Aprilscherz: Rathaus-Mitarbeiter testen russischen Impfstoff "Sputnik"

Die Stadtverwaltung würde sich als Sputnik-V-Testgruppe zur Verfügung stellen, heißt es in einer Mitteilung aus dem Rathaus am Donnerstagmorgen. Bei der Meldung aus dem Goslarer Rathaus handelt es sich jedoch um einen Aprilscherz.

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Symbolbild | Foto: Rudolf Karliczek

Goslar. Covid-19-Impfstoffe sind in Europa noch immer knapp. Derzeit ist die bedingte Zulassung des russischen Impfstoffs Sputnik V im Gespräch. Die Belegschaft der Goslarer Stadtverwaltung stellt sich laut Aussagen der Stadtverwaltung als Impfstofftestgruppe zur Verfügung und wird am morgigen Freitag mit dem vektorbasierten Vakzin geimpft, so dass die zu erwartenden Nebenwirkungen nach den Osterfeiertagen abgeklungen sind. Nur wenige Mitarbeiter würden sich nicht als Probanden zur Verfügung stellen wollen, teilte die Stadtverwaltung am Donnerstagmorgen mit und leistete sich damit den ersten Aprilscherz des Tages.


Die kurzfristige Möglichkeit zur Impfung habe Goslar unter anderem der Verbindung zu Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und dessen guten Kontakten zur russischen Regierung zu verdanken. Ramelow sei bereits 2016 zu Gast bei der Diskussionsreihe „Der Berg ruft“ gewesen und wanderte 2018 mit Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk auf den Brocken. „Ich halte das für eine großartige Chance und eine Win-Win-Situation“, sagt Dr. Oliver Junk. Während der Impfstoff seiner Zulassung durch die Erhebung weiterer Daten näher rücke, könne die Stadtverwaltung bald wieder sicher arbeiten. „Sobald wir auch die zweite Impfdosis bekommen haben und der Impfschutz voll aufgebaut ist, können wir wieder mehr Service anbieten.“ Zwar müsse noch immer sichergestellt werden, dass Bürger nicht miteinander in Kontakt kämen, die Mitarbeitenden könnten aber wieder alle Leistungen unter Kundenkontakt erbringen.

Der ausdrückliche Dank des Oberbürgermeisters gehe nicht nur an Bodo Ramelow, sondern auch an die drei Mediziner im Rat der Stadt Goslar: Niels Gehrmann, Dr. Jürgen Lauterbach und Carlos Mateo hätten sich zur Verfügung gestellt, um die Impfungen an den Mitarbeitern der Stadt Goslar durchzuführen und auch über das Osterwochenende zu begleiten.

„Wir stehen bei Fragen als Ansprechpartner für die Geimpften zur Verfügung und dokumentieren, ob und welche Nebenwirkungen es gibt“, erläutert Niels Gehrmann. „Es klingt ein bisschen verrückt, aber ich finde es toll, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt zur Verfügung stellen, um die Zulassung eines weiteren Impfstoffs voranzubringen. Deshalb unterstütze ich diese Aktion“, sagt Carlos Mateo. Dr. Jürgen Lauterbach stimmt ihm zu: „Je mehr Menschen wir in den nächsten Wochen geimpft bekommen, desto besser.“

Den Kommentar des regionalHeute.de Chef-Redakteurs Werner Heise zum Aprilscherz der Stadt Goslar finden Sie hier.


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