Goslar. Etwas mehr als eine Stunde tagte am vergangenen Donnerstag der Ausschuss für Bauen und Umwelt des Landkreises Goslar. Dieser befasste sich unter anderem mit der Fortsetzung des Umweltmedizinischen Gutachtens "Oker/Harlingerode", was einstimmig beschieden wurde. Dies teilte der Landkreis mit.
Insgesamt stehen nun, vorausgesetzt der Kreistag folgt der Beschlussempfehlung, rund 240.000 Euro zur Verfügung, um weitere Ursachen- und Folgenforschung mit Blick auf die erhöhten Blutbleigehalte bei Schulkindern zu betreiben. Im Rahmen der sogenannten BLENCA-Studie (Blei und Cadmium) war eine erhöhte Schadstoffbelastung bei den Schulkindern und ihren Familien aufgefallen. Das Biomonitoring auf Blei hatte im Vergleich zu den aktuellen Referenzwerten erhöhte Ergebnisse für 48 Prozent der Kinder (statt erwartungsgemäß 5 Prozent) ergeben und 12 Prozent der Erwachsenen (im Vergleich zu ebenfalls erwartungsgemäß 5 Prozent). Für Cadmium lagen 3 Prozent der Befunde für Kinder und 7 Prozent der Befunde für nichtrauchende Erwachsene oberhalb der Referenzwerte. Insgesamt nahmen 89 Kinder und 124 Erwachsene an der Studie teil.
Stichprobe an Schuleingangsuntersuchungen geknüpft
Landrat Dr. Alexander Saipa hatte bereits im Frühjahr kurz nach Vorstellung der Untersuchungsergebnisse angekündigt, dass weitere Forschungen angezeigt wären und entsprechende politische Beschlüsse gefasst werden müssten. Bei der Fortsetzung des umweltmedizinischen Gutachtens soll die Stichprobe deutlich vergrößert und Kinder aus dem gesamten Kreisgebiet untersucht werden. Organisatorisch und logistisch sollen diese an die Schuleingangsuntersuchungen von September 2023 bis Juni 2024 angebunden werden. Mit der Durchführung der Studie sollen abermals die Forscher des Uniklinikums der Ludwigs-Maximilian-Universität München beauftragt werden.
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