Goslar. Aufgeregte Mitglieder des Schulsanitätsdienstes wuselten am Wochenende von Station zu Station und mussen beweisen, dass sie auch bei realistisch geschminkten Unfallopfern nicht zurückschrecken, sondern fachlich kompetent und mit Überblick Erste Hilfe leisten können.
Wie in jedem Jahr fand gegen Ende des Schuljahres die große, zweitägige Übung statt. Sie wird unter Absprache mit Frau Müller, die seit 20 Jahren AG und Sanitätsdienst leitet, von den „Großen“ geplant und durchgeführt. Sie wählen die Fallbeispiele aus, schminken die „Opfer“ und begutachten, was die „Kleinen“ schon gelernt haben und was noch wiederholt und geübt werden muss.
Jetzt ist dies eine Selbstverständlichkeit- ebenso wie der Sanitätsdienst und Einsätze bei Schulveranstaltungen und dafür ist auch den vielen Schüler zu danken, die über viele Jahre während des Unterrichts, in den Pausen, in ihrer Freizeit ihren Mitschülern und MitschülerInnen helfen. Sie haben dazu beigetragen, dass der Schulsanitätsdienst nun im Schulprogramm verankert ist.
Als 1995 der Schulsanitätsdienst zuerst nur am Christian- von Dohm Gymnasium eingerichtet wurde, gab es anfangs Widerstände. Relativ schnell gewöhnten sich aber alle an die gut ausgebildeten SchulsanitäterInnen und mittlerweile will sie keiner mehr missen. Nach kurzer Zeit kamen auch Schüler und Schülerinnen der Realschule Goldene Aue dazu und als eine der wenigen schulüberreifenden Angebote leistet der Sanitätsdienst sowohl in der AG- Arbeit als auch im gemeinsamen Einsatz beim Schulsanitätsdienst wertvolle Dienste bei der interschulischen Kommunikation.
Kompetent in allen Unfall- und Krankheitssituationen Mitschüler und Lehrkräften helfen zu können, bedeutet ein Höchstmaß an Verantwortung und Verpflichtung zur regelmäßigen Weiterbildung.
Der Schulsanitätsdienst wird unterstützt vom Malteser Hilfsdienst, der Übungspuppen und anderes Material für die Ausbildung zur Verfügung stellt; engagierten Ersthelfern eine kostenlose Weiterbildung und die Teilnahme an Wettbewerben ermöglicht und auch die Lehrkräfte ausbildet, die die Leitung des Schulsanitätsdienstes und die Schulung der AG- TeilnehmerInnen übernehmen.
Sehr gute Plätze im Regional- und Bundeswettbewerb zeugen von der Qualität der Ausbildung, deren Inhalte und Durchführung regelmäßig den neuesten Bestimmungen der WHO angepasst werden.
Längst bleiben die meisten SchulsanitäterInnen bis zum Ende der Schulzeit dabei und erwerben dabei nicht nur medizinische Kenntnisse, sondern erweitern ihre Kompetenzen in Teamarbeit und sozialem Miteinander während der Übungsstunden, als Ausbildungshelfer bei den jährlich in allen neunten Klassen stattfindenden Erste-Hilfe- Kursen und beim Planen und Durchführen der o.g. zweitägigen Übung am Ende eines jeden Schuljahres.
Mittlerweile sind Rettungssanitäter und MedizinstudentInnen aus unseren Reihen hervorgegangen und zeigen, dass die Arbeit im Schulsanitätsdienst auch Perspektiven für die Berufswahl bietet.
Nach nunmehr 20 Jahren unter der Leitung von Frau Barbara Müller (CvD) wird es nun Zeit, einen Generationswechsel vorzunehmen. Dieser wurde von langer Hand vorbereitet und wir haben glücklicherweise eine engagierte Nachfolgerin in Frau Nadine Borchers (CvD) gefunden, die nun alle Ausbildungsphasen abgeschlossen hat und diese Arbeit ab dem neuen Schuljahr weiterführen wird. Viel Spaß und Freude dabei.
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