Umweltverschmutzung: Wilder Müll macht der Stadt Ärger

Es handele sich dabei um eine "zunehmende Herausforderung". Die Fallzahl habe sich mehr als verdoppelt.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Seesen. Es ist ein Paradoxon der besonderen Art: Trotz des aktuellen Trends hin zu mehr Umweltbewusstsein, Klima- und Naturschutz ist die Zahl der Fälle von in der Natur entsorgtem Müll in den vergangenen Jahren gestiegen. Allein in Seesen hat sich die Fallzahl in den letzten 15 Jahren mehr als verdoppelt, wie aus einer Statistik der Unteren Abfallbehörde des Landkreises Goslar hervorgeht. Wurden im Jahr 2008 noch 20 illegale Entsorgungen angezeigt, waren es im Jahr 2023 schon 45 Fälle. Dies teilte die Stadt mit.



Grund genug für die Mitglieder des Klima- und Umweltausschusses der Stadt und Klimaschutzmanagerin Katharina Lachmann, sich intensiv mit dem Thema illegale Müllentsorgung zu beschäftigen. In der jüngsten Ausschusssitzung konnte Vorsitzender Sven Ladwig Dr. Walter Schmotz begrüßen: Er leitet beim Landkreis Goslar die Untere Bodenschutz- und Abfallüberwachungsbehörde und gab eine eindrucksvolle Übersicht über die unterschiedlichen Arten wilden Mülls.

Angefangen bei der achtlos in die Büsche geworfenen Getränkedose über das Abstellen von Farbeimern in Gewerbegebieten bis hin zur Entsorgung einer ganzen Sperrmüll-Ladung mitten in der Feldmark oder neben Altglascontainern – die Menge und Art der wilden Müllablagerungen sorgt regelmäßig für Kopfschütteln, zumal die richtige Entsorgung über die zahlreichen Angebote der KreisWirtschaftsBetriebe Goslar teilweise sogar kostenlos ist (mehr Informationen dazu gibt es auf der Homepage der KWB, www.kwb-goslar.de/Abfallwirtschaft/Standorte).

Hohe Strafen


Die Umweltverschmutzung durch illegal entsorgten Müll wird in Niedersachsen mit einem hohen Bußgeld bis zu 25.000 Euro bestraft – vorausgesetzt natürlich, der Verursacher kann ausfindig gemacht werden. „Leider ist die Aufklärungsquote sehr gering, auch wenn wir manchmal Glück haben und eindeutige Hinweise auf die Identität der Verursacher finden“, erklärte Dr. Walter Schmotz.

Auch die Kreisverwaltung möchte daher mehr Menschen für dieses Thema sensibilisieren und ein stärkeres Bewusstsein für die korrekte Müllentsorgung schaffen. „Wir müssen etwas unternehmen, denn speziell diese wilden Ablagerungen sind ein untragbarer Zustand und die Situation ist schlechter geworden. Diese Entwicklung ist für uns ein Warnsignal, sodass wir dem Thema nun offensiver gegenübertreten wollen“, so Dr. Schmotz. Die Stadtverwaltung Seesen sowie der Landkreis Goslar und die KreisWirtschaftsBetriebe Goslar ziehen dabei an einem Strang: Über gemeinsame Aufklärungskampagnen und Aktionen sollen die Bürgerinnen und Bürger im Stadtgebiet zukünftig besser über die korrekte Entsorgung von Müll informiert werden. „Gemeinsam können wir einen positiven Beitrag für unsere Umwelt leisten und zeigen, dass wir Verantwortung übernehmen“, so Thomas Ebert, Betriebsleiter der KreisWirtschaftsBetriebe. Die KWB werden die Stadt Seesen unter anderem bei der für Herbst anberaumten Müllsammelaktion unterstützen.


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