Torfhaus. Am heutigen Freitag, 6. Januar, hat der niedersächsische Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Christian Meyer (Bündnis 90/Die Grünen) das neu gestaltete Nationalpark-Besucherzentrum (NBZ) TorfHaus offiziell seiner Bestimmung übergeben. In diesem feierlichen Rahmen fand auch die Premiere von zwei neuen Filmen zum Thema „Waldwandel zur Wildnis“ für das Nationalpark-Kino im NBZ statt. Dies teilte der Fachbereich Informations- und Bildungsarbeit, Nationalparkwacht Nationalpark Harz mit.
Das Projekt „Ausstellungsergänzung Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus“ wurde mit knapp 330.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landesförderprogramms „Landschaftswerte“ gefördert. Vom 1. Juli 2020 bis 31. August 2022 setzten der BUND Landesverband Niedersachsen e. V. als federführender Betreiber des NBZ und die Nationalparkverwaltung Harz dieses Projekt zur Attraktivitätssteigerung des Nationalpark-Besucherzentrums TorfHaus um.
Mehr Wildnis wagen
Für Christian Meyer ist es der erste Besuch als Umweltminister im Nationalpark Harz. „Das Motto des Besucherzentrums ‚Verstehen – Verweilen – Verwildern‘ passt auch gut zur einzigartigen Natur des Nationalparks Harz“, sagt Minister Meyer. „Ich freue mich, dass auch mit Unterstützung des Landes die neuen gestalterischen Elemente und die multimediale Erweiterung der Ausstellung möglich wurden, die zum Entdecken einladen und den Besucherinnen und Besuchern den Nationalpark Harz näherbringen. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die sich unermüdlich dafür einsetzen, dass das Zentrum nun schon 27 Jahren existiert und hier die so wichtige Bildung für nachhaltige Entwicklung stattfindet.“
Der Harz zeichnet sich durch seine Wildnis aus, so Meyer weiter. „Mehr Wildnis wagen – das ist ein wesentliches Ziel der niedersächsischen Großschutzgebiete. Wir sehen im Nationalpark die enorme Dynamik der natürlichen Entwicklung und die Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten, die sich in den verschiedenen Entwicklungsstadien einstellt und die natürliche Waldgesellschaft auszeichnet. Es gibt viel zu entdecken im Nationalpark Harz.“
Starkes Signal für den Nationalpark Harz
„Die Maßnahmen dienen dazu, dass das Besucherzentrum ein starkes Signal für den Nationalpark Harz aussendet und die Bedeutung des Nationalparks wirkungsvoll am touristischen Hotspot Torfhaus zu erkennen ist“, sagt Nationalparkleiter Dr. Roland Pietsch. „Das erfolgreiche Projekt unterstreicht die langjährige gute Partnerschaft mit dem BUND Niedersachsen, dessen Team ich bei dieser Gelegenheit für sein großes Engagement für das Haus und dessen Angebot an vielfältigen hochkarätigen Veranstaltungen danke.“
Das Zentrum ist nun als unverwechselbare, intuitiv wahrnehmbare und standortprägende Nationalparkeinrichtung schon von Weitem erkennbar. Dank der Fördermittel konnte einerseits die bestehende Ausstellung mit modernen und unterhaltsamen Vermittlungstechniken und einer verbesserten Besucherlenkung bereichert werden. Andererseits wurde die Strahlkraft des Nationalparks nach außen gestärkt: Auffällige Präsentationen an beiden Giebelseiten mit dem Slogan „Harz Wildnis Entdecken“, typische tierische Harzbewohner als großformatige Silhouetten, großformatige Fensterfolien harztypischer Pflanzen an allen Gebäudeseiten und eine umlaufende farbige Banderole wecken Aufmerksamkeit und lassen das Haus unübersehbar als Infozentrum des Nationalparks erkennen.
Susanne Gerstner, Landesvorsitzende des BUND Niedersachsen, betont die immense Bedeutung des Nationalpark-Besucherzentrums am Standort Torfhaus in Zeiten von Borkenkäferbefall und Klimakrise: „Für viele Menschen ist das Bild des Nationalparks durch dichte Wälder und Forsten geprägt. Verständnis für die aktuellen Veränderungen im Nationalpark und die notwendigen Zeiträume für natürliche Prozesse zu vermitteln, ist eine enorme Herausforderung für das BUND-Besucherzentrum. Dass dies so erfolgreich gelungen ist, ist dem engagierten Team vor Ort und der engen und konstruktiven Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung zu verdanken.“ Allein im Jahr 2022 wurden 60.000 Besucher informiert, beraten und durch spannende Bildungsangebote für den Waldwandel sensibilisiert. Gerstner weiter: „Durch das Förderprojekt konnten dank Zuwendung des Landes und europäischer Mittel die Sichtbarkeit und die Besucherlenkung optimiert und neue attraktiven Angebote geschaffen werden.“
Neue Filme
Um die Ausstellung im Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus mit dem aktuellen Thema „Waldwandel zur Wildnis“ zu ergänzen und die Gäste emotional noch besser anzusprechen, wurden zwei neue Filme für das Nationalpark-Kino mit der Firma Movit GmbH entwickelt und produziert und ein bestehender Film aktualisiert. Das stark gestiegene Bedürfnis der Gäste an fachlich kompetenter, verständlicher und transparenter Information zur Landschaftsgeschichte und aktuellen Walddynamik wird mittels der neuen Filmproduktionen besser erfüllt.“
Das Land Niedersachsen, die Nationalparkverwaltung und der BUND sind sich einig: Gemeinsame Zukunftsaufgabe wird es sein, den Standort Torfhaus als Bildungsstandort für den Nationalpark zu sichern und weiter zu entwickeln.
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