Richtschnur für Kultur beschlossen

von Alec Pein


Die Leitbildgrafik des Kulturentwicklungsplanes. Foto: Alec Pein
Die Leitbildgrafik des Kulturentwicklungsplanes. Foto: Alec Pein



Goslar. Der "Kulturentwicklungsplan 1.0" wurde vom Rat der Stadt als Entwicklungskonzept für die Kultur in Goslar beschlossen. Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Stadtgeschichte, Martin Mahnkopf (SPD), nannte das Konzept "eine sehr gute Sachleistung" die der Stadt Goslar ohne finanziellen Aufwand zur Verfügung gestellt wurde. Erarbeitet wurde dieser in vier Arbeitsgruppen, bestehend aus einigen Fraktionsvertretern sowie Mitgliedern des Kulturforums, die jeweils ihre Empfehlungen zur Umsetzung von kulturbezogenen Maßnahmen zusammentrugen.

Der Kulturentwicklungsplan umfasst rund 100 Maßnahmen, die von den Arbeitsgruppen mit Prioritäten versehen wurden. Henning Wehrmann (Bürgerliste Goslar) hatte sich, nach wie er in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses beklagte, fristgerecht für die Arbeitsgruppe „Stadtgeschichte, Museen, Galerien“ gemeldet, jedoch keine Antwort erhalten. Dort habe seine Fraktion jene zwei Museen mit einbringen wollen, deren Fehlen im Plan in der Ratssitzung für die Gegenstimmen der Bürgerliste sorgten. Sie hatten noch mit Änderungsantrag zur Ratssitzung gefordert, Eisenbahnmuseum und Heimatstube vor Beginn der Umsetzung des Planes nachtragen zu lassen. Dieser Änderungsantrag wurde jedoch mehrheitlich abgelehnt. Schon in den Fachausschüssen, in denen der Plan vorgestellt wurde, habe er auf den Mangel hingewiesen, passiert sei daraufhin aber nichts. Die Bürgerliste würde dem Plan nicht zustimmen, wenn die beiden Einrichtungen "schlicht ignoriert" werden würden. Mahnkopf verwies hingegen auf die "Version 1.0", weitere Versionen würden folgen. "Wir konnten nur das verarbeiten, was wir bekommen haben", argumentierte Mahnkopf wie schon zuvor im Kulturausschuss, wo er versicherte, man habe alle Kulturvereine kontaktiert.

Kulturentwicklungsplan beschlossen - und nun?


Nun ist der Kulturentwicklungsplan in seiner 1.0-Fassung beschlossen. Dort ist ausdrücklich die kontinuierliche Fortschreibung im "Leitbild Kultur" formuliert (den gesamten Kulturentwicklungsplan hier lesen), was wiederum den Einsatz der künftigen Rats- und Ausschussmitglieder fordert. Ob der Plan in einer Schublade verschwindet oder tatsächlich, wie vorgeschlagen als Richtschnur für Politik und Verwaltung dient, bleibt abzuwarten. Von den 100 Maßnahmen ist ein gutes Drittel mit hoher Priorität gekennzeichnet, was so viel bedeutet wie "muss sofort gemacht werden". Diese reichen von Sanierungsmaßnahmen an denkmalgeschützten "stummen Zeitzeugen" bis zur Förderung lebendiger Kultur, wie etwa der lokalen Musikszene. An Ideen sollte es den künftigen Fraktionsvertretern in den städtischen Gremien also nicht mangeln, wenn es um die Goslarer Kultur geht.

Der Umsetzungsprozess der Maßnahmen soll von einer noch zu bildenden Lenkungsgruppe begleitet werden, die sich aus jeweils einem Vertreter der Ratsfraktionen, drei sachkundigen Bürgern sowie Vertretern der Verwaltung zusammensetzt. In dieser Konstellation soll die Umsetzbarkeit in jeder nötigen Hinsicht geprüft werden und die Entscheidung für die politischen Gremien vorbereiten. Auf Grundlage des „Beitrags des Kulturforums für einen Kulturentwicklungsplan der Stadt Goslar – Kultur in Goslar“ (Anlage zur SV 2014/377) sind in Arbeitsgruppen, die sich aus Vertretern der Ratsfraktionen und Mitgliedern des Kulturforums zusammensetzten, insgesamt 100 Handlungsvorschläge nach Wichtigkeit und zeitlicher Priorität bewertet und im „Kulturentwicklungsplan der Stadt Goslar“ zusammengefasst worden. Durch dieses Verfahren werde zum einen der „Kulturentwicklungsplan“ als Arbeitsgrundlage angemessen berücksichtigt, zum anderen den Fraktionen und Ratsgremien Gelegenheit gegeben, die Priorisierungen zu bewerten und gegebenenfalls der vorherrschenden Aktualitäten anzupassen.


mehr News aus Goslar


Themen zu diesem Artikel


SPD SPD Goslar