Schließung Asklepios-Klinik: Betriebsrat fordert angemessene Abfindung

Zum Jahresende schließt die Reha-Klinik in Seesen endgültig, 80 Beschäftigte haben ihre Kündigung erhalten.

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Aerchivfoto | Foto: Anke Donner

Seesen. Nach eineinhalb Jahren Arbeitskampf in Seesen endet das Jahr mit einem schweren Schlag für die Beschäftigten, so die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.. 80 Beschäftigte hätten ihre Kündigung erhalten und zum Jahresende werde die Reha-Klinik in Seesen endgültig schließen. Der Betriebsrat wolle nun eine angemessene Abfindung verhandeln, so Ver.di.


Für viele Beschäftigte in Seesen gehe ein schwieriges Jahr zu ende. Neben der zunehmenden Verschärfung der Corona-Krise belaste vor allem die Kündigungswelle viele Kollegen, so ver.di in einer Pressemitteilung. Betriebsratsvorsitzender der Asklepios Therapie GmbH Martin Hennseler berichtet über die Stimmung im Haus: „Das ist für viele Kolleg*innen eine sehr schwere Zeit. Viele von uns haben schlaflose Nächte. Wir haben fast zwei Jahre für die Rettung unseres Standortes gekämpft. Die Schließung der Rehaklinik ist ein weiteres schlechtes Zeichen für den Klinikstandort Seesen. Auch bei uns Therapeuten soll es weitere Kündigungen geben. Das wird sich drastisch auf die Qualität der Gesundheitsversorgung auswirken. Wir müssen endlich wieder anfangen den Standort Seesen aufstatt nur abzubauen.“

Zuletzt hätten die Beschäftigten der Schildautal-Kliniken mehrere Wochen am Stück gestreikt um das Lohnniveau im Haus endlich an ein branchenübliches Niveau anzupassen. Und damit den Standort zu retten. Ver.di Gewerkschaftssekretär Jens Have- mann erklärt: „Es ist vollkommen unbegreiflich, wie dieser Konzern mit den Menschen im Gesundheitssystem umgeht. Das sind übrigens die Beschäftigten die in der ersten Reihe im Kampf gegen die Pandemie stehen sollten, stattdessen müssen sie sich Sorgen um ihre Zukunft machen. Wir werden jetzt alles tun um den Kolleg*innen mit juristischem Rat zur Seite zu stehen.“

Betriebsratsvorsitzender Oliver Kmiec resümiert: „Ich bin stolz auf meine Kolleg*innen. Sie haben gegen Outsourcing, Kündigungen und eine verfehlte Konzernpolitik gekämpft wie die Löwen. Es ist im- mer richtig gegen solche Methoden auf die Straße zu gehen. Das zeigt uns auch die große Unterstützung der Politik vor Ort und der Seesener Bürgerin- nen und Bürger für die ich mich im Namen der Kollegen ausdrücklich bedanken will.“ Die Beschäftigten der Schildautal-Kliniken haben bundesweit um Unterstützung geworben. Zuletzt mit dem Seesener-Appell, der hier gezeichnet werden kann:


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