Rainbow-Family im Harz: Landkreise drohen mit weiteren Maßnahmen

Die Anhänger der Rainbow-Family verlassen sukzessive ihr illegales Zeltlager. Doch alle sind noch nicht weg, daher ist für Montag eine weitere Großaktion geplant.

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Symbolfoto | Foto: Pixabay

Harz. Das Betretungsverbot, das die Landkreise Göttingen und Goslar am vergangenen Montag für ein etwa 200 Hektar großes Gebiet im Harz erlassen haben, bleibt weiter bestehen. Darüber informierten die Landkreise Göttingen und Goslar in einer Presseinformation am heutigen Freitag.



Zwar sei bereits ein großer Teil der mehr als 1.000 Campenden abgereist und sucht ein neues Lager, aus Sicherheitsgründen bleibt es trotzdem verboten, das Gebiet zu betreten, machen die Landkreises noch einmal deutlich.

Große und viele kleine Feuerstellen der Bewohnerschaft des illegalen Camps in dem gemeindefreien Landschaftsschutzgebiet zwischen Bad Grund und Clausthal Zellerfeld würden für alle Personen, die sich in dem Bereich aufhalten, eine Gefahr darstellen. Zudem würden die Camper das absolute Rauchverbot im Landschaftsschutzgebiet nicht einhalten. Daher gilt weiter: Betreten verboten.

Maßnahmen zeigen Wirkung


Seit Bekanntwerden des Camps hatten die Kreisrätin des Landkreises Göttingen, Marlies Dornieden, und der Landrat des Landkreises Goslar, Dr. Alexander Saipa, sowie die Mitarbeiter der jeweiligen Ordnungsämter und Experten für den Brandschutz kontinuierlich Gespräche mit den Campenden geführt, auf die Konsequenzen verwiesen und alternative, legale Ausweichaufenthaltsorte gesucht.


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Zudem werden die auf den Waldwegen wild geparkten Fahrzeuge abgeschleppt, um Rettungswege freizuhalten, und Zelte konfisziert sowie Ordnungswidrigkeiten und Bußgelder verhängt. Diese Aktionen sowie permanente Durchsagen per Lautsprecher im betroffenen Gebiet, die auf das Sicherheitsrisiko und die Sperrzone verweisen, würden in Teilen Wirkung zeigen, einige Camp-Bewohne seien mittlerweile abgereist.


Illegales Zeltlager geräumt


In einer gemeinsamen Aktion hatten Ordnungskräfte der Kreisverwaltungen Göttingen und Goslar mit Unterstützung der Landespolizei und der Landesforsten am Mittwoch begonnen, die Teilnehmenden des Großzeltlagers der so genannten Rainbow-Family aus dem Sperrgebiet aufzufordern.

Dornieden bekräftigt erneut: „Wir haben mehrfach Gespräche gesucht, die notwendigen Verwaltungsschritte transparent erläutert und verschiedene Hilfeangebote unterbreitet. An einer Durchsetzung der Allgemeinverfügung und der bestehenden Regeln führt kein Weg vorbei, denn dies schon aus Gründen des Eigen- und Fremdschutzes sowie der Gleichbehandlung mit anderen Besucher*innen des Harzes geboten. Insbesondere werden wir konsequent auch das Ziel verfolgen, dass die Campenden das große Ritual-Feuer zum Vollmond am 19. August, das ein wichtiger Teil dieser Zusammenkunft zu sein scheint, nicht abbrennen können.“ 

Versuche, geeignete Ausweichflächen im Goslarer und Göttinger Kreisgebiet zu finden, verliefen ergebnislos. Die wichtigen Zufahrtswege für Waldarbeit und Rettungsfahrzeuge freizumachen und dafür zu sorgen, dass durch offenes Feuer keine Waldbrandgefahr entstünde, habe oberste Priorität, so die Kreisrätin.

Weitere Maßnahmen drohen


Die Entschlossenheit der Behörden unterstreicht auch Dr. Saipa: „Wir werden weiterhin abschleppen und konfiszieren. Sollten sich die verbleibenden Camperinnen und Camper ihren Mitstreitern, die das Camp verlassen haben, nicht anschließen, werden wir uns erneut Unterstützung durch das Land erbitten und die Hilfe der Bereitschaftspolizei in Anspruch nehmen. Wir hoffen natürlich, dass dies nicht nötig werden wird.“

Dies hätte zur Folge, dass es spätestens am Montag eine weitere großangelegte Aktion der Landkreise geben würde, unterstützt durch Einsatzkräfte der Polizei.


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