Stadt setzt auf Online-Bewerbungen

von Alec Pein


Ein neues Bewerbungsmanagementsystem soll Online-Bewerbungen und anonymisierte Bewerbungsverfahren ermöglichen. Symbolfoto: Anke Donner
Ein neues Bewerbungsmanagementsystem soll Online-Bewerbungen und anonymisierte Bewerbungsverfahren ermöglichen. Symbolfoto: Anke Donner | Foto: Anke Donner



Goslar. Die Stadtverwaltung will, mit Beschluss des Rates in seiner jüngsten Sitzung, ein neues Bewerbungsmanagementsystem einführen, das auch anonymisierte Bewerbungsverfahren ermöglicht.

Angeschoben wurde das neue System von der Ratsfraktion Die Linke, die, wie Michael Ohse für die Fraktion am vergangenen Dienstag betonte, ursprünglich einen "Antidiskreminierungsantrag" gestellt hatte. Die Linke hatte die Einführung eines anonymisierten Bewerbungsverfahrens bei städtischen Stellenausschreibungen gefordert. Dieses sollte mit einfachen standartisierten Bewerbungsformularen ermöglicht werden. Herausgekommen ist die Einführung eines neuen Systems, das den Verwaltungsaufwand bei Bewerbungsverfahren mittels Onlinebewerbung mindern soll. Die Verwaltung hält diesen Schritt nach anfänglicher Skepsis doch für erforderlich. Die Bedenken hatte Personalchef Jockel Birkholz aus der Celler Stadtverwaltung ausgeräumt (regionalHeute.de berichtete), der die Erfahrungen mit dem Online-Bewerbungsverfahren aus seiner Stadtverwaltung dem Ausschuss für zentrale Dienste und Finanzen (ZDF) teilte. Nun könne auf "Wäschekörbe voller Unterlagen" verzichtet werden könne, sagte Birkholz im ZDF. Nun wird laut Verwaltungsvorlage der Stadt Goslar mit Einführung des neuen Bewerbungsmanagementsystems, die vom Rat mit 26 Stimmen beschlossen wurde, auch grundsätzlich ein anonymisiertes Bewerbungsverfahren eingeführt. Bei der Einführung entstehen Kosten von 11.500 Euro in den ersten drei Jahren. Rund 4.500 Euro sind einmalige Einrichtungs- und Schulungskosten, 6.900 Euro kosten die Software-Lizenzen auf drei Jahre.

Zu viel, bei 20 Bewerbungsverfahren im Jahr, meinte FDP-Ratsherr Christian Rehse vor der Abstimmung des Rates und bezog sich dabei auf die Angabe der Anzahl im Jahr 2015 durchgeführter externer Stellenbesetzungsverfahren. Gespaltene Meinung herrschte auch innerhalb der CDU-Ratsfraktion, die zur Vorlage getrennt abstimmte. Die Verwaltung geht davon aus, dass die bisherige Verfahrensweise bei der Personalauswahl nach Eignung, Leistung und Befähigung durch die grundsätzliche Einführung des anonymisierten Bewerbungsverfahrens aus Antidiskriminierungsaspekten weiter optimiert werden könnte. Daneben seien jedoch auch nicht anonymisierte Bewerbungsverfahren innerhalb und außerhalb des Online-Bewerbermanagementsystems für bestimmte Berufsbilder vorgesehen. Durch den Fachdienst Personal seien im Rahmen 20 Stellenbesetzungsverfahren sowie der daneben eingegangenen Initiativbewerbungen insgesamt zirka 400 Bewerbungen bearbeitet worden.
Für die Erfassung einer Bewerbung würden durchschnittlich 15 Minuten benötigt werden. Mit dem Online-Verfahren sollen künftig einige Schritte automatisiert werden. Dazu gehört das Erstellen von Bewerberlisten, die Verwaltungsmitarbeiter bisher noch per Hand tippen müssen. Außerdem werden neben der Arbeitszeit auch Büromaterialien, Druckkosten oder Rücksendekosten eingespart.


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