und man sei im stetigen Gespräch mit der Denkmalpflege. „Wir können manches erst machen, wenn die Orgel abgebaut ist. Die ganzen Arbeiten müssen daher ineinanderfließen“, erklärt Austen.

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Dorothee Austen im Gespräch mit Johannes Kahrs. Foto:



Nun muss die Finanzierung gestemmt werden. Der haushaltspolitische Sprecher Kahrs zeigte sich begeistert von dem Vorhaben und erklärte den Anwesenden Einzelheiten zum Förderprogramm. Bis Ende September muss der Kirchenvorstand die fachspezifischen Fragen klären lassen und konkrete Zahlen für die gesamte Maßnahme sowie einen ungefähren Finanzierungsplan einreichen, denn im November wird der Haushaltausschuss über die Mittelverteilung beraten. „Ich freue mich, dass sich Johannes die Zeit genommen hat und eigens nach Clausthal gekommen ist, um einen persönlichen Eindruck von der Bedeutung dieses Projektes zu erhalten. Dafür danke ich ihm und auch dem rührigen Vorstand um Dorothee Austen für ihren Einsatz“, erklärt ein zuversichtlicher Wilhelm Priesmeier abschließend.


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