Siegerentwurf vorgestellt: So soll der Marktplatz Jürgenohl aussehen

Der Marktplatz soll wieder "wachgeküsst" werden.

Vor der Bürgerbeteiligung treffen sich Franziska Schadzeck (von links) Helmut Borrmann, Dr. Oliver Junk, Christoph Schonhoff und Marion Siegmeier auf dem Marktplatz Jürgenohl.
Vor der Bürgerbeteiligung treffen sich Franziska Schadzeck (von links) Helmut Borrmann, Dr. Oliver Junk, Christoph Schonhoff und Marion Siegmeier auf dem Marktplatz Jürgenohl. | Foto: Stadt Goslar

Jürgenohl. „Der Marktplatz kann nur gewinnen“, lautete das Urteil einer Bürgerin aus Jürgenohl nach der Vorstellung und anschließenden Diskussionsrunde zur Umgestaltung des Platzes in Goslars größtem Stadtteil. Am gestrigen Mittwochabend waren Christoph Schonhoff und Franziska Schadzeck von „nsp landschaftsarchitekten stadtplaner“ aus Hannover nach Goslar gekommen, um ihren Entwurf der Bürgerschaft vorzustellen und zu erläutern. Das Preisgericht im Realisierungswettbewerb hatte dieser Entwurf ohne Ausnahme überzeugt. Dies berichtet die Stadt Goslar.


Schonhoff und Schadzeck wollen den in die Jahre gekommenen Marktplatz wieder wachküssen. Ein Fokus liege dabei auf dem Wochenmarkt – der solle weiterhin stattfinden – und dem behindertengerechten Zugang. Die Landschaftsarchitekten hätten sich viele Gedanken um die Topografie und den Höhenunterschied von 1,30 Meter gemacht. Nach ihrem Entwurf schiebe sich eine möglichst ebene große Fläche in die andere hinein. Sie bekomme eine andere Pflasterung und werde so hervorgehoben. „Wir rollen auf diesem Marktplatz einen Teppich aus“, sagte Schonhoff. „Das ist der Treffpunkt im Stadtteil, ein Veranstaltungsort mit Aufenthaltsqualität.“ Der Kiosk bleibe als zentraler Ort erhalten, ein Wasserspiel solle den Platz zusätzlich beleben und Kinderspiel ermöglichen. Außerdem sei ein Hain aus Blaseneschen vorgesehen, eine hitzeresistente Baumart. Eine lange Bürgerbank lade alle Generationen zum Verweilen ein.

Fragen erlaubt



Kritische Nachfragen aus dem Publikum seien zur angedachten Parksituation gekommen. Die Autos sollen künftig nicht mehr schräg parken, sondern senkrecht zum Marktplatz. Damit würden die Längsstellplätze entlang der Fahrbahn wegfallen. Letztlich werden es aber nur fünf Stellplätze weniger sein als jetzt. Christoph Schonhoff erklärte: „Wir haben die Parkplätze nur anders organisiert und dadurch viel Fläche gewonnen.“ Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk verdeutlichte, dass es eine Vorgabe des Wettbewerbs war, dass in etwa die gleiche Zahl an Parkplätzen erhalten bleibe. Er habe einen positiven Nebeneffekt in den Senkrechtstellplätzen gesehen: „Wir bekommen eine Verkehrsberuhigung durch die Parksituation.“

Tempo 50 bleibt



Eine Geschwindigkeitsreduzierung von 50 auf 30 Kilometer pro Stunde sei nach der Straßenverkehrsordnung des Bundes hingegen nicht möglich, wie Helmut Borrmann, Fachdienstleiter Stadtplanung, erläuterte – genauso wenig wie eine Aufpflasterung für die Überwege. Hier wäre aber eine farbliche Markierung möglich, um Autofahrer darauf aufmerksam zu machen, dass Fußgänger die Straße queren. „Wir werden eine Lösung finden“, versprach Christoph Schonhoff. „Ich achte das Recht, aber mit dem Recht soll man nicht so pingelig sein“, zitierte der Oberbürgermeister Konrad Adenauer. „Uns wird da schon etwas einfallen.“ Ohnehin gehe die Arbeit erst richtig los, sobald der Rat zugestimmt habe. „Wie geht was im Einzelnen? Das sind Fragen, die nsp mit der Verwaltung angeht.“ Junk ermunterte die Bürgerschaft, sich weiter einzubringen und den Prozess kritisch positiv zu begleiten.

Der Rat der Stadt müsse dem Wettbewerbsergebnis zustimmen. Damit rechnet die Stadtverwaltung laut Borrmann noch in diesem Jahr. Anschließend könnten Architekten beauftragt werden. Im kommenden Jahr könnten die Bauarbeiten dann starten.

Wer sich anschauen möchte, welche Vorschläge im Realisierungswettbewerb eingereicht wurden, kann dies im Stadtteilbüro am Marktplatz Jürgenohl tun – mittwochs von 8 bis 12 Uhr sowie donnerstagnachmittags nach Vereinbarung.


mehr News aus Goslar