Seesen. Es ist ein Paradoxon der besonderen Art: Trotz des aktuellen Trends hin zu mehr Umweltbewusstsein, Klima- und Naturschutz ist die Zahl der Fälle von in der Natur entsorgtem Müll in den vergangenen Jahren gestiegen. Allein in Seesen hat sich die Fallzahl in den letzten 15 Jahren mehr als verdoppelt, wie aus einer Statistik der Unteren Abfallbehörde des Landkreises Goslar hervorgeht. Wurden im Jahr 2008 noch 20 illegale Entsorgungen angezeigt, waren es im Jahr 2023 schon 45 Fälle. Dies teilte die Stadt mit.
Grund genug für die Mitglieder des Klima- und Umweltausschusses der Stadt und Klimaschutzmanagerin Katharina Lachmann, sich intensiv mit dem Thema illegale Müllentsorgung zu beschäftigen. In der jüngsten Ausschusssitzung konnte Vorsitzender Sven Ladwig Dr. Walter Schmotz begrüßen: Er leitet beim Landkreis Goslar die Untere Bodenschutz- und Abfallüberwachungsbehörde und gab eine eindrucksvolle Übersicht über die unterschiedlichen Arten wilden Mülls.
Hohe Strafen
Auch die Kreisverwaltung möchte daher mehr Menschen für dieses Thema sensibilisieren und ein stärkeres Bewusstsein für die korrekte Müllentsorgung schaffen. „Wir müssen etwas unternehmen, denn speziell diese wilden Ablagerungen sind ein untragbarer Zustand und die Situation ist schlechter geworden. Diese Entwicklung ist für uns ein Warnsignal, sodass wir dem Thema nun offensiver gegenübertreten wollen“, so Dr. Schmotz. Die Stadtverwaltung Seesen sowie der Landkreis Goslar und die KreisWirtschaftsBetriebe Goslar ziehen dabei an einem Strang: Über gemeinsame Aufklärungskampagnen und Aktionen sollen die Bürgerinnen und Bürger im Stadtgebiet zukünftig besser über die korrekte Entsorgung von Müll informiert werden. „Gemeinsam können wir einen positiven Beitrag für unsere Umwelt leisten und zeigen, dass wir Verantwortung übernehmen“, so Thomas Ebert, Betriebsleiter der KreisWirtschaftsBetriebe. Die KWB werden die Stadt Seesen unter anderem bei der für Herbst anberaumten Müllsammelaktion unterstützen.